Wer den Namen Hudson hört, denkt zuerst an das inoffizielle Firmenmaskottchen Bomberman. Doch in den letzten Jahren erntete Hudson durch ganz andere Arbeit Lob, denn seit einiger Zeit sind sie für die diversen Ableger der Mario Party-Reihe verantwortlich. Microsoft schlussfolgerte daraus, dass wohl keiner im entsprechenden Genre was besseres auf die Beine stellen kann und beauftragte das japanische Team daher mit der Entwicklung von Fuzion Frenzy 2. Ob der Plan aufgegangen ist, erfahrt ihr im folgenden Review.
Wie Mario Party ist auch Fuzion Frenzy 2 eine Ansammlung von Minispielen, welche in erster Linie einer möglichst großen Multiplayerrunde viel Spaß bereiten soll. Das war es dann aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Wer jemals den Vorgänger auf der Xbox oder eines der vergleichbaren anderen Spiele erlebt hat, wird mit dem Einstieg bei Fuzion Frenzy 2 demnach keinerlei Probleme haben. Die Qualität eines solchen Titels wird meist an der Qualität der einzelnen Minispiele gemessen und hier gibt es bei Fuzion Frenzy 2 hauptsächlich solides Mittelmaß. Neben einigen aufgefrischten Minispielen aus dem ersten Teil der Reihe, wie z.B. dem Herumrollen in Kugeln um die Gegner von einer Plattform zu stoßen, gibt es auch einige neue Kreationen. Über Laserstrahlen springen, mit Flammenwerfer aufeinander losgehen, Boote mit Wasser bespritzen bis sie untergehen usw. – über 40 Minispiele haben es insgesamt auf die Disc geschafft. Die Spielchen decken dabei das komplette Angebot ab und somit ist vom einfachen Reaktionstest bis zum mühseligen Buttonmasher alles dabei. Auch wenn die Spielchen alle recht intuitiv sind und ihr keine wirklichen Probleme mit der Steuerung haben solltet, wird vor jeder Partie das Ziel des Spiels nochmal anhand eines kurzen Textes erklärt.
Als Setup für Fuzion Frenzy 2 haben die Jungs von Hudson eine intergalaktische Gameshow gewählt, in der ihr als Teilnehmer antretet. Aus verschiedenen spielbaren Charakteren, die sich lediglich durch Aussehen, Name und Farbe der Kleidung unterscheiden, wählt ihr euer Alter Ego aus und zieht anschließend in den Kampf. Die +40 Minispiele sind auf sieben Planeten verteilt und wer die Dominanz über einen Planeten gewinnt, erhält einen Punkt für das eigentliche Spiel.
Womit wir auch schon beim Herzstück von Fuzion Frenzy 2 wären, dem Turniermodus. Vier Spieler treten in der Gameshow gegeneinander an, falls nötig werden freie Plätze mit CPU Charakteren gefüllt. Zu Beginn des Turniers müsst ihr einen Planeten auswählen, auf dem es losgehen soll. Die sieben Planeten haben alle bestimmte Themen,,, so gibt es neben der Erde noch einen Feuerplaneten, auf dem die Spiele sich meist um Lava, zerbröckelndes Gestein usw. drehen, oder einen Eisplaneten, wo dementsprechend der Untergrund meist rutschig ist. Nach der Auswahl eines Planeten werdet ihr dort hin gebracht und das Turnier kann beginnen. Auf jedem Planeten werden eine Reihe von Minispielen gespielt, bis einer der vier Spieler zum Sieger dieses Planeten ernannt wird. Der Gewinner wählt anschließend den nächsten Planeten aus, auf dem erneut einige Minispiele bestritten werden usw. Das Turnier endet, sobald ein Spieler eine bestimmte Anzahl von Planeten unter seine Kontrolle gebracht hat. Diese Anzahl wird vor dem Start des Turniers bestimmt (zwei bis fünf). Wer nun denkt, dass darüber die Spielzeit eingestellt wird, liegt nicht selten falsch. Ein Turnier bei dem zwei Planeten zum Sieg nötig sind kann zwar nach zehn Minuten beendet sein... es kann aber auch über eine Stunde lang dauern, falls alle Spieler in etwa gleichstark sind und ständig ein anderer einen Planeten gewinnt.
