'Im Galopp durch den Mittleren Westen..'
An möglichen Todesursachen wurde nicht gespart und - soviel sei verraten - die Entwickler machten auch ordentlich Gebrauch davon. Wer zum ersten Mal das Pad in die Hand nimmt wird sich unter Garantie schon binnen weniger Sekunden am Game Over Screen wiederfinden - zu überrascht ist man anfangs über die von allen Seiten hereinbrechenden Gefahren. Doch auch wer sich gesammelt hat, hat bei den einfachen Reaktionstests so seine Schwierigkeiten - offenbar ganz bewußt wollte man nur ausgebufften Profis den Zugang zum zweiten Minispiel ermöglichen, was ja auch durchaus gelungen ist.
Wer sich irgendwann mit Hängen und Würgen und viel Glück bis zum zweiten von ganzen drei (!) Minispielen vorgerarbeitet, wird erstmal frustriert die Hände über dem Kopf zusammenschlagen - es existiert nämlich weder Batterie noch Paßwortsystem, so daß ihr das dämliche Reitlevel nach dem Ausschalten wieder komplett von vorne durchstehen müsst. Angesichts dieser Tatsache verliert das eigentlich auch ganz witzige zweite Minigame jede restliche Sympathie. Im Klinsch mit einer Räuberbande duelliert ihr euch hier in einer Westernstadt - die Ganoven mit Schießeisen, ihr hingegen vorbildlich mit Tellern. Im Prinzip bedeutet dies den in Slow-Motion herannahenden Geschoßen auszuweichen und gleichzeitig das Muttis gutes Meißner Porzellan Richtung Bandit zu schleudern.
Zuletzt geht es dann noch auf einen Westernzug, wobei ihr hier an fiesen Kerls vorbeihüpfen dürft und gleichzeitig sieben undefinierbare Dinge zu suchen habt. Wer wirklich mit viel Übung schließlich auch diese Aufgabe vollbracht hat, darf sich entspannt zurücklehnen... er hat das im Prinzip in 20 Minuten durchzuspielende Modul geknackt und kann es beruhigt in die Sammlung zurückstellen - von wo er es mit Sicherheit auch nicht mehr so bald holen wird.
'Mit Tellern gegen Bösewichte..'
Ein Wort auch noch zur Technik, um das Review zu komplettieren. Sowohl Grafik als auch Sound sind solide und ohne Überraschungen, letzterer besitzt aus nostalgischer Sicht zumindest einen gewissen 8-Bit Charme während die Grafik leider für Master System Verhältnisse einfach nur mäßig ausgefallen ist. Wenigstens verschonte Entwickler Imageworks die Fangemeinde mit Spritegeflacker, aber auch so zählt Back to the Future 3 mit Sicherheit nicht gerade zu den spielerischen Granaten auf SEGA´s 8-Bitter..
Die Filme sind kult - vom Spiel kann man das leider nicht sagen. Lediglich drei dürftige Minispiele seinerzeit für knapp 100,- DM verkloppen zu wollen war schon eine wirkliche Frechheit. Heute zahlt man zwar erheblich weniger, besser wird das Modul dadurch aber auch nicht. Selbst Fans des Films dürfen hiervon derbe enttäuscht sein...