Wenn man mal ehrlich ist, sind die Spiele, die die besondere Möglichkeit des DSis ausnutzen, eher spärlich gesät. Viele Titel, die im Laufe der Jahre erschienen sind, wurden so entwickelt, dass sie auch von den uralten DS genutzt werden können. Doch nun erscheint mit „System Flaw“ ein Game, welches sich gezielt an die Besitzer der DSis richtet.
Denn das Besondere an diesem Spiel ist, das es die Kamera des Handhelds nutzt. Damit wird deine reale Umgebung gefilmt und dient dann als Hintergrund für das Spielgeschehen. „Enjoy Gaming“, der Entwickler von „System Flaw“, hat damit eines der allerersten „Augmented Reality“-Games für den DSi erschaffen.
Die Story ist recht schnell erzählt und dürfte selbst für den Gewinn eines Blumentopfes nicht ausreichen. Außerirdische sind auf der Erde gelandet, unsichtbar fürs normale Auge. Doch mit Hilfe eines besonderen Screens ist es möglich, sie für dich sichtbar zu machen. Und du darfst sie daher jetzt alle eliminieren. Wer jetzt Handlungsfortschritte innerhalb des Spielverlaufs erwartet, der dürfte enttäuscht werden. Sieht man mal von ein paar eingeworfenen Kommentaren deiner Assistentin ab, gibt es keine Hinweise auf eine wie auch immer geartete Plot-Entwicklung.
Und so befindest du dich als „Kampfpilot“ im Spielgeschehen. Während auf dem obersten Screen ein Radar zu sehen ist, anhand dem du erkennen kannst, wo sich der Feind befindet. links und rechts befinden sich die Energieanzeigen für deine Gesundheit und deiner Waffe. Wenn erstere zur Neige geht, bist du tot, bei letzterem kannst du zwar weiterschießen, jedoch längst nicht mehr so stark wie vorher.
Gewöhnungsbedürftig ist die Art und Weise, wie die Fortbewegung funktioniert. Anstatt den Touchscreen oder das Digital-Kreuz zu benutzen, bewegst du den Handheld und damit auch das Raumschiff. Gemütlich auf dem Sofa sitzen ist nicht, Körpereinsatz ist gefragt. Entweder man steht, was auf die Dauer etwas anstrengend ist, oder man pflanzt sich in einen drehbaren Stuhl. Da die Angriff allerdings von allen möglichen Seiten und Himmelsrichtungen kommen können, kann es passieren, das einem vor lauter hin- und herdrehen schwindelig wird.
Wie es sich für einen vernünftigen Shoot’em Up usus ist, gibt es auch in „System Flaw“ Energiekapseln und Waffenupgrades. Diese schwirren frei herum und müssen von dir abgeschossen werden. Allerdings haben die Updates für deinen Schiffslaser den Nachteil, dass sie nur begrenzte Zeit halten und daher schon fast strategisch eingesetzt werden müssen.
Doch all dies ist nicht genügend, um auf Dauer die Spannung aufrecht zu erhalten. Im Gegenteil nutzt sich das besondere Gimmick von System Flaw sehr schnell ab. Nach drei, vier Stages hat man eigentlich schon genug gesehen, vor allem, da es kaum Abwechslung gibt. Dein Ziel ist es entweder zu überleben oder alle Feinde zu vernichten. Der einzige Unterschied zwischen den jeweiligen Spielabschnitten ist die immer mehr zunehmende Anzahl an Gegner, sowie ihre unterschiedlichen Angriffsmöglichkeiten.
Das Design deiner Opponenten ist stellenweise recht bizarr geworden. Fliegende Oktopusse oder haarige Schädel sind da schon fast normal. Doch selbst daran hat man sich schnell satt gesehen.
Was auch an der mangelnden musikalischen Unterhaltung liegt. Wenn du nämlich mitten im Spielgeschehen bist, ist das einzige was du hörst, die Geräusche deines Raumschiffes, deiner Schüsse und eventuell deiner Gegner. Und dies ist sehr monoton.
System Flaw basiert auf einer einzigen Idee und versucht daraus ein gesamtes Spiel zu machen. Anfänglich mag es noch interessant sein, wenn die Action sozusagen mitten in der persönlichen Umgebung stattfindet. Doch auf die Dauer vermag dies nicht ganz zu überzeugen. Im Gegenteil: Schnell werden einem auch die anderen Mängel klar, allen voran die fehlende Abwechslung. Und so ist dies ein Titel, den man getrost vergessen kann.