
Let´s Tap Screenshot (Nintendo Wii)
Dazu gibt es drei Grundtechniken, die man dabei beherrschen sollte: einfaches Klopfen (tappen), ein Doppeltap, also zweimaliges Klopfen kurz hintereinander und den starken Tap, bei dem man etwas stärker auf die Box klopft. Dabei empfiehlt neben dem Spiel auch der Tester selbst eine Gummischutzhülle für die Wiimote zu verwenden, da sie dadurch nicht so leicht während des Spielens verrutschen kann.




Kommen wir aber zu den enthaltenen Spielen: Diese hören auf die Namen Trommelrennen, Immer im Takt, Stabile Blöcke, Sphäriker und Illustrator. Beim Rennen können bis zu vier menschliche Spieler bei einem Hindernisparcour gegeneinander antreten. Das Spielgeschehen wird dabei in der Seitenansicht dargestellt und man bewegt seine Spielfigur durch rhythmisches Klopfen vorwärts. Je schneller das Klopfen, desto schneller bewegt sich das Alter Ego auch vorwärts, jedoch nur, wenn man auch den Rhythmus weiterhin einhält. Die insgesamt 16 verschiedenen Rennstrecken beinhalten auch einige Hindernisse, die geschickt umgangen oder für seinen Vorteil genutzt werden wollen. Dazu zählen Lianen, Elektrozäune oder auch Teleportationsfelder, die den Läufer ein paar Schritte nach vorne teleportieren.

Let´s Tap Screenshot (Nintendo Wii)
Spielt ihr alleine, so müsst ihr bei jeder Strecke möglichst als erster ins Ziel kommen, um eine Goldmedaille einzuheimsen. Eine Medaille ist dabei bei jeder der ersten vier Strecken nötig, um die nächsten vier frei zu schalten. Hat man so mit seinen Freunden nach etwa einer knappen Stunde alle Rennen frei- bzw. durchgespielt, ist der Modus auch schon beendet. Nur ein finaler Punktestand anhand der Medaillen verrät, wer wie oft auf welchem Treppchen stand. Ein finaler Endstand oder eine Siegeranimation sucht man vergeblich.

Let´s Tap Screenshot (Nintendo Wii)
Der zweite Spielmodus Immer im Takt verrät schon mit seinem Namen, was hier Programm ist. Im Stile eines Donkey Kong Jungle Beat trommeln bis zu vier Spieler im Takt der Musik auf ihren Kartons herum, um möglichst hohe Kombos und Punkte zu kassieren. Das Spiel unterscheidet dabei zwischen leichten, mittleren und harten Taps. Aber nur in der Theorie. In der Praxis stellte sich heraus, dass es quasi egal ist, wie hart man tappt, solange man das Timing richtig inne hat. Das sorgt bereits nach kurzer Zeit für gähnende Langeweile und somit widmen wir uns dem mysteriösen Sphäriker.




Dieser ist ein kleiner Roboter, der im Einspielermodus von links nach rechts durch einen Irrgarten fliegen muss, um ans Ende eines Levels zu gelangen. Dazu klopft man sachte auf seine Box, um das Alter Ego leicht in die Luft steigen zu lassen. Ein hartes Klopfen aktiviert eine Rakete, die sofort nach vorne abgeschossen wird, um zerstörbare Hindernisse beseitigen zu können. Kollidiert man dennoch mit einem Objekt, so wird etwas von der Lebensenergie abgezogen. Verliert man diese komplett, ist das Spiel zu Ende. Auch hier in der Theorie ein spannendes Spiel, jedoch kann es in der Praxis durchaus vorkommen, dass die eigenen Taps nicht ordentlich erkannt werden, was in besonders engen Passagen zu unnötigem Lebensverlust und eben auch zum Ableben führt.

Let´s Tap Screenshot (Nintendo Wii)
Spielt man diesen Modus mit Freunden, so wird der Level zur Gefechtszone: Dabei drehen sich die Spielfiguren automatisch und durch leichtes Klopfen gleiten sie in die momentane Richtung. Wie auch im Einzelspielermodus wird ein harter Schlag dazu benutzt, um eine Rakete auf die Gegner abzufeuern. Hier von Kontrolle zu sprechen, wäre wohl übertrieben und somit bleibt der Spaß deutlich auf der Strecke. Meist kämpft man mehr gegen die Steuerung als gegen die Gegner selbst. Eindeutig das Schlusslicht in der Spielesammlung.

