
Was wäre ein PC ohne eine Maus? Es wäre eine Tortur alle Kommandos mit der Hand einzugeben wie in kultigen Zeiten unter DOS. Oder was wäre ein Rasenmäher ohne Auffangkorb? Leider haben sich die japanischen Designer von Video System diese Fragen nicht gestellt, denn viele der eben genannten Dinge erleichtern unser alltägliches Leben. Welche Funktion könnte einen Shooterfan das Leben beachtlich erleichtern? Denkt jetzt bitte nicht an Controllerhalter, Fingererwärmer oder Kabelbinder. Wie wäre es zum Beispiel mit der simpelsten Funktion: Dauerfeuer!?!
Bei Spielen wie Gradius unverzichtbar, weil man sich angesichts der Masse von Gegnern und dem fordernden Leveldesign wahrlich zu Tode drücken würde. Dabei lassen wir den Stress mal außen vor. Dank dieses fehlenden Features sieht die Automatenumsetzung von Aero Fighters wie ein Relikt aus vergangenen Tagen aus...


Aber kommen wir zur Story: Gibt es eine Hintergrundgeschichte? Also böse Menschen tun böse Dinge und ihr, ihr seid zum Glück ein guter Mensch mit guten Absichten, der den bösen Menschen eins auf die Nüsse geben möchte. Dazu braucht ihr mehrere Dinge: Einen leistungsstarken Super Nintendo Controller, der nicht nach 20 Minuten Knöpfegehämmer den Geist aufgibt, einen Teampartner der genauso stressbeständig ist wie eure Person und vielleicht ein tobendes Publikum, das euch immer aufs Neue animiert den Feuerknopf weiter zu drücken. Sind diese Mindestvoraussetzungen erfüllt, könnt ihr die Konsole einschalten und losballern.
Zuvor sucht ihr euch eines der vier Länder (USA, Japan, Schweden, England) aus, die jeder einen anderen Jet ihr Eigen nennt. Der große Unterschied zwischen den Flugmaschinen liegt eigentlich nur an der Art der Schussvarianten und der Specialmoves. So verlassen sich die Japaner auf eine FSX, die mit zielsuchenden Raketen und Ionenstrahl alles zu Sushi zermatscht was ihr vors Fadenkreuz kommt. Die Engländer mögen es ein bisschen gesitteter und mittels Fächerschuss und Bombardierung wird der Patriotismus unter den Ungläubigen dieser Welt verteilt.


Anhand eurer Wahl der Flugmaschinen fällt die Levelauswahl jeweils unterschiedlich auf, was aber eigentlich nicht viel ausmacht, da die sieben vorhandenen Levels sowieso mit jedem Land durchflogen werden müssen, nur in anderer Reihenfolge eben. Bei der Action ist Aero Fighters grundsolide und Überraschungen muss der Spieler nicht erwarten. Ihr durchliegt jedes Levels von unten nach oben, drückt euch die Warzen aus dem Finger und sammelt Powerups ein die entweder eure Schussvariante verbessert oder erhöht. Bei Setting haben die Designer sich bei unserer ach so modernen Zeit inspirieren lassen, was bedeutet das Düsenjets, Helikopter und U-Boote den Bildschirm zum zerplatzen bringen.
Am Levelende erwartet euch die Ausgeburt der Hölle in Gestalt eines Endgegners, den es zu besiegen gilt um weiter siegreich in der Welt umherzureisen. Habt ihr einen Irren gefunden der auch daran Spaß hat seine Daumen zu zerknirschen, kommt im 2-Spielermodus für kurze Zeit echt Fun auf. Grafisch präsentiert sich der Titel solide und kommt sehr stark an die Automatenversion heran, mit der Ausnahme dass es beim hohem Gegneraufkommen ohne Ende ruckelt. Über die Musikuntermalung hüllen wir lieben den Mantel des Schweigens, schließlich habe ich mich oft gefragt ob jetzt entweder die Boxen kaputt sind oder gleich meine Konsole den Geist aufgibt...
Was soll ich noch sagen, was nicht dieser Testartikel dokumentiert hat? Aero Fighters ist ein grundsolider Vertikalshooter mit ein paar Macken, worüber Genrefans sicherlich hinweg sehen werden. Wäre eine Dauerfeuerfunktion vorhanden, würde ich jedem Shooterneuling diesen Titel ans Herz legen, da das Spiel dank einstellbaren Schwierigkeitsgrad auch für die Noobs unter uns bestens geeignet ist.