Split Fiction - rasante Koop Action im vierten Hazelight Abenteuer im Test
Ich bin ein Fan der Hazelight Studio Spiele! Schon ihr erstes Machwerk „Brothers: A Tale of two Sons“ wurde in allen Varianten mehrmals durchgespielt. Die Story von „A Way Out“ holte mich ab und mit „It Takes Two“ überließen mir die Macher eines meiner absoluten Favoritenspiele, meiner 45-jährigen Videospielerfahrung. Die Messlatte lag also extrem hoch, als ich das Spiel endlich starten durfte.
Die Basis des vierten Abenteuers ist wie bereits bei „A Way Out“ und „It Takes Two“ erneut die reinrassige Koop-Erfahrung. Schon im Menü erkennt man den bekannten Rahmen des Startpunkts wieder. Konnte man die letzten beiden Abenteuer im Couch- und online Koop auf der gleichen Hardware angehen, öffnet man sich nun ebenfalls den anderen Systemen. Ab sofort könnt ihr das Abenteuer und die Challenges auch Cross-Plattform zwischen PC, PlayStation 5 und Xbox Series Geräten antreten! Jepp – ihr seht den kleinen Wermutstropfen – durften beim Abenteuer von May & Cody auch noch PlayStation 4 und Xbox One Besitzer loslegen, werden diese Plattformen nun nicht mehr unterstützt. Zum dritten Mal gibt es besonderes Lob für die Möglichkeit des „Freundes-Pass“! Es bedarf also nur einer Kopie des Spiels, um die Geschichte mit jemanden/einem Freund zusammen zu erleben.
Mit Zoe und Mio bekommen wir diesmal zwei unterschiedliche Schriftstellerinnen vorgestellt, welche beide am gleichen Tag einen Termin beim großen „Rader Verlag“ haben und auf ihren ersten Vertrag hoffen. Beim ersten Aufeinandertreffen sind sich die beiden nicht gerade grün, wobei das in erster Linie von Mio ausgeht, deren Ideen im Science-Fiction Bereich angesiedelt sind. Zoe´s Phantasien dagegen schwirren komplett in der Fantasy-Welt umher. Kaum angekommen, werden die beiden damit überrascht, dass sie mit einer Maschine verbunden werden sollen, die ihre Ideen visualisieren und spürbar machen kann, ähnlich eines Holodeck im Star Trek Universum. Gleichzeitig werden diese Daten vom Verlag aufgezeichnet. Alle Schriftsteller dieses Tages haben auch kein Problem damit, nur Mio ist die Sache nicht ganz geheuer und möchte das Ganze dann doch lieber abbrechen. Im Handgemenge verbindet sich ihr Körper dann dem Energiebereich von Zoe, so dass sie in deren Phantasiewelt eingesaugt wird. Da die Maschine auf diese Konstellation nicht ausgelegt ist, entstehen unerwartete Nebeneffekte und „Glitches“. Durch diese switchen die beiden fortan zwischen Mio´s Science-Fiction und Zoe´s Fantasy Ideen/Welten hin- und her. Dabei stellt sich schnell heraus, dass Mio´s Bauchgefühl richtig war und hinter dem Verlag und der Maschine viel mehr steckt, als man ihnen Glauben machte.
Neben den Hauptsträngen ihrer Ideen finden die beiden alsbald „Nebenstränge“, die ihr optional mitnehmen könnt und solltet. Schafft ihr diese teils skurrilen Fantasien, verhindert ihr den äußeren Zugriff auf diese durch den Verlag. Abgesehen davon runden diese die kommenden, rasanten Erlebnisse eindrucksvoll ab.
Entgegen der eher meist ruhigeren Erzähl- und Spielweise von „A Way Out“ und „It Takes Two“, geht es in Split Fiction sehr rasant zur Sache. Euer Abenteuer wartet mit teils schnellen Wechseln der Welten in unterschiedlicher Gestalt und Form auf. Oftmals müsst ihr in einem Abschnitt mehrmals die Körperform wechseln, während die Anforderungen zwischen 3D- 2D, isometrisch, oben, unten, seitlich oder auf dem Kopf einiges an Geschick und teils Fingerakrobatik abfordern werden. Neben bekannten Spielelementen in neuer Form und Farbe und aus bekannten Franchisen warten am Ende wieder Bosskämpfe auf euch, die es manchmal, gerade in Sachen Übersicht und Zielvorgabe, in sich haben. Hierdurch können ungeübte Spieler den ein oder anderen Frustmoment erleben, vor allem, da der Informationsgehalt der geforderten Leistungen sehr dünn gehalten wird. Obgleich auch in Split-Fiction Absprachen und Ideenaustausch zwischen den Koop-Partnern von Nöten sind, um flüssig weiter zu kommen, ist deren Anteil durch das deutlich schnellere Gameplay geringer als in „It Takes Two“. In all dem Tohuwabohu nähern sich Mio und Zoe immer weiter an, und das Hauptaugenmerk der Hazelight Spiele blitzt wieder vollends durch. So gesehen ist die Rahmenhandlung um den Verlag eher ein nettes Beiwerk. Das Hauptaugenmerk liegt erneut darauf, dass sich zwei unterschiedliche und vielleicht unbekannte Menschen aufeinander einlassen müssen, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen, und dabei Vertrauen und Respekt aufgebaut wird, der es möglich macht, ein einzeln kaum zu erreichendes Ziel zu schaffen. Und das sowohl vor als auch auf dem Bildschirm.
