Beispiel: Per lockerem Hüftschwung müsst ihr eine Erdkugel drehen. Aus dem Inneren dieser sprießen Samen an die Oberfläche und werden zu Wurzeln. Diese müsst ihr nun per Hüftdrehung einer Regenwolke zuwenden, damit aus ihnen majestätische Bäume werden. Dann noch schnell zur Sonne drehen und der Erde grüne Energie spenden. Ist die Erdkugel komplett mit der Kraft des Lebens versorgt, ist das Spiel vorbei. Lahme Idee, ohne jeglichen Unterhaltungswert. Und wirklich entspannt ist man im Nachhinein auch nicht. Den Rest der Herausforderungen steuert ihr ähnlich. Entweder per Hüft- oder Körperdrehung oder mit ausgefahrenen Armen. Eine weibliche Stimme gibt euch vor jedem Spiel Anweisungen, die langweiliger nicht hätten sein können. Hin und wieder bekommt ihr Sätze wie "Dein Schwanz kann nur eine gewisse Länge erreichen! Bitte versuche es erneut!" (Zitat! Ich wurde bei einem Spiel ermahnt, wo es darum ging mit einem Samen Eier zu befruchten!) zu hören, die für unfreiwillige Lacher sorgen. Von Entspannung und Seelenruhe kann da keine Rede sein. Mit den Minispielen verfehlt Leela das eigene Ziel!
Glücklicherweise gibt‘s da noch die Meditationsübungen. Hier setzt ihr euch im Schneidersitz auf den Boden oder nehmt kerzengerade auf einem Stuhl Platz. Das Programm nimmt zwar eure Atemzüge wahr, pfeift aber darauf zu überprüfen, ob ihr auch wirklich die richtige Haltung eingenommen habt. Hinzu kommt das störende Gerede von Herrn Chopra. Wenn es aber mal störfrei ist und ihr ruhig atmend eine angenehme Melodie vernehmt, kann sich tatsächlich Entspannung breit machen. Leider ist dies nicht von Dauer, was das Gesamtbild trübt.
Tja, mehr hat Deepak Chopras Werk nicht zu bieten. THQs Idee ist zwar löblich, die Anregungen und Tipps des indischen Autors für den einen oder anderen eventuell sogar sinnvoll, aber letztendlich scheitert das Ganze an der Umsetzung. Die versprochene Entspannung will einfach nicht aufkommen, von Spielspaß ganz zu schweigen. Natürlich handelt es sich hier eher um eine Software, einen gewissen Unterhaltungswert sollte ein Kinect Produkt trotz allem bieten können. Einzig die Grafik ist nett anzuschauen. Vergleichbar mit Child of Eden bekommt ihr satte Farben und fantasievolle Darstellungen zu sehen. Eure Bewegungen werden sogar akurat erkannt, nicht sehr gut, aber dem Zweck entsprechend. Wären die nervigen Anweisungen nicht, hätte der Sound mit seinen angehnemen Melodient einen guten Eindruck hinterlassen. Nur die peinlichen Sätze hier und da sind eindeutig nicht im Sinne der Erfinder.
Eine durchaus gute Idee wurde wegen mangelnder Umsetzung in den Sand gesetzt. Schade THQ, aber in der ganzen Testphase wollte bei mir einfach keine Entspannung aufkommen. Zu lieblos und fehl am Platz wirken die Minispiele, zu unausgereift die Meditationsübungen. Aus diesem Grund bleibe ich lieber bei meinen Alternativen, um meinen Kopf abends wieder frei zu bekommen.