Jene wird euch an Filme wie Crouching Tiger, Hidden Dragon erinnern. Doch auch wenn alles auf das antike China hindeutet, handelt es sich offiziell um das sogenannte Jadereich (das ‚Jade Empire‘ eben), in dem auch einige neuere Technologien wie bizarre Fluginstrumente ihren Platz finden. Nebenbei hat das Reich noch ein paar Problem auf der parapsychologischen Ebene... neben rachewütigen Geistern streifen auch angsteinflößende Dämonen durch das Land. Zu Beginn des Spiels wählt ihr einen Kämpfer aus, mit dem ihr die Geschichte von Jade Empire erlebt. Dabei werdet ihr vor allem vor die Wahl von bestimmten Attributen gestellt. Habt ihr euch entschieden, beginnt ihr das Spiel und müsst zunächst euer Training unter Meister Li zu Ende bringen.
Schnell nach Beginn des Spiels erkennt ihr, wer eure Gegner sind - Meister Li wird entführt und ihr auf euch alleine gestellt. Nun, nicht ganz alleine, denn im Laufe des Spiels findet ihr zahlreiche Mitstreiter. Zusammen mit ihnen begebt ihr euch auf die Suche nach Antworten ... auch wenn die Story zunächst nach Einheitsbrei riecht, wird sie euch dank diverser Wendungen fesseln.
Ein weiterer positiver Aspekt dieser verschiedenen Ereignisse ist, dass mit ihnen der Wiederspielwert von Jade Empire deutlich ansteigt. Dafür sorgt außerdem die Tatsache, dass ihr - wie schon in Knights of the Old Republic - ganz alleine darüber entscheidet, welche Gesinnung euer Alter Ego anstrebt. Wählt ihr den ‚Pfad der offenen-‚ oder den der ‚geschlossenen Hand‘? Beeinflusst von euren Entscheidungen im Laufe des Spiels legt ihr die Grundsteine für euren Pfad. Um euch die Entscheidung möglichst schwer zu machen, warten ständig irgendwelche unmoralischen Angebote darauf, dass ihr eure Werte vergesst und euch dem Pfad der geschlossenen Hand zuwendet.
Wenn ihr nicht gerade mit einem der unüberschaubar vielen NPCs sprecht, lauft ihr von einem Ort zum anderen, um mit der Mainquest oder zahlreichen attraktiven Sidequests fortzufahren. Ein bisschen mehr Interaktivität hätte den Arealen allerdings nicht geschadet - neben den Gesprächen mit vielen Einwohnern könnt ihr in den meisten Städten nur ein paar Kisten zertrümmern, eine Hand voll Häuser betreten und die schöne Landschaft genießen.
Leider ist das Kampfsystem nicht so überzeugend, wie ich es mir erhofft hatte. Keine Frage, es macht wirklich viel Spaß. Besonders wenn ihr die coolen Moves auspackt, die zum blanken Überleben allerdings gar nicht nötig sind sondern eher dazu dienen, einen optischen Leckerbissen auf dem Bildschirm zu zaubern. In Jade Empire gibt es eine große Anzahl von verschiedenen Kampfstyles, die ihr an Schulen lernt, euch von fahrenden Händlern beibringen lassen oder einfach nur findet. Vier dieser Styles lassen sich als Shortcuts auf das Digi-Steuerkreuz legen, so dass ihr im Kampf schnell und unkompliziert zwischen diesen vier Kampfarten hin- und herschalten könnt. Das ‚Problem‘ ist, dass euch kampftechnisch ein bisschen wenig geboten wird. Jeder Kampfstil bietet lediglich drei Angriffsmöglichkeiten. Würfe, Konter-Attacken oder irgendwelche anderen coolen Elemente gibt es schlichtweg nicht. Es ist enttäuschend, dass nahezu jeder Gegner nach diesem Schema zu besiegen ist und nur diverse Endbosse, bei denen ihr zum Sieg die Umgebung interaktiv benutzen müsst, die Ausnahme bilden.
Das 'Problem' ist, dass euch kampftechnisch ein bisschen wenig geboten wird. Jeder Kampfstil bietet euch lediglich drei Angriffsmöglichkeiten. Würfe, Konter-Attacken oder irgendwelche anderen coolen Elemente gibt es schlichtweg nicht. Es ist enttäuschend, dass nahezu jeder Gegner nach diesem Schema zu besiegen ist und nur diverse Endbosse, bei denen ihr zum Beispiel die Umgebung interaktiv benutzen müsst um zu siegen, die Ausnahme bilden.
Das Erste, was bei der Grafik von Jade Empire auffällt, ist das weiche Licht, welches die ganze Welt erhellt und den ganzen mystischen Effekt des Spiels verstärkt. Grandios sind ebenfalls die Gegenden, in denen ihr euch als Spieler bewegt. Bei den Charakteren gefallen vor allem die Lippensynchronität sowie die teilweise ausgefallenen Kostüme, die einfach prima ins Setting passen. Gefühlsexpressionen wurden auch berücksichtigt, jedoch meiner Meinung nach nicht konsequent genug umgesetzt.
Beim Sound hingegen weiß Jade Empire absolut zu überzeugen. Sowohl der Soundtrack, der natürlich im klassischen asiatischen Stil daher kommt, als auch die deutsche Sprachausgabe sind von großartiger Qualität. Während es wohl jeder Spieler kennt, dass man lieber die Untertitel liest anstatt der Sprachausgabe zuzuhören, werdet ihr hier definitiv gerne den Charakter ausreden lassen, bevor es weiter geht.
Jade Empire ist meiner Meinung nach ein tolles Action-RPG im typischen BioWare-Xbox Stil geworden. Die grundlegenden Werte von KOTOR wurden beibehalten. Das ein wenig zu simpel gestrickte Kampfsystem und die - was RPGs angeht - relativ geringe Spielzeit von 20-25 Stunden könnten Genrekenner weniger begeistern. Auf lange Sicht gesehen bietet ein einmaliges Erlebnis in einer wunderschönen Welt. Jeder Xbox Besitzer, dem das Setting des Spiels gefällt und der Lust auf ein offenes Action-RPG hat, kann hier bedenkenlos zugreifen.