Jam Sessions im Test

Nintendo DS
Mit dem Erscheinen des DS und seinen neuen Steuerungsmöglichkeiten kamen alsbald auch die ungewöhnlichsten Spiele dafür heraus. Da wird man virtuell zum Koch, trainiert sein Gehirn, kümmert sich um allerlei Tiere oder spielt Darts. Zur Erweiterung dieser einzigartigen und so nur auf dem DS möglichen Spiele programmierte Ubisoft nun Jam Sessions, in dem ihr die echte Gitarre beiseite legen und per Stylus in die Saiten hauen sollt.
Erster Gedanke bei Jam Sessions wird bei vielen sein, dass man mit dem Modul ein wenig an seinen Gitarrenkünsten arbeiten bzw. das Gitarrespielen erlernen kann. All jene könnten nun eigentlich schon aufhören weiter zu lesen, denn ein umfangreiches Tutorial geschweige denn ein Lernmodus gibt es hier nicht. Zu Anfang könnt ihr euch in einer kleinen Einführung mit den Steuerungsmöglichkeiten und Anzeigen des Spiels vertraut machen und auf welche Art und Weise hier gespielt wird.



Habt ihr diese kleine Hilfe gemeistert, könnt ihr euch mit einigen Songs, die euch zu Beginn vorgespielt werden, ein wenig warmspielen. Da dieser Modus aber auch nur 3 Songs enthält, brauchen wir hierauf nicht wirklich näher eingehen. Hauptteile des Spiels sind zum einen die zahlreichen Songs, die ihr nach eigenem Gutdünken nachspielen oder variieren könnt und zum anderen das 'Freie Spielen', bei dem ihr eurer Kreativität freien Lauf lassen könnt.

Größtes Problem bei den mitgelieferten Songs ist, dass man nur einige wenige auch wirklich kennt, zudem ist die Musikauswahl für wahre Gitarrenliebhaber eher etwas langweilig ausgefallen. Spielhilfen wie die Anzeigen für Auf-/Abschlag (die Seiten von oben nach unten bzw. umgekehrt anschlagen) und die Tonlänge können optional aktiviert werden. Zudem kann ein Metronom (Taktgeber) hinzugeschaltet werden.



Im oberen Bildschirm seht ihr nun 8 Buttons mit verschiedenen Akkorden, die mit dem Steuerkreuz aktiviert und mit einem Strich des Stylus auf dem unteren Bildschirm angespielt werden können. Die Akkorde werden natürlich passend zum aktuell ausgewählten Lied angezeigt, können für das freie Spiele aber auch beliebig angepasst werden. Für Lieder, in denen sich die Tonart ändert, kann man mittels der L2-Taste auf weitere 8 Akkorde umschalten. Allerdings muss man die Lieder schon gut kennen, wenn man sie so spielen will, wie es sich einst der Komponist gedacht hat. Denn ob man nun den angezeigten Ton schnell oder langsam spielt, wird einem nicht offenbart, einzig der benötigte Akkord, die ungefähre Tonlänge sowie Auf- und Abschlag erleichtern einem ungeübten Spieler das Musikerleben. So bleibt das eigentliche Spielen begrenzt auf das Treffen des richtigen Akkords.

Aber auch bereits erfahrene Gitarrenspieler werden mit der Steuerung so ihre Probleme haben. Während das Anspielen aller 6 Saiten (einzelnes Anspielen, das sogenannte Picking, ist nicht möglich) mittels des Stylus nocht recht gut von der Hand geht, wird man beim Anwählen der Akkorde mit dem Steuerkreuz unweigerlich des Öfteren den falschen Akkord erwischen, wenn man z.B. anstatt nach links oben nur nach links drückt oder beide Richtungen gleichzeitig. Zwar kann man mittels des Akkordeditors z.B. nur die benötigten Akkorde auf die vier Hauptrichtungen legen und die nicht benötigten Akkorde von den diagonalen Richtungen entfernen, aber dann ertönt anstatt eines falschen Akkords ein Fehlerton, wenn man sich verdrückt.



Zumindest hat man an alle wichtigen Effekte gedacht. So kann man neben der normalen Akustikgitarre auch mittels Verzerrung (Distortion), Nachhall (Chorus), Verzögerung (Delay), Tremolo (Amplitudenmodulierung) und dem leicht psychedelisch angehauchten Flanger alle gewünschten Spielarten auswählen und in ihrer Intensität anpassen. Wer begabt genug ist, um seine eigenen Musikstücke zu komponieren und die schwierige Steuerung zu meistern, kann bis zu fünf seiner Kreationen speichern und auf Wunsch auch mittels der DS-Audiobuchse zu einem Aufnahmegerät übertragen.

Jörg meint:

Jörg

Was am Ende bleibt, ist ein etwas verwirrender Eindruck, da man zwar teils gute Ansätze zeigt, aber durch vielerlei Fehler ein wirklich gutes Spielen ziemlich unmöglich macht. Zudem stellt sich die Frage nach dem wirklichen Sinn eines solchen Moduls. Ein Musikspiel, das ist es leider nicht. Gitarre lernen, das kann man leider nicht. Eine echte Gitarre ersetzen, das kann es leider nicht. Es könnt´ alles so einfach sein, isses aber nicht.

Positiv

  • Nette Idee
  • gute Effekte

Negativ

  • Unzureichende Führung
  • Teils hakelige Steuerung
  • viele unbekannte Songs
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Forum
  • von Brauhaus:

    Ach schade, dann taugt das Gäme offenbar nichts. Bei Amazon kostet es momentan 16,95 EUR (also etwa die Hälfte Preisverfall); für den Preis könnte man es sich eigentlich kaufen (allerdings ist es momentan vergriffen). Ich hätte mir auch gewünscht, dass man mit dem Spiel "Gitarrespielen...

  • von Mr. Saturn:

    Ja, hatte ich auch gedacht...

  • von Riptor:

    Ich muss sagen: Interessant ist das Konzept ja schon, deshalb hätte ich auch mehr erwartet! Wäre echt schön gewesen, wenn man so etwas wie Gitarre spielen am DS "lernen" könnte - oder zumindest sowas wie einen Einstieg. Jetzt erscheint es mir eher wie ein Midi-Emulator... Schade, ich...

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Jam Sessions Daten
Genre Musikspiel
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 28.09.2007
Vermarkter Ubisoft
Wertung 5.1
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