Manager Simulationen haben es in Deutschland nicht leicht, wenn es um Fussball geht. Lizenzterror soweit das Auge reicht – kein Wunder, dass sowohl SEGA (Football Manager) als auch Eidos (Championship Manager) ihre Reihen erst gar nicht nach Deutschland bringen und in erster Linie den britischen Markt ansprechen wollen. Nachdem wir den aktuellen Football Manager von SEGA schon getestet haben, kommt nun Eidos’ Championship Manager 2007 für Xbox 360 ins Testcenter.
Der Championship Manager 2007 ist in zwei Kapitel aufgeteilt: dem traditionellen CM Modus (Karriere) und dem Herausforderungs-Modus, in dem ihr bestimmte heikle Situationen überstehen und Ziele erfüllen müsst. Beispiele dafür sind z.B. Aberdeen zum Champions League Sieger zu machen oder Crystal Palace in die Premier League zu bringen. Für welchen Modus ihr euch auch entscheidet: das Interface ist das gleiche. Wie üblich fürs Genre werdet ihr mit einer riesigen Masse von Informationen überhäuft, die der Championship Manager auf verschiedene Bildschirme verteilt. Jeder Bildschirm konzentriert sich dabei auf einen bestimmten Bereich wie z.B. Aufstellung, Verträge, Training usw. Durch diese Bildschirme schaltet ihr anhand der Trigger des Xbox 360 Pads, über die Bumper werden die Untermenüs der Bildschirme ausgewählt. Die Funktionen der Hauptbuttons des Xbox 360 Pads sind kontextsensitiv – was beim Druck passiert wird auf jedem Bildschirm aufgelistet.
Wie bei den meisten Fussball Managern auf Konsolen überfordert das System zunächst und man braucht einige Einarbeitungszeit, bevor man sich sicher durch die Menüs bewegt und weiss wie man findet, was man sucht. Hilfreich ist die ‚Screen Map’, die ihr über den Back-Button aufrufen könnt. Hier wird euch gezeigt, wie die einzelnen Bildschirme miteinander verknüpft sind. Nach einer guten halben Stunde geht die Struktur aber langsam ins Blut über und die Navigation funktioniert ähnlich gut wie bei anderen Genrevertretern.
Zum Start eurer Managerkarriere müsst ihr natürlich den Verein auswählen, mit dem ihr ins Spiel starten wollt. Indirekt bestimmt ihr so auch den Schwierigkeitsgrad des Spiels, denn verständlicherweise sind die Ansprüche des Vorstands von Manchester United etwas höher angesiedelt als die der Männer hinter dem Millwall FC. Insgesamt stehen Clubs aus 26 Nationen zur Auswahl – hier findet jeder etwas, was ihm gefällt. Nachdem ihr euch für ein Land entschieden habt, könnt ihr jedoch nicht mehr das Land wechseln. Wer also zum Karrierestart ein englisches Team wählt, wird in Zukunft auch in England bleiben. Natürlich sind Wechsel zwischen den verschiedenen Divisionen des Landes möglich. Das Gameplay unterscheidet sich nicht großartig von anderen Vertretern des Genres – ihr kauft und verkauft Spieler, testet neue Taktik- und Formationseinstellungen, interagiert mit den Spielern eures Teams usw. Viele Aufgaben können Dritten zugewiesen werden, darunter Co-Trainer uvm. Über sämtliche Dinge werden ihr anhand von E-Mails informiert – insofern nötig, könnt ihr von diesem Bildschirm aus direkt eine Entscheidung treffen oder Einstellungen vornehmen bzw. ändern.
Vor einem Spieltag habt ihr die Auswahl: wollt ihr euch das Spiel live anschauen oder soll das Resultat schnell generiert werden? Selbst auf der schnellsten Einstellung kann ein live verfolgtes Spiel bis zu 10 Minuten dauern, das nur zur Info... Solltet ihr euch trotzdem dafür entscheiden, habt ihr erneut die Wahl zwischen verschiedenen Bildschirmen, auf denen euch live die Statistiken zum Spiel angezeigt werden. Alternativ könnt ihr euch natürlich auch angucken, was auf dem Platz so abgeht.
Wie die meisten Vertreter des Genres ist auch der Championship Manager 2007 keine Augenweide. Besonders unschön ist beim Eidos-Titel jedoch die Match Engine – schlechte Grafik ist eine Sache, was hier gezeigt wird ist noch eine andere Ebene. Die „Spieler“ sehen aus wie Holzstifte mit denen Kinder spielen und wenn der Rasen nicht grün wäre, käme man nicht mal auf die Idee, dass hier Fussball gespielt wird. Alleine deshalb würde ich schon immer zur schnellen Generierung des Resultats greifen... Dafür ist die Übersicht in den Menüs ganz gut gelungen – zumindest sobald man sich an die Struktur gewöhnt hat. Beim Sound sieht es leider nicht sehr viel besser aus. Während eines Matches kommen ganz komische Töne von den Zuschauern aus den Boxen, was an die Mischung zwischen einem starken Wind und stöhnenden Zombies erinnert. Der Soundtrack hingegen ist ganz ok und rettet in der Soundsparte ein paar Punkte.
Gregory meint:
Championship Manager 2007 ist ein solider Fussball Manager für die Xbox 360, der allerdings nicht ganz mit SEGA’s Football Manager 2007 mithalten kann. Die Match Engine ist fast schon als dramatisch zu bezeichnen und somit sollte man unbedingt zum generierten Ergebnis wechseln. In Sachen Struktur kann der Eidos-Titel überzeugen. Wer das Genre mag und die besseren Genrevertreter auf der Xbox 360 schon zum Hals raushängen hat, kann sich den Championship Manager 2007 gerne aus UK kommen lassen.
Championship Manager 2007 ist ein solider Fussball Manager für die Xbox 360, der allerdings nicht ganz mit SEGA’s Football Manager 2007 mithalten kann. Die Match Engine ist fast schon als dramatisch zu bezeichnen und somit sollte man unbedingt zum generierten Ergebnis wechseln. In Sachen Struktur kann der Eidos-Titel überzeugen. Wer das Genre mag und die besseren Genrevertreter auf der Xbox 360 schon zum Hals raushängen hat, kann sich den Championship Manager 2007 gerne aus UK kommen lassen.