Das Ziel bei Gizmondo Motocross ist denkbar simpel: Fahrt auf acht verschiedenen Strecken heiße Rennen über Stock und Stein und lasst eure Gegner dabei euren Staub schlucken. Im Hauptmenü habt ihr die Wahl zwischen Cup, Quick Race und Ghost Race. Im Cup werden nach und nach durch Siege weitere Strecken freigeschaltet, bis ihr schließlich am Ende die stattliche Anzahl von acht (!) Strecken freischaltet. Habt ihr also alle acht Rennen im Cup gewonnen, war es das schon an Cup-Rennen.
Zum Glück bleibt es aber nicht bei den knappen 20 Minuten, um das Spiel komplett durchzuspielen, denn im Quick Race habt ihr die Möglichkeit noch sieben weitere Motorräder freizuschalten, indem ihr in Einzelrennen auf den Strecken bestimmte Missionen erfüllt wie „erreiche 400 Punkte“ oder „beende das Rennen ohne einmal zu stürzen“. Zum Glück bringt dieser Modus dann noch ein wenig Abwechselung rein, doch leider ist auch diese Aufgabe zu schnell erledigt, sodass ihr in höchstens einer Stunde alles freigeschaltet und durchgespielt habt.
Soweit zum mageren Umfang, aber viel wichtiger sollte die Frage sein: Wie spielt es sich eigentlich? Nun, im Gegensatz zu den Motocross-Vertretern auf Jaguar und 32X versucht sich das Gizmondo-Spiel nicht an einer ultra ruckeligen 3D-Version, sondern kommt in schmucker isometrischer Ansicht daher. Andererseits bleibt hier auch wieder der Eindruck, dass der Gizmondo eigentlich mehr kann. Betrachtet man aber den Rest des Spiels, bleibt überall der Eindruck, dass das Spiel äußerst schnell zusammengeschustert wurde. So hat man in der isometrischen Ansicht gerade in engen Kurven Probleme mit der Stärke des Lenkeinschlages, was schon mal dazu führt, dass ihr die Bande küsst. Dramatischer ist aber das Landen auf der Strecke nach Sprüngen. Seid ihr nach größeren Hügeln etwas länger in der Luft, verliert ihr oft die Orientierung und landet überall, nur nicht auf der Strecke.
Um das Ganze etwas abwechselungsreicher zu gestalten, wurde eine Stunt-Funktion eingebaut, sodass ihr bei einem Sprung die Gelegenheit habt, aus der Kombination vom R-Knopf und Steuerkreuzkommandos Stunts auszuführen, was euch bei richtiger Durchführung Bonuspunkte und einen Boost einbringt.
Der Multiplayermodus gestaltet sich nicht als sonderlich erwähnenswert. Hier fahrt ihr simple Einzelrennen gegen einen menschlichen Mitstreiter via Bluetooth. Nette Dreingabe, aber sicher nicht wirklich fesselnd.
Grafisch gibt sich Gizmondo Motocross bieder, aber doch solide, wenn man berücksichtigt, dass es sich offensichtlich um ein Low-Budget-Titel handelt ... Einzig die isometrische Perspektive sorgt für Verwirrung.
Der größte Schwachpunkt des Spiels ist aber eindeutig der Sound. Denn außer Motorengeräusche, die einer elektrischen Nähmaschine verdächtig gleichen, gibt es nichts zu hören. Weder eine Titelmusik, noch Menümusik, noch Musik im Rennen. Das komplette Spiel besteht nur aus Soundeffekten. Ziemlich bitter ...
Gizmondo Motocross ist ein lieblos hingehauener Low-Budget-Titel, der ziemlich ambitionslos versucht, dem Käufer das Geld aus der Tasche zu ziehen. In nicht einmal einer Stunde habt ihr alles gesehen und es verbleibt auch nichts, was euch wieder an den Gizmondo fesseln könnte. Wer trotzdem auf Motocross steht und wem Chicane und Richard Burns Rally zu schwer sind, der sollte sich Gizmondo Motocross 2005 mal anschauen. Den Vergleich mit den Jaguar- und 32X-Motocross-Spielen hat Gizmondo Motocross 2005 übrigens haushoch gewonnen, trotz eklatanter Schwächen. Wer Motocross auf 32X und Jaguar kennt, der wird verstehen ...