


Die Story ist für ein Turtlesgame eine echte Revolution, denn ausnahmsweise wurde nicht wie so oft die junge Reporterin April O’Neil entführt, sondern die Freiheitsstatue von New York. Schnell kommen die vier Testudinata dahinter, daß der Oberfiesling Shredder und das Sabberhirn Krang hinter dieser Entführung stecken und begeben sich auf Rettungsaktion. