Natürlich sind wir die Werte einer Demokratie gewohnt, andererseits sind die Vorteile einer zünftigen Diktatur beim besten Willen nicht von der Hand weisen – zumindest nicht, wenn man der Diktator ist! Als Selbiger haben wir nämlich nicht nur absolute Entscheidungsfreiheit, sondern bekommen im Laufe des Spiels immer mehr Macht die – entsprechend intelligent eingesetzt – viele positive Aspekte mit sich bringt. Wie so oft regiert Geld die Welt, weshalb unser Presidente nicht ausschließlich um das Wohlergehen des Volkes besorgt ist! Auch das eigene Bank-Konto freut sich über plan- und außerplanmäßige Einzahlungen. Tropico 3 versteht sich als typische Aufbausimulation! Während wir zu Beginn lediglich über ein winziges Städtchen herrschen und für notwendige Rohstoffe oder Arbeitskräfte sorgen, besitzen wir bald eine pulsierende Insel, kümmern uns um die Bedürfnisse der Bürger und treiben Handel mit anderen Nationen.
Als El Presidente ist es unsere Aufgabe Entscheidungen zu treffen, die sich auf das Wohlergehen, Schicksal und den Fortbestand von Tropico auswirken. Wichtigstes Gut eines jeden Staates sind seine Bürger, in diesem Fall die Tropicaner. Logischerweise haben diese Bedürfnisse, sind nicht immer zufrieden und erwarten so einiges von ihrem charismatischen Anführer. Die Gesellschaft besteht aus verschiedenen Schichten und Gruppen, die bekanntermaßen allesamt unterschiedliche Interessen verfolgen und demnach auch entsprechend auf die Entscheidungen des Diktators reagieren. Um herauszufinden, was die Bevölkerung will, brauchen wir uns glücklicherweise nicht mit trockenen Meinungsumfragen herumzuquälen, ein kurzer Klick auf die jeweilige Person und schon werden uns komfortabel alle relevanten Informationen inklusive Zufriedenheits- und Wunschliste angezeigt.
Selbst vermeintliche Kleinigkeiten wie Religion, die Kriminalitätsrate oder die Lage von Wohnungen und Fabrikgebäuden sind relevant für eine florierende Ökonomie. Mit dem Erhöhen der Löhne und dem Einstellen neuer und besser ausgebildeter Arbeitskräfte in den landwirtschaftlichen Unternehmen, Logistikzentren oder Handwerksbetrieben sorgen wir auf lange Sicht für ordentlich Wirtschaftswachstum. Das spült natürlich Geld in die Kassen, wobei wir selbst entscheiden dürfen, ob wir aufs eigene Konto wirtschaften oder lieber brandneue Investitionen tätigen, um unsere Insel beispielsweise für die Tourismus-Branche interessanter zu machen. Wie die anderen Strategiespiele oder Wirtschaftssimulationen ist Tropico 3 für die kleine Partie zwischendurch nicht unbedingt erste Wahl, ebenso wenig für ungeduldige Spieler. Viele Beschlüsse wirken sich nach einer gewissen Zeit im Game aus und mit Kurzschlussaktionen kommt man meist nicht weit! Während der Einstieg dank eines Tutorials noch recht einfach vonstatten geht, haben es die späteren Aufgaben durchaus in sich.
Was die Präsentation angeht, kann sich Tropico 3 durchaus sehen lassen. Für ein Strategiespiel ist die Optik insgesamt gelungen! Die karibische, anfangs recht idyllisch wirkende Insel entwickelt sich nach und nach zu einem florierenden Staat, in dem unzählige Tropicaner leben und ihrem Handwerk nachgehen. Entwickler Haegimont Games wartet mit Kuba-Flair und einer lebendigen Welt auf, die man als Möchtegern-Diktator jederzeit im Blick hat. Zwar stechen das ein oder andere Pop Up ins Auge und beim direkten Heranzoomen lässt der Detailgrad der Texturen etwas nach, dafür entschädigen allerdings hübsche Gebäude und jede Menge Menschen und Autos auf den Straßen. Auch am Sound gibt es im Großen und Ganze nicht viel zu meckern! So wechseln sich authentische Hintergrundgeräusche mit typisch lateinamerikanischen Songs und einem Kommentator ab, dessen spanischer Akzent auf Dauer aber ein wenig nervt. Außerdem sollte erwähnt werden dass sich einige der Geräusche erst ab einer gewissen Zoom-Stufe bemerkbar machen. Wird die Kamera also zu schnell bewegt, hat das unter Umständen eine seltsam anmutende Geräuschkulisse oder sofortige Stille zur Folge!
Tropico 3 im Test

Strategiespiele sind in der aktuellen Konsolengeneration keine Seltenheit mehr. Anders sieht es dagegen mit Wirtschaftssimulationen aus. Um diesem Umstand Abhilfe zu schaffen, veröffentlichte Publisher Kalypso Media den neuesten Ableger der beliebten und bislang PC-exklusiven Aufbau-Simulation Tropico für Konsolen. Wie sich Teil 3 auf der Xbox 360 schlägt?
Harry meint:
Positiv
- Motivierendes Gameplay
- Gut umgesetzte Steuerung
- Gelungene Präsentation
Negativ
- Keine wirkliche Story
- Könnte Anfänger eventuell überfordern
- Eigentlich nur für Genre-Fans interessant
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von Civilisation:
Harry hat sich die Xbox 360-Version mal näher angesehen. Tropico 3 Strategiespiele sind in der aktuellen Konsolengeneration keine Seltenheit mehr. Anders sieht es dagegen mit Wirtschaftssimulationen aus. Um diesem Umstand Abhilfe zu schaffen, veröffentlichte Publisher Kalypso...
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von Arcadion:
Habe gestern abend die Demo mal angespielt. Mein erster Eindruck - interessantes und witziges Stetting, klasse technische Umsetzung, sehr umfangreich und IMHO Suchtgefahr. Das Demo Tutorial sollte man aber auf jeden Fall zuerst spielen. Hier mal ein Review ->...
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von Sega4Life:
Ich fand damals Teil 1 für PC super. Hab ich Heut noch im Regal stehn ...
Nicht zuletzt wegen der konsolenbedingten, fehlenden Konkurrenz ist Tropico 3 ein Muss für Simulationsfans und Hobby-Diktatoren. Als El Presidente aus dem Nichts heraus einen eigenen Staat samt funktionierender Wirtschaft auf die Beine zu stellen ist nicht nur motivierend, sondern macht ebenso Spaß. Glücklicherweise nimmt sich das Spiel selbst nicht zu ernst und kann nach einiger Eingewöhnungszeit auch mit guter Spielbarkeit und einer ansehnlichen Präsentation überzeugen. Abgesehen von der fehlenden Story oder dem für Anfänger womöglich etwas zu hohen Schwierigkeitsgrad ist Tropico 3 eine absolut stimmige Wirtschaftssimulation, mit der die beliebte Tropico-Reihe ein gelungenes Konsolen-Debüt feiert. Herzlichen Glückwunsch!