Steht bei anderen Vertretern des Genres das Beseitigen der Gegner im Vordergrund, ist dies bei Ratatouille drittrangig. Vielmehr ist die Levelarchitektur so aufgebaut, dass weitläufige Erkundungstouren auf dem Plan stehen, die durch Hindernisse wie Kochplatten oder Mausefallen gestoppt werden. Diese sind dank Doppelsprung von Remy kein Problem. Bei den Wandertouren werdet ihr auf das Hauptnahrungsmittel der kleinen Nager treffen, das nach erfolgreichem Einsammeln ein Extraleben freischaltet. Doch zu viel Zeit sollte man nicht vergeuden, denn der Timer am oberen rechten Bildschirmrand tickt unweigerlich runter. Solltet ihr doch zu viel Zeit durch das Erreichen eines Items verstreichen lassen, könnt ihr Zeitboni einsammeln, die ebenso wie Käse wild im Level verteilt wurden.
In diesem Moment schaltet das Spiel dann in eine Vogelperspektive und das vorher kunterbunte 2D Jump’n Run hat plötzlich ein neues Spielgefühl. Das Ziel ist auch hier dasselbe, allerdings müssen die Sprungpassagen Schalterrätseln bzw. dem Kombinieren von Gegenständen weichen. Um versteckte Items hinter Wänden ausfindig zu machen, nutzt Remy seinen ausgeprägten Geruchssinn. Dann gilt es Lasso, Nasenkappe, Degen oder eine Olive richtig einzusetzen, um Hindernisse zu überwinden oder Schalter zu aktivieren.
Diese Vorgehensweise ist auf dem niedrigen Levelstufen noch einfach, doch sobald die Spielgeschwindigkeit zunimmt, ist Chaos an der Tagesordnung. Essen servieren, Zutaten verteilen und Kopftöpfe verschieben kann ganz schön stressig sein. Ist Ratatouille durch seine drei Spielvariationen recht vielseitig, bleibt der Grafikstyle jederzeit gleich. Die Spielwelt wird in einem Cartoon-ähnlichen Style präsentiert, der sich zwar fernab der Filmvorlage hält, aber doch nett herüberkommt. Richtige Höhepunkte vermittelt die Grafik nicht, aber echte Reinfälle sind eben auch nicht vorhanden. Animationen von Gegenständen oder Charakteren sind ordentlich und ansehnlich umgesetzt und hier und da lauern auch ein paar hübsche Details im Hintergrund darauf, vom Spieler entdeckt zu werden.
Ratatouille im Test

Was tun Ratten in ihrer freien Zeit? Sie mampfen in Haushalten die Kühlschränke und Reservekammern leer, wühlen im städtischen Müll nach ein paar Abfällen und zeugen viele Nachfahren. Remy kann mit diesen Sitten seiner Artgenossen nicht viel anfangen. Vielmehr träumt er davon, ein berühmter Koch zu werden. Die Vorlage für diese turbulente Geschichte ist ein Disney/Pixar-Film: Ratatouille. Kann aber die Softwareumsetzung für den Gameboy Advance es dem Film gleich tun oder ist sie Softwareschrott?
Dominic meint:
Positiv
- Drei unterschiedliche Gameplayarten
- Spiel zum Ratatouille Film
Negativ
- Keine Infos zur Story
- Kaum Bezug zum Film
- Zu leicht
-
von Civilisation:
Dominic hat sich als Ratte durch die französische Küche gemampft. Ratatouille Was tun Ratten in ihrer freien Zeit? Sie mampfen in Haushalten die Kühlschränke und Reservekammern leer, wühlen im städtischen Müll nach ein paar Abfällen und zeugen viele Nachfahren. Remy kann...
Die Identifikation mit dem Helden, der Geschichte und allem Drumherum fällt »dank« fehlender Erzählweise schwer. Als Adaption einer Filmvorlage ist Ratatouille erstaunlich weit entfernt vom Vorbild. Nimmt man dem Spiel die Lizenz, ist Ratatouille dank seiner drei spielerisch unterschiedlichen Levelaufbauten zwar abwechslungsreich, doch fehlt der gewisse Kick. Für jüngere Spieler als Geschenk aber durchaus empfehlenswert!