Aber dann war ich doch auf die 16-Bit-Edition neugierig. Diese war ursprünglich eine Bonusdreingabe für die Collectors Edition des Farming Simulators 25. Ehe sie anschließend physisch herausgebracht wurde. Dabei glänzt sie vor allem mit einem Faktor: Der Tatsache, dass niemand geringeres als die Computermusiklegende Chris Hülsbeck himself den Soundtrack zum Game beisteuerte.
Dann hat Stefan das Spiel angefragt, konnte sich aber aus diversen Gründen nicht selber drum kümmern. Weshalb ich mich dem Spiel angenommen habe. Und es am Ende etwas bereut habe.
Denn die 16-Bit-Edition ist eine Liebeserklärung an das SEGA Mega Drive. Nur, dass ich in meiner Jugend ein Nintendo-Kiddie war. Und auch, wenn ich heutzutage gerne eingestehe, dass die Konsole durchaus einige exzellente Games herausbrachte, merke ich dennoch, dass das SNES mich zu sehr geprägt hat. Aus heutiger Sicht muss ich anmerken, dass es meiner Meinung nach nur wenige Mega Drive-Titel gibt, die dem Super Nintendo in Sachen Farbreichtum und Sounduntermalung gleichkommen. Ristar und die Sonic-Titel fallen mir da als positive Beispiele ein.
Da ich also, wie du meinen Zeilen entnehmen kannst, kein Mega Drive besitze, habe ich den Simulator am PC gespielt. Netterweise wurde das Game gleich von Haus mit einem Emulator ausgeliefert. So das ich nur den Titel starten musste, um meine Eindrücke zu sammeln.
Man merkt dem Game an, dass es von Leute gemacht wurde, die das Mega Drive liebten. Alles orientiert sich daran, inklusive der Option, es auf einem Mega Drive-Pad zu spielen. Da ich keins hatte und ich mit meinem Standard-Controller Probleme hatte, das Game zu steuern (Was übrigens an mir, nicht am Spiel lag), bin ich auf die Tastatur gesteuert. Und nach einigen Startschwierigkeiten funktionierte dies überwiegend tadellos. Nur ab und an hatte ich das Gefühl, dass die Steuerung schwammig war und ich zu sehr an irgendwelchen Objekten hängen blieb.
Die 16-Bit-Edition des Farming Simulator erhebt selbstverständlich keinen Anspruch darauf, ein exaktes Abbild des großen Vorbilds zu sein. Im Vergleich werden natürlich erhebliche Abstriche gemacht. Die Darstellung ist in einer Draufsicht gehalten und die erste Karte ist nicht allzu groß. Dein Ziel ist es, mit dem Saatgut, dass du hast, die Felder zu bestellen und anschließend die Ernte einzufahren. Diese kannst du dann verkaufen. So erhältst du das Geld, um irgendwann die nächste, größere Karte zu kaufen. Zwei weitere Karten gibt es, die du so freischalten kannst.
Doch nicht dafür brauchst du Geld. Ebenso verbrauchen deine Maschinen Treibstoff, den du nachtanken musst und Saatgut, von dem du ebenfalls regelmäßig Neues besorgen musst. Auch kannst du allerdings auch stärkere Maschinen kaufen, die es dir erleichtern, die Arbeit auf den Feldern zu erledigen.
Auf Dauer ist das jedoch alles sehr eintönig. Du bereitest die Felder vor, sähst die Saat, wartest, bis das Getreide voll ausgewachsen ist, erntest dies und verkaufst das Ergebnis. Hier fehlt auf Dauer die Abwechslung und die Herausforderung. Es gibt zum Beispiel kein Wettersystem, wo du auf veränderte Witterungsbedingungen reagieren musst. Dementsprechend schnell habe ich mich gelangweilt.
Es gibt Leute, die mögen ja solches Gameplay. Die feiern es richtig, wenn sie „simple“ Tätigkeiten machen müssen. Es hat ja auch seinen Grund, wieso so viele Simulatoren existieren Aber ich durfte erneut feststellen, dass dies nicht meine Sorte von Spiel ist. Dass ich im Gegenteil mich sehr schnell sehr gelangweilt habe. Und das ist kein gutes Zeichen.
Nein, ich war mit der 16-Bit-Edition des Farming Simulators nicht glücklich. Vielleicht wäre es besser geworden, wenn sich das Spiel nicht am Mega Drive sondern am SNES orientiert hätte oder ich selber mit dem SEGA 16-Bitter groß geworden wäre. Doch ist dies eben nicht der Fall. Ebenso fehlte es mir auf Dauer an Abwechslung und an Herausforderungen. So ist das Spiel für mich ein nettes Gimmick, mehr aber auch nicht.