Alvin und die Chipmunks - Der Kinofilm im Test

Musikliebhaber mit Rhythmus im Blut sollten jetzt schon schnell ihre Steuereinheiten für den Nintendo Wii herauskramen - denn Alvin und die Chipsmunks rocken nun auf der Nintendo Konsole. Sprechen wir hier also von einem neuen Dancing Stage oder ist Eidos Spielbeitrag vielleicht eher ein Fall für die Tonne?

Ich erinnere mich noch recht gut an die Cartoonserie Alvin und die Chipmunks die Mitte der achtziger Jahre über Tele5 in unser Wohnzimmer kam. Neben Saber Rider und Captain Future waren die drei kleinen Wichte mein Pflichtprogramm im Mittagsfernsehen bei Oma. Ende der wilden Achtziger ging der Stern der Chipmunks so langsam unter und bis auf ein paar Wiederholungen war nichts mehr von ihnen zu sehen. 1996 hat Universal Pictures sich die Rechte der drei Protagonisten geschnappt und im Jahr 1999 und 2000 wurden zwei Filme produziert, die hierzulande nur auf Videokassetten erschienen. Um den Franchise neues Leben einzuhauchen wurde sodann ein neuer Kinofilm ins Leben gerufen, der reale Schauspieler mit computeranimierten Charaktern vermischt. Und wie es bei allen Kinderfilmen der letzten Jahre so ist, kommt auch gleich die passende Softwareversoftung mit auf den Markt. In diesem Fall ist es Alvin und die Chipmunks für Nintendo Wii - ein Musikspiel, dass zwar auf der Geschichte des Films aufbaut, aber ganz klar die Musik im Fokus stehen hat.

Alvin, Simon und Theodore - die drei kleinen Streifenhörnchen - wollen endlich ganz groß herauskommen. Daher wollen sie beim größten Band-Wettbewerb aller Zeiten teilnehmen, um ganz große Stars zu werden. Doch bis zum Rockathonapalaooza muss das Trio an verschiedenen Locations ihre Shows abhalten, um bei dem Wettbewerb teilzunehmen. Bewaffnet mit dem Wii-Remote und dem Nunchuk seid ihr ein neues Mitglied in der Band und seid als Bandleader verantwortlich für den guten Klang während der Liveshows. Das Spielprinzip, das 1:1 von Dancing Stage kopiert wurde, findet immer nur auf der Bühne statt. Im on screen Menü (wo ihr die drei Streifenhörnchen rumspringen seht) finden sich vier Sternziele, die als Ziel des Taktes umfunktioniert wurden. In der Mitte des Bildschirms befinden sich die Noten, die zu jeder Ecke des Bildschirms wandern. Bewegt sich z. B. eine blaue Note in die vorgegeben Richtung und ist genau über dem blauen Notensymbol, so müsst ihr die nötige Bewegung mit dem Wii-Remote- bzw. Nunchuk tätigen. Treffen sich beide Sterne genau bekommt ihr dafür Punkte und eure Band spielt ohne Fehler die passenden Töne.


So einfach sich die Spielmechanik auf den ersten Blick anhört, ist sie leider nicht. Was eindeutig auf die schlechte Bewegungserkennung von Wii-Remote und Nunchuk zurückzuführen ist. Oft werdet ihr beide Eingabegeräte wie wild schütteln und dennoch tatenlos zusehen, wie nichts auf dem Bildschirm passiert. Aber das macht bei dem Spielverlauf letztlich ohnehin nichts, denn eigentlich ist es egal ob ihr die richtigen Noten trefft oder nicht. Am Ende gibt es immer irgendwie Punkte zu kassieren und der leichte Schwierigkeitsgrad sorgt dafür, dass ihr nach gut 30 Minuten im Finale des Sing-Wettbewerbs steht. Um der Spielmechanik noch ein bisschen mehr Tiefe zu verleihen, habt ihr außerdem die Möglichkeiten Kombos hinzulegen, indem ihr ohne Fehler die richtigen Töne hintereinander trefft. Und hier heißt die Devise: Je höher die Combo, desto höher die Punkte. Im Storymodus müsst ihr neun Schauplätze besuchen und dort immer eine bestimmte Anzahl Lieder vorstellen. Habt ihr durch eure Performance auf der Couch eine Stage hinter euch gelassen, schaltet ihr neue Lieder und Locations frei, die dann auch im Mehrspielermodus zur Verfügung stehen.

Die Auswahl der Songs mit einer Stückzahl von 35 ist schon recht bemerkenswert. Kinder der Achtziger werden sofort Kim Wilds Kids In America, Cultures Clubs Karma Chameleon oder The Buggles - Video Killed The Radio Star erkennen. Doch wurde in Sachen Musikuntermalung anscheinend das Maß des guten Geschmacks außer acht gelassen, denn die hochgetunten Stimmen, die von jedem der drei Streifenhörnchen ausgehen, wurden bei den Liedern so in den Vordergrund gestelltt, dass sich die neu eingespielten Klassiker wie kleine Katastrophen anhören. Man kann das durchaus Raubbau an der Musik nennen! Weil Alvin und die Chipmunks für Nintendo Wii neben seiner Funktion als Musikspiel auch einen Zweispielermodus unterstützt, dürft ihr auch einen zu schädigenden Mitspieler mit passender Hardware vor dem Fernseher bitten und gemeinsam im Takt die Steuerungseinheiten des Nintendo Wii an die Wand schmeißen. Und was wäre das noch am Schluss zu erwähnen? Ach ja, die Grafik!!! Willkommen in der Welt der langweiligen Texturen, der unspektakuläre Animationen und der dumpfen Lichteffekte – das hat man selbst auf der ersten Playstation schon besser gesehen.




Die ersten Testversuche mit Alvin und seinen Knuddelbuddys hat mich glauben lassen, dass mein Wii-Remote den Geist aufgegeben hätte. Nachdem ich nach schneller Lernkurve kapiert habe, beide Steuerungseinheiten immer zur richtigen Zeit an die Wand zu werfen, wanderten hohe Punktzahlen auf mein Konto. Liebe Entwickler, dass Zauberwort heißt hier saubere Steuerung! Aber egal wie ich herumhampelte um die Noten zu treffen, die drei Streifenhörnchen bewegen sich wie motorisierte Roboter aus der Zukunft. Das Glanzstück des Spiels ist aber ganz eindeutig der Soundtrack. So richtig zum schaudern. Wenn ihr auch so Leiden möchtet wie ich, dann kauft euch Alvin und die Chipmunks. Ansonsten – Finger weg!

Positiv

  • 35 bekannte Songs
  • Mehrspielermodus

Negativ

  • Bewegungserkennung kaum vorhanden!
  • Grafik bäh!
  • Stimmen aus der Hölle!
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Alvin und die Chipmunks - Der Kinofilm Daten
Genre Musikspiel
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 07. Dezember 2007
Vermarkter Eidos
Wertung 1.9
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