In „A Way Out“ geht es also, wie der Titel schon vermuten lässt, um einen Ausweg nach draußen, in diesem Fall um einen Weg raus aus dem Gefängnis. Ihr spielt die beiden Charaktere Leo und Vincent, die wegen unterschiedlicher Vergehen eben nicht den Weg über Los gehen durften, sondern direkt in den Knast gehen mussten.
Es ist ein Spiel, das also ganz eindeutig auf Zwei-Spieler-Koop ausgelegt ist und genau das ist auch das Erfolgsrezept. Die kleinen Rätsel sind allein nicht lösbar, man muss gemeinsam agieren, um ans Ziel zu kommen. Will der eine Spieler sich mehr Zeit nehmen und wirklich jeden Winkel erkunden oder auch mit jeder Person die ihm über den Weg läuft kommunizieren, muss der andere so lange warten.
Leo und Vincent lernen sich Schritt für Schritt im Gefängnis kennen. Dadurch, dass Vincent z.B. Leo zu Hilfe kommt, als dieser von weiteren Insassen verprügelt wird. Man läuft sich immer wieder über den Weg und die Charaktere bauen Vertrauen ineinander auf, besonders begünstigt davon, dass beide ihren Aufenthalt im Kittchen derselben Person zu verdanken haben. Ausbrechen, um den gemeinsamen Feind aufzusuchen und Rache zu üben – das ist das Ziel.
Nachdem ihr aus dem Gefängnis getürmt seid, werdet ihr noch eine Weile verfolgt, flüchtet durch einen Wald, bis zu einer kleinen Farm. Diese ist das Ziel, da neutrale Kleidung benötigt wird und ein Fortbewegungsmittel her muss. Die beiden sehen durch die Fenster, dass dort ein älteres Ehepaar lebt, und dies ist eine der Situation, in der Leo und Vincent sich einigen müssen wie sie das Unterfangen angehen wollen. Leo bevorzugt z.B. den Weg der Gewalt, überrumpeln, fesseln und sich nehmen, was man braucht, während Vincent lieber das Ehepaar aus dem Haus locken will, um ohne Konfrontation an die Sachen zu gelangen. Kommt man an eine solche Stelle im Spiel, müssen beide Spieler den Analogstick nach rechts oder links gedrückt halten und bestätigen. Für das Spiel ist es übrigens nicht entscheidend welchen Weg man geht, das Ergebnis ist das gleiche. Im Farmhaus kann man sich in Ruhe umschauen und hat z.B. die Möglichkeit zu musizieren, denn ein Klavier, als auch ein Banjo liegen bereit. Spielt jeder ein Instrument, hört es sich zwar anfangs grausam an, ist man aber im Takt ist es schon ein kleines Erfolgserlebnis.
Anschließend müssen die beiden herausfinden, wo sich ihr gemeinsamer Feind aufhält, um den Rachefeldzug zu planen. Weiter möchte ich die Geschichte nicht spoilern, denn eben die Story durchzuspielen, die Geschehnisse beider kennenzulernen ist der Hauptteil des Spiels. Denn das Durchspielen ist keineswegs eine Herausforderung, jeder wird es schaffen. Scheitert man, was ab und zu passiert, wird man nur wenige Sekunden zurückgesetzt für einen erneuten Versuch. Das Spiel will also beendet werden und legt euch dafür keine wirklichen Steine in den Weg.
Nach sechs Stunden sieht man den Nachspann, vertrödelt man mit den Minispielen nicht zu viel Zeit schafft man es vermutlich auch in knapp fünf. Das Spiel ist in Kapitel unterteilt, die man, nachdem man sie einmal durchgespielt hat, separat anwählen kann, um z.B. noch Gamerscore freizuspielen bzw. im letzten Abschnitt einen alternativen Abspann zu Gesicht zu bekommen. Das Nachfolgewerk der „Brothers: A Tale of Two Sons“ Macher lässt nicht nur bei einigen Momenten die Vergangenheit aufblitzen. So mancher Erfolg schwelgt in den Erinnerungen und bei einem gab es sogar Gänsehaut Feeling obendrauf.
Das Spiel ist kein Vollpreistitel, und das merkt man, aber es hat durchaus Spaß gemacht, und ist man erst in der Handlung drin, will man natürlich auch wissen, wie es ausgeht. Das Spiel ist eine wirkliche Abwechslung gegenüber anderen Spielern, das zu Zweit gemeinsam Spielen erhöht hier ganz klar den Spielspaß. Der Wiederspielwert ist (abgesehen des letzten Kapitels) sehr gering, außer man möchte auf der Xbox die 1000 GS vollmachen oder eben auch alles gesehen haben, da man sich ja an einigen Stellen für eine Herangehensweise entscheiden musste. Das Spiel hat mich gut Unterhalten, bietet allerdings kaum herausfordernde Momente. Daher ist es vielleicht mehr ein „interaktiver Film“ als ein Videospiel!?
Ich hätte durchaus Lust auf weitere Spiele, die diesen Zwangs-Koop-Ansatz verfolgen, etwas mehr Umfang und einen erhöhten Schwierigkeitsgrad bzw. überhaupt einen, wäre wünschenswert!
A Way Out - im Koop aus dem Knast im Test



Mit „A Way Out“ bringt EA ein Spiel auf den Markt, welches sich doch ein Stück weit von anderen Genres abhebt. Der Clou ist, man kann es nicht allein spielen, man ist auf einen menschlichen Mitspieler angewiesen. Da das Spiel die meiste Zeit im Splitscreen dargestellt wird, ist es sowohl für den lokalen Multiplayer gemeinsam vor einem TV, als auch mit einem Online Mitspieler gleichermaßen geeignet. Bei der online Variante reicht es übrigens, wenn einer das Spiel gekauft hat, im Store gibt es eine kostenlose Trial Version, mit der der zweite Spieler zum Spiel eingeladen werde kann - auf Achivements müsst ihr in der Konstellation aber verzichten!
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von ChesterOrc:
Retrozocker schrieb: Das Spiel wird sicherlich nicht im Wert steigen. Es ist nicht selten und die Grafik altert extrem schlecht. Es ist auch kein Genre wo Sammler unterwegs sind. Ich tippe eher darauf, dass es ihm geht wie Blur. Das war auf...
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von Retrozocker:
Das Spiel wird sicherlich nicht im Wert steigen. Es ist nicht selten und die Grafik altert extrem schlecht. Es ist auch kein Genre wo Sammler unterwegs sind. Ich tippe eher darauf, dass es ihm geht wie Blur. Das war auf der PS3 auch ein Jahr etwas teurer und dümpelt jetzt bei einem Zehner...
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von ChesterOrc:
Ist es laut Glaskugel-Ticker wohl vernünftig, das noch liegenzulassen, wenn man es zu verkaufen/ vertauschen gedenkt, oder spricht mehr dafür, dass es mittelfristig in dieser Region verweilen wird? Kann keiner wissen, klar, aber mancher hat ja vielleicht einen allgemein geschulten...