Evander Holyfield Real Deal Boxing im Test

Game Gear
Gerade einmal zwei Module aus dem Bereich Boxsport prügelten sich zu Lebzeiten des Game Gears in europäischen Modulschächten. Eines davon war Evander Holyfield Real Deal Boxing, benannt nach dem 1,90 m großen Schwergewichtschampion Evander Holyfield mit dem fehlenden Stück im Ohrläppchen, über dessen Verbleib wohl nur Mike Tyson Auskunft geben kann (wir erinnern uns). Doch was erwartet Game Gear Besitzer mit diesem Modul? Ein lahmer Lizenzhaken oder eher ein saftiger Schwinger Spielspaß?

Bevor ihr euch bei Evander Holyfield Real Deal Boxing in 14 Kämpfen bis in die Weltspitze hochschlagt und im finalen Kampf dann Evander "The Real Deal" Holyfield auf die Bretter schickt, müsst ihr zunächst euer Boxer Alter Ego erschaffen. Dem eigenen Geschmack dürfen dabei nicht nur Erscheinungsbild und Name, sondern auch die Fähigkeiten angepasst werden. Attributen wie Geschwindigkeit, Kondition, Kraft etc. dürft ihr eine gewisse Punktzahl zuweisen, bevor es dann in den ersten Fight geht.



Wer bereits eines oder mehrere Boxspiele besitzt, der weiß das dieses Genre als Konsolenfassung selten den taktischen Geist des Sportes einzufangen vermag. Leider spielt sich auch Evander Holyfield Real Deal Boxing weniger wie Boxen auf Weltniveau, sondern mehr wie eine Schlägerei im Ghetto Gym. Optisch zunächst beeindruckend, seht ihr wie beim legendären Super Punch-Out auf dem SNES nämlich nur eure beiden Boxhandschuhe und den Gegner in 3D vor euch. Mit den beiden Buttons 1 & 2 teilt ihr nun in Kombination mit dem Steuerkreuz kräftig aus. Jab, Kinnhaken oder schnelle Gerade mit der Führungshand - 10 unterschiedliche Schlagvarianten stehen euch hier auf dem Weg zum Sieg zur Verfügung. Selbiger wird entweder durch einen TKO (technischen K.O.) oder aber ein gut gefülltes Punktekonto nach Runde 3 erworben.



Habt ihr schließlich einen Fight erfolgreich beendet, gehts zur Belohnung direkt ab ins Fitnesstudio, wo ihr vor dem nächsten Kampf noch Gelegenheit zu einem Ausbau des eigenen Könnens in jenen oben bereits erwähnten Attributen erhaltet. Habt ihr dann irgendwann vorerst genug vom Leben als Profi-Boxer, erleichtert ein Paßwortsystem zudem die Entscheidung euch und dem Game Gear eine Pause zu gönnen.



Leider werdet ihr euch recht bald zu dieser Idee hingezogen fühlen, denn Evander Holyfield Real Deal Boxing ist spielerisch eine ganz maue Sache. Allein schon durch die sicherlich gutgemeinte Perspektive des Kampfes konzentriert man sich nämlich fast ausschließlich auf das kloppen des Gegners. Side-Step, Blocken und Ausweichen verkommen beim malträtieren der beiden Buttons zum ungenutzten Feature und sind schnell vergessen. Dadurch verliert der Sport in seiner virtuellen Form allerdings auch rasch an Faszination, denn die Kämpfe verkommen zum simplen Button smashing. Das macht dann nicht mal mehr im 2-Playermodus mit einem menschlichen Kontrahenten per Gear-to-Gear Kabel Spaß. Schade eigentlich, denn zumindest ein paar gute Ansätze hat Evander Holyfield Real Deal Boxing für den Game Gear eigentlich aufzubieten.

Sebastian meint:

Sebastian

Evander Holyfield hat oft über sich erzählt, daß er eigentlich American Football Profi werden wollte. Sieht man sich dieses Game Gear Modul an, wäre das für uns alle vielleicht die bessere Entscheidung gewesen. Nach dem ersten kurzen "aha" tritt hier nämlich sehr schnell Tristesse zu Tage und man schaltet bald schon gelangweilt den Game Gear aus. Nur für echte Holyfield Fans!

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Evander Holyfield Real Deal Boxing Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit 1992
Vermarkter SEGA
Wertung 4.7
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