Das letzte Spiel nennt sich Stabile Blöcke. Ähnlich wie beim Multiplayermodus von Boom Blox hat man hier verschiedenfarbige Steine, die zu einem Turm aufgestapelt sind. Ziel des Spiels ist es nun, durch Klopfen einzelne Steine aus dem Turm zu entfernen, damit mehr als drei gleichfarbige Steine zusammen kommen. Ist dies der Fall, so verbinden sich diese zu einem wertvolleren Stein. Diese reichen vom anfänglichen Bronze bis zu wertvollen Edelsteinen wie Rubin oder Saphir. Diese sind vor allem im Mehrspielermodus wichtig, der das geheime Highlight von Let's Tap darstellt. Hier muss je nach Schwierigkeit ein bestimmter Edelstein erstellt werden. Der erste, der diesen erschafft, gewinnt das Spiel. Für den Multiplayer gibt es auch ein Spiel per Hot Seat: Hier wird die Box mit der Wiimote weitergereicht an den nächsten Spieler und falls der Turm einstürzt, hat dieser entsprechende Spieler verloren.




Im Einzelspielermodus geht es dagegen recht ruhig zu: Hier kann man in aller Ruhe seine Schritte planen. Der Cursor, der die Steine anwählt, läuft selbständig durch den Turm und durch einen leichten Tap wählt man einen Stein aus. Dann erscheint ein Pfeil, der sich um diesen Turm dreht, mit der man die Richtung festlegt, in die man den Stein herausklopfen möchte. Dabei muss man stets auf die Statik achten, denn bricht der Turm zusammen, ist das Spiel vorbei. Das Spiel speichert dabei den persönlichen Highscore. Leider gibt es weder eine richtige Highscore- noch Onlineranglisten, so dass die Motivation für den Modus doch relativ kurz ist.

Let´s Tap Screenshot (Nintendo Wii)
Zu guter Letzt gibt es noch den Illustrator. Dieser ist dabei eigentlich kein echter Spielmodus, denn hier kann man nur in fünf verschiedenen Artworks etwas entspannen. Gemeinsam haben diese, dass man anhand von bestimmten Klopfrhythmen bestimmte Ereignisse bewirkt. So lockt man im Teich verschiedene Flussbewohner an oder malt bestimmte Schriftzeichen auf den Bildschirm. Ob die Begeisterung hier lange anhält, sei mal dahingestellt. Optisch macht der Titel insgesamt gesehen einen doch stimmigen Eindruck. Bei den verschiedenen Spielmodi setzt man auf eine eher unterkühlte Darstellung, die ein wenig in die futuristische Richtung geht und gut zum Spiel passt. Auch die Sounduntermalung reicht von eher beruhigenden Tracks zu treibenden Technorhythmen im Mehrspielerkampf.
Wo andere auf das neu erschienene WiiMotion Plus setzen, versucht sich SEGA mit einer noch simpleren Steuerungsmethode. Das Klopfen ist zwar im ersten Moment eine gelungene Abwechslung, jedoch wünscht man sich bereits nach kurzer Zeit eine normale Steuerung herbei. Trotz Anpassung der Empfindlichkeit ist die Abfrage teilweise zu ungenau und man muss teilweise lange suchen, um eine geeignete Box zu finden. Natürlich hat man auch die Möglichkeit, sich die Special Edition zuzulegen. Diese beinhaltet für nur 5 Euro mehr zwei Boxen für den Spielgebrauch. Insgesamt gesehen ist Let's Tap trotz des Budgetpreises einfach zu kurz, um längere Zeit begeistern zu können. So ist es in der gemütlichen Runde ganz nett, aber anhand der großen Konkurrenz auf der Wii wohl sicherlich kein Pflichtkauf. Partyspielfans greifen weiterhin zu den Rabbids.