Ein weiteres Spielelement sind Karten, die jeder Spieler zu Beginn des Turniers erhält. Diese Karten haben verschiedene Fähigkeiten und können vom Spieler vor dem Start eines Minispiels aktiviert werden. Neben Karten die eure Punktezahl im kommenden Minispiel multiplizieren (bis zu 6x) gibt es auch Karten, die den Effekt eines Mitspielers klauen oder die den eingesetzten Effekt eines Mitspielers umdrehen, so dass dessen Punkte z.B. durch vier geteilt werden statt mit vier multipliziert. Falls ihr nicht genau auf die Hände eurer Mitspieler schaut gibt es keinen Weg herauszufinden, welche Karte von den Gegnern gespielt wurde bzw. ob sie überhaupt eine aktiviert haben, wodurch das ganze System ein paar Überraschungen lässt.
Was den Turniermodus richtig anstrengend macht, ist der nervige Gameshow Host, der mit seiner englischen Synchro viel besser in einen japanischen TV-Spot gepasst hätte als in dieses Spiel. Ständig die gleichen Sätze und das sogar während den Minispielen – macht euch auf was gefasst! Immerhin lässt sich seine Stimme in den Optionen abschalten. Neben dem Turniermodus lassen sich sämtliche Minispiele auch einzeln anwählen, wodurch man auch dem Gameshow Host aus dem Weg gehen kann, der einem nach spätestens 10 Minuten im Turniermodus ungeheurlich auf die Nerven geht. Zudem besteht die Möglichkeit, ein eigenes Turnier zu erstellen, welches aus 1-45 Minispielen eurer Wahl besteht. Natürlich ist auch Xbox Live Support mit am Start. Online ist exakt das gleiche möglich wie im Singleplayer, sprich es ändert sich nichts. Dass der Spielspaß in einem Turnier mit vier menschlichen Spielern größer ist als in einem Spiel wo drei freie Slots mit CPU Gegnern aufgefüllt werden, versteht sich von selbst.
Technisch ist Fuzion Frenzy 2 weitesgehend unauffällig. Die Optik erinnert durch futuristische Anzüge und viel Neon ein bisschen an Tron, große Details sollten aber nicht erwartet werden. Die Planeten sind wie gesagt thematisiert und spiegeln jene Eigenart natürlich auch optisch wieder. Auch beim Sound gibt es nichts, was Anlass für eine hohe Wertung geben würde. Passend zum futuristischen Look wird 08/15 Electro-Musik gespielt, die ihr im Idealfall durch ein paar Songs von eurer Festplatte ersetzt. Größter Minuspunkt in Sachen Technik ist definitiv die unglaublich nervige englische Synchro des Hosts - um euch das auch hier schon zu ersparen hab ich den japanischen Trailer eingebaut! ;-)
Gregory meint:
Fuzion Frenzy 2 erfindet das Genre nicht neu und unterscheidet sich eigentlich nur durch den Online-Modus und ein paar neuen Minispielen vom Vorgänger. Die Minispiele sind zum großen Teil ok und machen in geselliger Runde auch zeitweise Spaß, doch das Gesamtpaket Fuzion Frenzy 2 bietet einfach zu wenig Abwechslung. Wer öfter zockende Freunde zu Besuch hat und Minispielsammlungen mag darf gerne mal reinschauen, alle anderen sollten das Geld lieber anderswo investieren.
Fuzion Frenzy 2 erfindet das Genre nicht neu und unterscheidet sich eigentlich nur durch den Online-Modus und ein paar neuen Minispielen vom Vorgänger. Die Minispiele sind zum großen Teil ok und machen in geselliger Runde auch zeitweise Spaß, doch das Gesamtpaket Fuzion Frenzy 2 bietet einfach zu wenig Abwechslung. Wer öfter zockende Freunde zu Besuch hat und Minispielsammlungen mag darf gerne mal reinschauen, alle anderen sollten das Geld lieber anderswo investieren.