Kirby und das vergessene Land - Switch 2 Edition, Sternensplitter-Welt im Test

Nintendo und Kommunikation, das ist immer so eine Sache. Der japanische Konzern schafft es zwar einerseits, wiederholt Spiele und Konsolen herauszubringen, die einen begeistern. Aber ebenso gibt es Momente, wo man am liebsten den Kopf auf den Tisch hauen möchte, vor lauter Frustration.

Ein gutes Beispiel ist der Augenblick, wo die Switch 2 vorgestellt wurde. Dabei machte Big N auch klar, dass er ebenfalls Switch 1-Titel auf der neuen Plattform wieder herausbringen würde. Es entstand allerdings der Eindruck, dass man jedes Mal, wenn man mit einem alten Titel die neuen Möglichkeiten spielen möchte, draufzahlen darf, egal ob das Game jetzt inhaltliche Updates erhalten hatte oder nicht. 

Doch in Wahrheit ist es so, dass man erst dann etwas für Upgrade zahlen muss, wenn Switch 2-Exklusive zusätzliche Inhalte vorhanden sind. Wie eben jetzt bei Kirby und das vergessene Land, das auf der neuen Nintendo-Konsole eben nicht nur technisch angepasst wurde, sondern ebenso weiteren Kontent in Form der Sternensplitter-Welt-Erweiterung besitzt.

Die Story des Hauptspiels ist schnell erzählt. Kirby und seine Freunde gelangen durch ein plötzlich auftretendes Portal in eine andere Welt. Wo der rosafarbene Staubsauger auf zwei Beinen schon bald mitkriegt, dass seine Mitreisenden von wilden Tieren gekidnappt wurden. Also befreit er den nächsten Käfig, in dem sich ein Chinchillaartiges Wesen mit dem Namen Elfilin befindet. Es schließt sich Kirby an und gemeinsam wollen sie die gefangenen Waddle-Dees befreien, die in der Zwischenzeit in der neuen Welt eine eigene Siedlung gegründet haben.

Kirby und das vergessene Land ist das erste 3D-Kirby, welches ebenfalls Teil der Hauptlinie des Franchise ist. Es ist jedoch kein Open World-Game. Stattdessen bewegst du Kirby auf einer Oberweltkarte von Level zu Level. Hast du eins abgeschlossen, kannst du das nächste auswählen. Wobei gleichzeitig die Oberwelt in verschiedene Abschnitte aufgeteilt sind, von denen sich der nächste erst dann öffnet, wenn du den vorherigen erfolgreich abgeschlossen hast und du genügend Waddle-Dees beisammen hast.

Soweit so Standard. Auch die Fähigkeiten von Kirby sind gewohnt. Noch immer kann er Gegner einsaugen und sich so ihre Fähigkeiten aneignen. Ebenso kann er sie wieder ausspucken, sich voll mit Luft saugen und so durch die Gegend flattern. Laufen und Springen sind natürlich ebenfalls vorhanden.

Doch was Kirby und das vergessene Land so besonders macht, ist das Setting. Denn die neue Welt orientiert sich stark an der der Menschen. Du bewegst dich jetzt dieses Mal weniger durch Wälder oder Märchenschlösser, als vielmehr durch verlassene Städte und Fabriken. Ebenso kann Kirby nicht nur die bekannten Gegner aufsaugen. Er kann sich auch bestimmten Objekten überstülpen (Heißt Vollstopfen im Game) und so beispielsweise als Auto durch die Gegend fahren oder als Baugerüst Wände einreißen oder Stellen erreichen, die vorher unzugänglich waren.

Dabei ist das Ziel in jedem Stage möglichst alle Waddle-Dees zu befreien. Außerdem erhältst du welche, wenn du bestimmte Missionen erfüllst, wie zum Beispiel, einen Spielabschnitt ohne Schaden durchzuspielen. Selbst in der ersten Welt wirst du nicht auf Anhieb alle freispielen. Und da spätere Abschnitte eine gewisse Zahl an befreiten Waddle-Dees voraussetzen, empfiehlt es sich durchaus, nochmal in einigen Leveln reinzugehen und nachzugucken. Immerhin erhält man dank der Missionsübersicht eine Idee, was zu tun ist.

Wobei du nicht nur die Waddle-Dees vorfindest. Ebenso kriegst du auch Sternenmünzen und Gatcha-Kapseln, die Figürchen mit Charakteren aus der Kirby-Mythologie anbieten. Die Münzen kannst du außerdem in dem Dorf der Waddle-Dees unter anderem gegen ein Upgrade von Kräften eintauschen. So wird aus der Bumerang-Fähigkeit eine mit Chakrams, derweil das Feuerspucken zum Lavaspucken wird.

Zwischendurch sind auch Bonusstages verteilt, wo du innerhalb einer vorgegebenen Zeit Herausforderungen lösen musst, wie beispielsweise alle Gegner töten. Allerdings ist all dem eins gemein: Es ist nicht sonderlich herausfordernd.

Wobei man fairerweise auch sagen muss, dass Kirby-Spiele noch nie wirklich schwierig waren. Die Titel waren schon immer dafür konzipiert, vor allem die ganz jungen Gamer an den Controller zu locken, die eben nicht, wie die etwas älteren, die Herausforderung lieben. Und dennoch wären etwas herausfordernde Passagen im Maingame nicht verkehrt.

Die Sternensplitter-Welt-Erweiterung bietet von den bloßen Zahlen her zwölf neue Stages plus einen neuen Endboss-Kampf. Die Story handelt davon, dass ein Komet herabstürzt und teilweise zersplittert. Du musst jetzt diese Splitter, die sich Astralinis nennen, genau wie die Waddle-Dees suchen und retten. 

Die Stages, die du anschließend besuchst, sind dabei einige der Alten des Games. Doch keine Sorge, diese wurden jetzt nicht einfach nur wiederverwendet. Stattdessen erhalten sie einen neuen Look und neue Spielmechaniken. So gibt es eine Art Blume, die, wenn du sie zerstörst, die Level umgestaltet und ihnen eine Art Eisoptik verpasst. Die Feinde werden ebenfalls entsprechend neu designt. 

Es gibt auch ein paar neue Objekte, die Körper umschlingen kann. Mit der Sprungfeder kann er beispielsweise in neue Höhen springen, was stellenweise wichtig ist, um weiterzukommen. Gleichzeitig sind diese Stages ein im Vergleich etwas herausfordernder, als die ursprünglichen. So dürftest du beim normalen Durchspielen pro Stage deutlich weniger Missionen pro Stage schaffen sammeln und du musst deutlich mehr überlegen, wie du sie am besten abschließen kannst.

Doch nur, weil sie herausfordernder sind, heißt das noch lange nicht, dass sie für den Durchschnittsgamer schwierig sind. Es ist nur im Vergleich zum Maingame. Der neu finale Boss mag etwas härter sein, jedoch nie so sehr, dass er zu schwer ist. 

Das Game erstrahlt jetzt auf der Switch 2 mit glasklarer 4K-Optik und stabiler Framerate. Die Level wirken allerdings stellenweise etwas leer und einige wenige Objekte haben sehr grob aufgelöste Texturen. Aber insgesamt ist das Spiel hübsch anzusehen und bietet wunderbare Designs.