Monster Jam - Path of Destruction im Test

Nintendo Wii

Videospiele waren schon immer das perfekte Medium, um Dinge zu tun, die wir im echten Leben nie machen dürfen. Beispiele gefällig? Ihr könnt als Mitglied einer Spezialtruppe Geiseln befreien oder als Einmannschlachthaus eine ganze Nation vor Fremdherrschaft bewahren. Der Beitrag von Entwickler Virtuos heißt Monster Jam und lässt euch von der Couch aus einen 2000 PS-Monstertruck steuern. Und das mit offizieller Lizenz der United States Hot Rod Association (USHRA).

 

monster_jam_pod_screenshot_23.jpgWer noch kein Mario Kart Wii besitzt und mit dem Gedanken spielt, sich ein Plastiklenkrad zu kaufen, wird mit der Wii Version von Monster Jam seine helle Freude haben.  Denn in der Verpackung des Spiels eines mitenthalten. Dieses wirkt optisch cooler als das nüchterne Nintendo Original, kommt es doch mit 25 flotten Monster Jam Stickern daher.

Die Verarbeitung der externen Peripherie kommt leider nicht an die Qualität des offiziellen Nintendosteuers ran. Positiv anzumerken ist, dass an beiden Seiten des Lenkrads Gummierung vorhanden sind, damit einen beim Fahren keine nassen Hände stören. Wenden wir uns aber jetzt dem Spiel von Entwickler Virtous zu, welche bereits für die Portierung von MotorStorm Artic Edge auf die Playstation 2 verantwortlich waren.

Monster Jam bietet auf den ersten Blick nur zwei Spielmodi. Neben dem obligatorischen Mehrspielermodus an einer Konsole verstecken sich hinter der Karriere viele Rennevents, die ihr als Fahrer bestreitet. Hierzu wählt ihr aus einem Rooster von 28 lizenzierten Trucks euren Liebling. Diese hören auf so klangvolle Namen wie Blue Thunder, Brutus, Avenger oder Madusa.

Auch der mehrfache Monster Truck Champion und Publikumsliebling Grave Digger ist mit dabei. Seid ihr kreativ, lässt sich mit einem Editor selbst ein stilistisches Truckmodel anfertigen. Die dazu passenden Teile bzw. Kits sind aber erst freizuschalten. Die Karrieren von Monster Jam führen durch alle Staaten der USA. Die sieben Rennevents sind dabei natürlich dem realen Vorbild nachempfunden.

Im Freestyle tobt ihr euch in einem Zeitfenster von 90 Sekunden an herumstehenden Autos aus und vollführt tollkühne Stunts. Die Rundrennen verlaufen innerhalb und außerhalb bekannter Stadien, wobei es gilt, einfach Erster zu werden. Vier  Steuerungsoptionen stehen dafür zur Wahl: Die Besten sind die Kombination aus Wii-Fernbedienung und Nunchuk sowie die Wii Wheel Methode. Hierzu steckt ihr die Wii-Remote waagerecht ins beigefügte Plastiksteuer. Nach einer recht kurzen Eingewöhnungszeit bekommt man ein gutes Gefühl für seinen Truck. Doch einen Kritikpunkt gibt es: Die Hecklenkung wurde auf das Steuerkreuz gelegt und ist bei stetiger Bewegung des Lenkrads schwer erreichbar. Es wäre schlauer gewesen, diese wegzulassen.

monster_jam_pod_screenshot_28.jpgWollt ihr steuerungstechnisch auf Bewährtes zurückgreifen, nehmt ihr Wii Fernbedienung samt Nunchuk zur Hand. Hierdurch geht ein starkes Stück Renngefühl verloren, allerdings liegt euer Monster Truck dank Analogstick besser auf der Bahn. Virtous hatte bei der Programmierung von Monster Jam eindeutig die Fans im Auge, die sich mit der Materie auskennen.

Neulinge im Bereich USHRA werden etwas außen vor gelassen. So ist das Tutorial recht plump gestaltet und erklärt nicht alle Regeln der unterschiedlichen Events. Aber das größte Manko ist die grafische Präsentation. Diese wirkt auf der Wii überhaupt nicht zeitgemäß. Bodentexturen, die vermutlich Schlamm und Dreck repräsentieren, wirken wie platte Kartonoberflächen. Wasseroberflächen sehen aus, als hätten die Entwickler Plastikfolien am Boden ausgebreitet. Kenner der Augsburger Puppenkiste wissen, was ich meine. Das Design der Stadien ist unterdurchschnittlich und das Papppublikum eine wirkliche Enttäuschung. Dazu kommt ein stetig vorhandenes Kantenflimmern.

Die Position der Kamera wurde zudem ungeschickt gewählt. Diese ’’hängt’’ zu nah am Fahrzeug und versperrt die Sicht auf große Teile der Strecke. Solltet ihr den Monster Truck ’’Grinder’’ zur Hand haben, dann macht euch bereit für ein Himmelsfahrtkommando - denn seine wild umherschwenkende Fahne am Kofferraum sorgt dafür, dass ihr sprichwörtlich garnichts mehr seht. Da wird jede Fahrt zum Albtraum. Nervtötend ist auch der deutsche Sprecher, der alle paar Sekunden mit Sprüchen wie ’’Die Schrottautos wurden vernichtet, der Truck fliegt über diese Autos!’’ oder ’’Als wären die Schrottautos gar nicht da!’’ den Gehörgang des Spielers quält.




Sebastian meint:

Sebastian

Eine gute Steuerung, die volle Lizenz der USHRA und die unterschiedlichen Rennevents machen vieles gut. Die teils grottige Präsentation, die sture Kamera und der nervige Sprecher drücken Monster Truck – Pfad der Zerstörung aber gehörig nach unten.

Positiv

  • Plastiksteuer mit 25 Sticker in der Verpackung vorhanden
  • Volle USHRA-Lizenz
  • Gute Steuerung

Negativ

  • Schlechte Präsentation
  • Kamera zu dicht
  • Nerviger Sprecher
Userwertung
5.6 4 Stimmen
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Monster Jam - Path of Destruction Daten
Genre Funracer
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 10.03.2011
Vermarkter Activision
Wertung 5.6
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