Als Mitglieder des geheimen Ghost Squad Teams der U.N. seid ihr berufen, die gefährlichsten Jobs zu übernehmen, Geiseln zu befreien und Terroristen zur Strecke zu bringen. Bevor ihr euch aber auf die Jagd macht, solltet ihr zuerst eure Waffe kalibrieren, denn ohne die Kalibrierung werdet ihr mit der Wiimote/Sensorleisten-Kombination keine genauen Ergebnisse erhalten. Ist dies erledigt, könnt ihr zur Einführung ein paar Trainingsmissionen erfüllen, bei denen eure Treffsicherheit, das Reaktionsvermögen und euer Verhalten im Einsatz trainiert werden.
Fühlt ihr euch fit für den Einsatz und habt euch in den Optionen für eine Steuerungsart (eine davon angepasst auf den Wii Zapper oder andere Lightguns) und den Schwierigkeitsgrad entschieden, könnt ihr alleine oder zu zweit in den Kampf ziehen. Im Arcade-Modus bietet Ghost Squad anfänglich drei Level (Villa, Air Force One, Dschungel), in deren Verlauf ihr euch mehrmals für einen von mehreren Wegen entscheiden könnt. Zudem erreicht ihr durch das Fortschreiten im Spiel und durch das Besiegen der Endgegner neue Missionslevel, wodurch sich dann die Abläufe, Tageszeiten und die Bedingungen in den Stages ändern.
Wie bei Railshootern so üblich, müsst ihr euch nicht darum kümmern, den Weg zu finden, da das Spiel euch selbstständig durch das Level führt und ihr euch somit voll auf die Action konzentrieren könnt. Nach einer kurzen, abbrechbaren Einleitungssequenz, die euch das Missionsziel schildert, geht es auf in den Kampf mit der ersten von 4 Waffengattungen (Maschinengewehr, Pistole, Gewehr, Flinte). Leider kann man die Waffenart während des Spiels nicht ändern und durchläuft somit das Spiel mit der vorher ausgewählten Waffe. Einzig die Stärke der Waffe ändert sich mit Erreichen von gewissen Erfahrungspunkten und je nach eurem Abschneiden werden die weiteren Waffen freigespielt. Nebenbei kann man auf diese Art und Weise auch zahlreiche Uniformen freispielen.
Je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad stürmen nun die Bösewichte auf euch zu oder verstecken sich geschickt vor euren Schüssen. Besonders aggressive Angreifer werden mit einem Kreis markiert, der sich schnell zusammenzieht - bevor der Kreis sich schließt, solltet ihr diesen Schergen erledigt haben, ansonsten kostet euch dies wertvolle Teile eures Lebensbalken. In Kisten oder Schränken versteckt, findet ihr auch ab und zu nützliche Gegenstände, wie z.B. ein Medikit zum Auffüllen eures Lebensbalken, Schusssichere Westen oder ein Laseraufsatz für eure Waffe, um die Gegner einfacher anvisieren zu können. In den Optionen kann man auch einstellen, ob man diesen Zielpunkt dauerhaft angezeigt haben oder nur über Kimme und Korn zielen möchte.
Je nach Waffengattung kann während des Spiels der Schusstyp geändert werden, mit dem Einzelschuss könnt ihr durch genaues Schießen höhere Punktzahlen erreichen, mit der halb- oder vollautomatischen Einstellung lehrt ihr den Widersachern das Fürchten. Jeder Waffentyp hat unterschiedliche Vor- und Nachteile in Bezug auf Munitionsvorrat, Nachladezeit, Reichweite oder der Anzahl gleichzeitig ausgeworfener Kugeln. Nachgeladen wird wie üblich durch kurzes Schießen außerhalb des Bildschirms. Extrapunkte gibt es für das schnelle oder zielgenaue Erledigen der Gegner, Abzüge für das Verletzen oder Töten von Geiseln oder Teammitgliedern, die ständig irgendwo im Weg rumstehen, aber zumindest farblich markiert und somit von den Schergen zu unterscheiden sind.
Zur Auflockerung des actionreichen Treibens müsst ihr im Verlauf der Level immer wieder kleinere Missionen erfüllen. So gilt es eine Bombe oder Minen zu entschärfen, Geiseln zu befreien oder per Zielfernrohr den Scharfschützen heraushängen zu lassen, ab und zu könnt ihr auch Gebrauch von Raketen- oder Granatenwerfern machen oder werdet in einen handfesten Konflikt mit einem Gegner verwickelt. Zudem ist so ziemlich alles zerstörbar und in die Luft zu jagen, was euch in den Weg kommt, seien es Ölfässer, Geschirr oder Gestrüpp. Am Ende jedes Level wartet dann der obligatorische Endgegner, der sich standhaft gegen eure Angriffe erwehrt. Nach Levelende erhaltet ihr eine Punktbewertung in Form von Schussgenauigkeit und Anzahl der Treffer, wodurch sich euer Level und Rang erhöht. Je höher euer Level/Rang, desto mehr könnt ihr freispielen.
Und neben den zahlreichen Waffentypen, Uniformen, zusätzlichen Wegen und verändertem Levelaufbau packte SEGA noch den Partymodus mit ins Spiel, der dann bis zu vier Spieler gleichzeitig ballern lässt. Hier könnt ihr dann entweder die standardmäßigen Level absolvieren oder freigespielte und ziemlich verrückte Levelvariationen spielen. So macht ihr euch z.B. als Ninja mit Shurikens bewaffnet in japanophiler Umgebung ans Werk oder erledigt mit einer Wasserpistole bewaffnet schöne Ladies in Bikinis, die sich auch entsprechend quietschend vom Leben verabschieden oder aus der Schussbahn kriechen.
Grafisch bietet Ghost Squad wirklich viel für Wii-Verhältnisse, die Level sind abwechslungsreich und farbenfroh gestaltet, die Texturen scharf und detailreich, die Animationen zahlreich und einige Effekte wie die Ansicht durch das Nachtsichtgerät oder die Thermobrille bringen auch hier große Abwechslung. Der Sound hält sich im selben Bereich auf, die englische Sprachausgabe ist klar und die Anweisungen eures Einsatzleiters werden durch (abschaltbare) deutsche Untertitel auch wirklich allen verständlich, die Hintergrundmusik erinnert teilweise ans A-Team. Schlussendlich kann man seine erreichten Punktzahlen und Ränge online hochladen und mit anderen Spielern vergleichen.
Danke SEGA. Ghost Squad ist ein wahrer Hochgenuss für Lightgun-Fans. Umfangreich, grafisch sehr ansprechend, detailverliebt und ungemein spaßig mit bis zu vier Spielern. Unbedingte Kaufempfehlung!