
Zum Glück hat der lendenbeschurzte Jüngling recht kräftige Sprunggelenke, was die Sache so zumindest nicht gänzlich erscheinen lässt. Zudem stehen euch auch noch Südfrüchte in Form von Wurfgeschossen zur Seite, die allesamt über unterschiedliche Fähigkeiten verfügen! Bananen etwa stehen als Standardgeschoß unendlich zur Verfügung, während bombige Kokosnüsse erst unterwegs aufgegabelt werden wollen - ebenso wie die zielsuchenden Melonen. Da eben jene Extrafrüchte zahlenmäßig ziemlich rationiert sind, solltet ihr sie mit Bedacht einsetzen und unter Umständen für besonders brenzlige Situationen aufsparen. Davon sind auf dem 16 Mbit Modul von Das Dschungelbuch doch einige haarige Stellen & Endgegner enthalten, welche selbst auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad in den letzten Levels mächtig Probleme bereiten können.
Ungeübte 16-Bit Fans mit weniger göttlichen Reaktionsfähigkeiten werden also einige Zeit an dem Modul sitzen, ehe sie nach 11 Levels das Ende des Spiels erleben. Zwischendrin dürft ihr bei entsprechend vorher in den Welten gesammelten Diamanten auch kleine Bonuslevel bestreiten, wo unter Zeitdruck weitere Diamanten für Extraleben gesammelt werden dürfen. Interessant sind auch kleinere eingebaute Events, die hier ebenso wie in den Welten zum tragen kommen. Sammelt ihr eine entsprechendes Item auf, so verändern sich Dinge im Level - vorher unüberwindbare Abgründe sind mittels aufgetauchter Brücke nun begehbar oder eine Liane erlaubt eine kleine Tarzan Einlage.

Mag man sich bei der Handlung nicht ganz so nah am Film orientiert haben wie es sich manch ein Fan wünschen mag, so folgt man grob doch den Vorgaben des Welterfolges und lässt Spieler so auch in optischer Hinsicht die Dschungelhatz miterleben. Ob im tiefsten Urwald, an einer Ruine, Höhle oder Fluß - für Abwechslung in visueller Hinsicht ist gesorgt. Auch die Charaktere sind gemäß den damaligen technischen Möglichkeiten schön gezeichnet, reichen aber nicht ganz an die SNES Elite späterer Jahrgänge heran. Teilweise sind einige der Hintergründe fast etwas zu farbenfroh ausgefallen, so daß es für das menschliche Auge recht schwierig sein kann, allen Bewegungen auf dem Screen zu folgen. Dafür entschädigen allerdings hübsche Animationen der Protagonisten sowie eine stimmige Sounduntermalung samt passender Dschungel-Soundeffekte.
Das Dschungelbuch auf dem Super Nintendo ist sicherlich nicht die Referenz im überlaufenen 2D Jump'n'Run Sektor des 16-Bitters. Dafür ist es aber ein gut gemachter Titel klassischer Schule, dem man sich mangels neuer Alternativen auch heute gerne mal für einige Zeit hingibt. Lästig fällt da heute eigentlich nur die fehlende Speichermöglichkeit auf, aber dank Action Replay & co. kann man sich im Bedarfsfall ja direkt in die entsprechenden Levels "beamen" lassen. Wer auf der Suche nach frischer Hüpfspielkost ist, kann hier durchaus zugreifen.