Mit einem strahlenden Lächeln warf ich meine Nintendo-Fummelkonsole an und klickte mich durch die quietschbunten mit grauenvoller Kindergartenmusik unterlegten Menüs, um All Star Cheerleader zu Starten. Im Karrieremodus angekommen, haute es mich gleich aus den Socken: Im Avatar-Anpassungsmenü könnt ihr nicht nur weibliche Springbohnen auswählen, auch die männliche Gattung ist mit dabei. Auf Wunsch mit rosa Haarpracht!
Die nächste Überraschung: Das Spiel hat wirklich eine Storyline. Diese allerdings ist genauso bahnbrechend wie jede Jugendsoap auf RTL. Ein Mitglied des Fox Squads brach sich den Knöchel (Ohje! Gleich mal Dr. Mario anrufen!) und ihr seid der Ersatz. Zwar sind die neuen Kollegen von eurer Person überhaupt nicht angetan, aber zur Not würden die selbst einen Dosenöffner zum Tanzen rekrutieren. Hier nimmt das eigentliche (Horror-)Game seinen Lauf. Im Tutorial werden euch die Bewegungen, die ihr mit Wiimote und Nunchuk ausführt, beigebracht. Das kommt alles dank guter Sprachausgabe recht gut rüber und ist verständlich. Danach müsst ihr als »Couchjunkie« in einer Aufnahmeprüfung euer Team davon überzeugen, was in euch steckt. In einem Solo - quasi in der Sporthalle der High-School - kommt es zum Showdown, der zu den schwärzesten Stunden meiner kompletten Spielelaufbahn zählt. Aber um euch die Situation zu erläutern, muss ich erst das Bewegungssystem erklären.
Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass ich mir einen Ast abbrach, um die Aufnahmeprüfung zu bestehen. Weil die Steuerung aber in jederlei Hinsicht nicht funktioniert, gingen alle meine Combos in den Keller und ich wurde mit der Gesamtnote ‚‚F‘‘ (für Flasche) abgespeist. Mehrere Stunden strampelte ich mir einen ab, bis ich vor lauter Frust die Wiimote und den Nunchuk auf meine Couch legte. Dann passierte das, was ich noch meinen Enkelkindern erzählen werde: Das Spiel fing während meiner Choreografie an, eine Combo nach der anderen zu registrieren und dass, obwohl ich die Eingabegeräte nicht in den Händen hielt. Und ihr werdet es nicht glauben: Ich kam durch die Prüfung mit der Benotung ‚‚A‘‘, was vermutlich für ‚‚Affengeile Leistung‘‘ steht. Angespornt von dieser neuen Spielmechanik setzte ich den Karrieremodus fort. Mein Avatar gab ohne mein Beisein sein Bestes und machte mich auf ganzer Linie stolz.
Ein anderer Spaßbringer ist der Mehrspielermodus, der für maximal vier Spieler ausgelegt ist. Weil wie bereits erwähnt die Steuerungserkennung total vermurkst ist, bietet der Multiplayermodus ein ganz neues Ziel: So ist der Gewinner ist nicht derjenige, der die meisten Punkte hat, sondern der, welcher am häufigsten Bewegungen versaut. Das macht speziell in einer Gruppe verdammt viel Spaß und garantiert Muskelkater und Halsschmerzen (vor Lachen)! Die Präsentation ist Casualgame-typisch eine Ernüchterung. Sowohl die Menüs, Charaktere als auch die Umgebungen sind extrem polygonarm und cartoonartig. Dazu dominiert die Farbe ’’Pink’’ in allen Bereichen - Jungs wird das abschrecken ... Mädels werden dafür ihren Spaß haben! Der Soundtrack mit 31 nicht lizenzierten Songs ist kindgerecht.
All Star Cheerleader im Test

Und Hände nach oben. In Kreisbewegung zum Knie und wieder zurück. Seitwärtsschritt links, Seitwärtsschritt rechts, Hände zu den Hüften usw... - ihr befindet euch nicht bei einem Test von ’’My Nintendo Army-Academy’’, sondern bei einem Erfahrungsbericht, wie man am besten zum Couch-Cheerleader wird.
Dominic meint:
Positiv
- Lustiger Mehrspielermodus
- Unterstützt Wii Balance Board
- Erstellen von Choreografien
Negativ
- Steuerungserkennung gleich null!
- Spielverlauf wiederholt sich
- Grafisch unterdurchschnittlich
Userwertung
Weiterführende Links
Kurzes Fazit zu einem katastrophalen Spiel: Steuerung ist murks und somit die ganze Spielidee, die dahinter steckt!