Chronicles of Riddick: Escape from Butcher Bay im Test

Xbox
Wieder einmal liegt fast zeitgleich mit dem erscheinen eines hitverdächtigen Kinofilms ein Videospiel in den Händlerregalen. Obwohl sich das Spiel in diesem Falle nicht an die Story vom Film anlehnt, kann Publisher Vivendi mit einem guten Absatz rechnen. Die Rede ist von "Riddick: Escape from Butcher Bay". Der Held dieser Geschichte ist Anno 2000 im Film Pitch Black von Vin Diesel mehr als überzeugend dargestellt worden und verhalf dem Schauspieler nach seinem ersten Auftritt in “Der Soldat James Ryan zum endgültigen Durchbruch. Der vorliegende Titel erzählt uns nun die Geschichte vor Pitch Black" und lüftet hierbei auch das Geheimnis um Riddicks nicht alltägliche Augen. Kann der Held des Films im Spiel überzeugen?
Die Aussagekraft seines Äußeren sowie seiner Stimme ließen 2000 Vin Diesel bei vielen als „den kommenden Action-Mann“ am Filmehimmel erscheinen. Was viele nicht wissen ist, daß die Originalstimme des Schauspielers noch etwas tiefer und bedrohlicher ist. Dies gepaart mit weiteren bekannten Namen aus Hollywood wie z.B. Dwight Schulz aka Murdock aus dem A-Team und einer Hollywoodreifen Sprachausgabe gaben wohl den Ausschlag, den Titel auch hier in den Pal-Gefilden in seiner ursprünglichen Form mit deutschen Untertiteln erscheinen zu lassen. Zusätzlich setzte man bei den Entwicklern vor allem das äußere des Protagonisten so gut ins Spiel um, daß man mehr als einmal das Gefühl hat, den Schauspieler wirklich im Spiel zu steuern.


Willkommen in Butcher Bay


Das Entwicklerteam Starbreeze zeigte ja bereits in ihren anderen Titeln wie Enclave oder Knights of the Temple, was man aus der Xbox alles an Grafik herausholen kann. Mit Riddick: Escape von Butcher Bay entthronen sie nun endgültig den bisherigen Platzhirschen Halo. Was Euch hier an Bump-Mapping, Texturen, per Motion Capturing animierten Gesprächspartner oder Gegner sowie Echzeit-Lichteffekten serviert wird, läßt die Lücke zur PC Grafik wieder um einiges kleiner werden. Dies gab es in letzter Zeit nur in Spielen wie FarCry und Doom 3 zu sehen. Leider birgt diese Immense Grafikpracht auch einige Nachteile, auf die wir aber später erst eingehen wollen.

Wie Eingangs geschrieben, spielt die vorliegende Handlung einige Jahre vor den Ereignissen in Pitch Black. Ihr übernehmt die Rolle von John B. Riddick, welcher gerade nach „Butcher Hill“, dem härtesten Hochsicherheitsgefängnisses im Universum verlegt wird. Diese teils an Fortress – die Festung erinnernde Lokation wird für die nächsten Stunden Eure Spielwiese sein und muß gründlichst durchforstet werden, damit Ihr den galaktischen Knast gegen der Willen seiner Betreiber verlassen könnt. Wie in jeder Anstallt gibt es hier rivalisierende Gangs und Regeln, die Ihr recht schnell kennen lernen werdet. Riddick: Escape from Butcher Bay ist nämlich kein simpler Ego-Shooter, sondern vereint viele Genres in sich.


Fast so gemütlich wie ein Wohnzimmer...


Zum einen müßt ihr in Gesprächen Informationen sammeln und diese teils auch anderen Mitbewohnern wieder zugänglich machen. Diese Sidequests, bringen Euch in der Story weiter voran, schalten aber gleichzeitig auch einige nette Goodies auf der DVD frei. Zum anderen müßt Ihr Euren Forderungen in Breakdown ähnlicher Manier mit den Fäusten, oder aber mit einer Reihe von Waffen wie Schlagring, Messer, Knüppel und Gewehren Nachdruck verleihen. Einige Eurer Widersacher werden dann auch mit Genickschmerzen das zeitliche Segnen, welche Ihr auf 2 Arten verschreiben könnt. Die eine Art ist leise und hilft Euch so die in der Nähe befindlichen Wachen weiter Ihren Dienst zu tun. Die zweite brachiale Art, läßt den Gegner mit einem nachträglichen Stoß in den Rücken schneller zu Boden gehen, als er es jemals geahnt hätte. Dies verursacht aber auch Lärm, den Ihr nicht immer gebrauchen könnt.


Fäuste sagen oft mehr als Worte...


Eure Energie wird hierbei in Form von Anfangs 4 Quadraten angezeigt. Diese läßt sich in sehr eindrucksvollen Sequenzen an gewissen Stationen wieder auffüllen. Im Verlauf des Spiels könnt Ihr die Anzahl der Quadrate auch weiter erhöhen. Das Hightech Gefängnis überwacht Euch eigentlich auf Schritt und tritt. Solltet Ihr also bei nicht legalen Aktionen entdeckt werden, bekommt Ihr sehr schnell eine elektronische Keule verpaßt und landet wieder in Eurer Zelle. Um unentdeckt Euer Ziel zu verfolgen müßt Ihr also in bester Splinter Cell Art versteckte Gänge und modrige Lüftungsschächte hinter Euch bringen, sowie mehr als einmal gekonnte Schleichpassagen absolvieren. Etwa in der Mitte des Spiels bekommt Ihr dann Eure speziellen Augen, welche Euch fortan in der Dunkelheit sehen lassen.