Hierbei toben sich die Hazelight Macher komplett an Ideen und teils irrwitzigen Erlebnissen aus. Josef Fares, Chef von Hazelight erklärte vor Kurzem dazu, dass er Videospiele als künstlerischen Akt mit unglaublichen Möglichkeiten ansieht, und genauso kommt „Split Fiction“ rüber. Ihr müsst im neuen Abenteuer auf alles gefasst sein und werdet dennoch an vielen Stellen überrascht werden. Natürlich dürfen auch die bekannten „Eastereggs“ zu den Vorgängern und die Bänke nicht fehlen.
Gerade zu Anfang holte mich das Spiel trotz der fulminanten Darbietung aber nicht so ab, wie es „A Way Out“ und vor allem dann „It Takes Two“ geschafft haben. Die anfängliche, teils triste Optik in der Zukunftsvision lässt noch nicht erahnen, was im späteren Verlauf noch alles an visuellem Feuerwerk auf euch wartet. Die Bosskämpfe sind dabei wieder gut inszeniert, so mancher Dialog zu Beginn ist dann aber doch eher auf jüngere Spieler ausgelegt. Die deutsche Synchronisation (u.a. die deutsche Stimme von Ben Affleck) ist erneut auf sehr hohem Level, büßt aber Punkte durch einen teils deutlichen Lippenversatz ein. Dachte ich durch die Trailer und zu Beginn des Spiels noch, wir bekommen hier einfach mehr vom Gleichen serviert, musste ich meine voreilige Meinung während des Tests fast grundlegend ändern. Denn mit jeder Spielstunde, mit jedem neuen Abschnitt und jeder neuen Welt wird Split Fiction immer besser und besser. Die Anzahl an Abwechslung im Gameplay ist unglaublich hoch, der Spielwitz steigert sich ebenfalls permanent. Glaubt man, alles gesehen zu haben, setzen die Macher immer wieder einen oben drauf, um schlussendlich auf ein fulminantes Gameplay Finale zuzusteuern. Erst vor Kurzem sagte ich noch zu einem Kollegen, dass es im Videospielbereich nichts mehr Neues gibt und man alles kennt. Hazelight tritt mit „Split Fiction“ den Beweis an, dass ich in diesem Punkt daneben lag!
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Stefan meint:
Split Fiction müsste man fast schon als lebendig gewordenes Kunstwerk ansehen, so dermaßen drehen die Entwickler hier im Verlauf des Spiels auf und bringen euch immer wieder neu zum Staunen. Highlight für mich war unter anderem der „Zahn-Abschnitt“ mit eine der besten Endbosse, die ich je erleben durfte. Dann das fulminante Kinnladen-Finale. Während des Tests habe ich über 60 Bilder geschossen und es hätten locker doppelt so viele sein können. Da das ein mega Spoiler geworden wäre, schnitten wir es auf 30 runter, denn hier soll jeder selber seine Erlebnisse und Wow-Momente mitnehmen. Waren „A Way Out“ und vor allem „It Takes Two“ schon tolle Topkandidaten, legt Hazelight mit „Split Fiction“ die technische & kreative Messlatte nochmals höher und serviert und das abgefahrenste und tollste Koop-Abenteuer aller Zeiten. Von der Story her, hat mich der Vorgänger "It Takes Two trotz alledem mehr abgeholt. Beide Daumen dennoch ganz klar nach Oben von mir!
konsolenfreaky schrieb:
[...] war es Absicht, dass "XboxSeries" und "XboxOne" zusammen geschrieben sind? Normalerweise sollte da ein Leerzeichen rein.
Und, ganz wichtig: Das Spiel ist nicht im Game Pass (auch hier mit...
Split Fiction müsste man fast schon als lebendig gewordenes Kunstwerk ansehen, so dermaßen drehen die Entwickler hier im Verlauf des Spiels auf und bringen euch immer wieder neu zum Staunen. Highlight für mich war unter anderem der „Zahn-Abschnitt“ mit eine der besten Endbosse, die ich je erleben durfte. Dann das fulminante Kinnladen-Finale. Während des Tests habe ich über 60 Bilder geschossen und es hätten locker doppelt so viele sein können. Da das ein mega Spoiler geworden wäre, schnitten wir es auf 30 runter, denn hier soll jeder selber seine Erlebnisse und Wow-Momente mitnehmen. Waren „A Way Out“ und vor allem „It Takes Two“ schon tolle Topkandidaten, legt Hazelight mit „Split Fiction“ die technische & kreative Messlatte nochmals höher und serviert und das abgefahrenste und tollste Koop-Abenteuer aller Zeiten. Von der Story her, hat mich der Vorgänger "It Takes Two trotz alledem mehr abgeholt. Beide Daumen dennoch ganz klar nach Oben von mir!