
In luftigen Höhen erkundet ihr auch die letzten Winkel der Berge...
Bei Amped 2 handelt es sich nicht einfach nur um eine „aufgemotzte Version des Vorgängers“, wie man es bisher von einem gewissen Skateboard-Spiel gewohnt war, sondern eine ganze Menge Verbesserungen und neue Modi haben es in das Spiel geschafft. Beklagten sich beim ersten Teil noch viele Spieler über den schwachen Multiplayer-Modus, der es einem lediglich ermöglichte zu zweit an einer Konsole zu zocken, so nutz der Nachfolger die Technischen Möglichkeiten der Xbox wesentlich besser aus. Die Rede ist in allererster Linie natürlich von Xbox Live. Mit bis zu acht Spielern könnt ihr online die Skipisten der Welt unsicher machen. Neben der Unterstützung von Xbox Live Now lassen sich noch Statistiken abrufen und Inhalte downloaden. Ebenso darf man die Vernetzung mit der WWW-Seite XSN-Sports nicht außer Acht lassen. Hier lassen sich Turniere organisieren und Weltranglisten betrachten. Wie bei jedem einigermaßen ordentlichen Update einer Sportsimulation kommt auch Amped 2 mit einer großen Palette von neuen Moves und Tricks daher, die sich dank der simplen Steuerung hervorragend zu umfangreichen Combos verbinden lassen.

Solche Grinds lassen sich an so ziemlicher jeder Ecke im Spiel machen...
Natürlich habt ihr die Möglichkeit euch euren eigenen Charakter zu kreieren. Dabei handelt es sich allerdings um einen typischen „Creator“, welcher sich kaum von denen der Konkurrenz unterscheidet. Schlecht ist er nicht, und die Chancen, dass ihr online jemanden trefft, der genauso aussieht, wie euer Charakter, sind fast nicht existent, aber er hebt sich nicht sonderlich von anderen Spielen dieses Genres ab.
Der Karrieremodus ist bei Amped 2 ebenso umfangreich und originell ausgefallen, wie beim Vorgänger. Somit wird man selbst dann für lange Zeit vor die Konsole gefesselt, wenn man niemanden hat, der mit einem über den Pulverschnee donnern will. Von einfachen „Hole soviel Punkte wie möglich“-Aufgaben über das Ausführen eines bestimmen Tricks bis hin zu den bereits bekannten Sponsorenläufen, in denen es darum geht, einem Sponsor die Tricks zu zeigen, die er mag, ist alles dabei.

Man braucht etwas Fingerspitzengefühl um einen perfekten Sprung hinzulegen
Da viele Käufer gerne den Vergleich zwischen Amped 2 und SSX3 ziehen, möchten wir auch kurz darauf genauer eingehen. Grafisch tun sich die beiden Titel absolut nichts. Was nicht zu letzt an der eher durchschnittlichen Grafik von Amped 2 liegt. Die gravierenden Unterschiede sind eher spielerischer Natur. So fällt SSX3 doch deutlich arcade-lastiger aus. Wie man es von Electronic Arts Titeln auf Xbox gewohnt ist, bietet das Spiel keine Xbox Live Unterstützung. Somit geht ein dickes Plus an Amped 2. Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob er lieber ein etwas simulationslastigeres Spiel mit einem erstklassigen Multiplayer-Modus, sowohl online als auch offline über System Link oder an einer Konsole, oder ob er lieber das wesentlich actionreichere SSX3 aus dem Hause EA haben möchte. Wir wollen da keine abschließende Kaufentscheidung vergeben, weil es sich dabei einfach um reine Geschmackssache handelt!
Wie bereits angesprochen ist die Grafik von Amped 2 eher durchschnittlich. Verbesserungen zum Vorgänger sucht man vergebens. Die Grafik ist aber recht solide und schlägt so manchen Multiplattformtitel noch bei Weitem. Feine Texturen, tolle Lens Flare Effekte, das bezaubernde glitzern des Schnees und die grandiose Weitsicht machen aber jeden Anlass zur Kritik locker wett. Trotzdem hätten wir uns etwas mehr Fortschritt erhofft.
Schon der Vorgänger des Spiels nutzte das akustische Können der Xbox vollends aus. Dazu gehören natürlich die mittlerweile standardmäßige Dolby Digital Unterstützung und das Erstellen der eigenen Playlist. Doch genauso genommen gibt es dafür bei Amped 2 absolut keinen Anlass. Mit mehr als 300 heißen Indie-Songs bietet das Game genügend musikalische Untermalung für alle Geschmäcker. Etwas seltsam fanden wir, aber trotzdem nicht schlecht, dass die Musik nicht vom Wechsel zwischen Menü und eigentlichem Spiel umspringt, sondern ganz gemütlich weiter vor sich hindudelt.
Wer Amped spielen konnte, der wird bei Amped 2 nicht mal eine Einarbeitungszeit benötigen. Ihr lenkt das Board mit dem linken Ministick, der Rechte dient ebenso wie der „A“- und „B“-Button zum Ausführen von verschiedenen Tricks, welche sich unter Verwendung der Schultertasten noch verfeinern lassen. Ansonsten ist die Steuerung recht intuitiv und lässt keine wünsche offen. Auch wenn das Spiel sehr stark auf Simulation ausgelegt ist, habt ihr jederzeit die völlige Kontrolle über das Board.

Auch die Animationen sind traumhaft und wirken keineswegs unrealistisch oder übertrieben...
Amped 2 ist eine gelungene Fortsetzung des ehemaligen Launchtitels der Xbox. Mit den grandiosen Multiplayer-Modi, der schier endlosen Anzahl von Soundtracks und dem motivierenden Karrieremodus, kommen Sportspielfans um den Titel einfach nicht herum. Obwohl wir doch etwas Kritik am Online-Modus äußern möchten: Ihr sucht euch anfangs einen Berg auf und ihr bekommt angezeigt, wie viele Spieler sich auf dem Berg befinden. Allerdings habt ihr dann noch mal die Wahl zwischen den unterschiedlichen Abfahrten. Das reduziert die Wahrscheinlichkeit wirklich mal jemanden zu sehen extrem. Der Voice Chat läuft aber über den kompletten Berg, so dass man sich schnell auf eine Piste geeinigt hat. Amped 2 ist auf jeden Fall einen Blick wert und wird so manchem Xbox Besitzer ein paar schöne Winterabende bescheren.