Dies bringt Euch in den kommenden Situationen oftmals einen entscheidenden Vorteil. Aber Vorsicht - die Wachen haben fast alle auf ihrer DNA codierten Waffe Lampen aufgebaut und versuchen so ihren Nachteil auszugleichen. In den enthaltenen Kampfszenen wird dann mit rotem Blut auch in keiner Weise gespart. Zwar läßt sich dieses Feature in den Optionen verändern, aber neben der recht extremen Gewaltdarstellung und verbalen Ausdrucksart ist dies der Grund, daß die USK hier keine Jugendfreigabe erteilte.


Kommt Ihr in den Lichtkegel ist Euer Vorteil dahin..


Die Steuerung des Spiels wurde hierbei recht ordentlich gelöst. In den Schleichmodus und zur Aktivierung Eurer Nachtsicht geht durch drücken der analogen Sticks. Schlagen und Blocken liegt auf den Schultertasten, wobei diese bei richtigem Timing auch einen „finalen Schlag“ ausführen lassen. Über die schwarze Taste könnt Ihr Eure Sicht 2x zoomen. Über die restlichen Button gelangt Ihr ins Inventar, in welchem auch immer nützliche Tipps zur nächsten Aufgabe stehen, sprecht mit anderen Gefangenen und oder betätigt Schalter und Codetüren. Teilweise reagiert das Xbox-Pad gerade in einem hitzigen Kampf recht sensibel. Leider läßt sich in den Optionen hier nur die Empfindlichkeit der vertikalen Achse einstellen.

Der Sound kommt ihn klarem Dolby Digital aus Eurer Anlage oder dem TV, wobei neben der perfekten Hollywoodreifen Sprachausgabe der Charaktere auch die im Hintergrund plötzlich aufpeitschenden Schreie anderer Insassen und die Soundkulisse von Schlägen, Waffen oder zu Boden fallenden Gegner voll überzeugen können.




Über die Grafik habe ich ja bereits Eingangs eine Menge geschrieben. Die Lokation bringt das schäbige Gemüt seiner Insassen absolut realistisch rüber. Ob Kritzeleien oder blutverschmierte Wände, modrig aussehende Lüftungsschächte oder Toiletten, hier möchte man keinen Tag seines Lebens freiwillig verbringen. Dazu addieren sich hoch detaillierte Texturen und Charaktere, welche dank Motion-Capturing dem Spiel fast einen Herzschlag verleihen. Leider zehren diese Eigenschaften wohl auch sehr an der Power der Xbox und so kommt es dann des Öfteren zu einem hässlichen Kantenflimmern und dem teilweise nervenden Ladyzyklus.

Stefan meint:

Stefan

Wie schon im Film verfällt man dem Hauptcharakter und seiner brutal direkten Art sehr schnell. Der im Edellook präsentierte Titel übernimmt mit einer großen Länge Vorsprung die Führung in Sachen Grafik auf der Xbox. Das Spiel schafft es durch seine perfekt rübergebrachte Umgebung und deren Charaktere, der exzellenten Sprachausgabe und der guten Steuerung zu Überzeugen. Der Gesamteindruck wird u.a durch das Auftreten des Kantenflimmerns sowie der in der Mitte des Spiels schon fast nervenden Nachladerei getrübt. Gerade wenn man hier einige Abschnitte mehrmals hintereinander durchlaufen muß, stört das recht schnell. Im späteren Verlauf allerdings kann man wieder recht große Areale in einem durch laufen.

Der größte Minuspunkt ist aber die recht kurze Spielzeit des Titels. Im Schnitt sollte niemand länger als 8-10 Stunden brauchen, um das Ende zu sehen. Hartgesottene können dann aber gleich noch mal auf höheren Schwierigkeitsstufen loslegen. Als Beibrot zum diese Woche erscheinenden Film Riddick: Chroniken eines Kriegers konnte Fans des Protagonisten aber nichts Besseres passieren, denn Ihr kennt dann einen weiteren Abschnitt aus Riddick´s dunkler Vergangenheit, den die reinen Kinobesucher nicht haben.


Die Frischzellenkur ist genial in Szene gesetzt

Positiv

  • Schicke Optik
  • Geniale Atmosphäre

Negativ

  • Kurze Spielzeit
  • Kantenflimmern
  • Ladezeiten
Userwertung
9 1 Stimmen
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Forum
  • von Pandemonium:

    Im Moment ist Chronicles of Riddick für 7,99€, inkl. Versand von play.com zu haben Wer´s noch nicht hat, sollte sich diese Perle zulegen!...

  • von Dr. Robotnik:

    Original von Bozz187 Ebay weltweit suchen gibts neu aus England mit porto für 11 -15 euro. yo, danke bin fündig geworden! ...

  • von aldi404:

    Super Sache Starbreeze, dann noch ein paar Frustpassagen aus dem Hauptspiel entfernen und ich bin happy... btw Enclave 1.5 anyone? ...

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Chronicles of Riddick: Escape from Butcher Bay Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 04.08.2004
Vermarkter VivendiUniversal
Wertung 8.9
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neXGam YouTube Channel
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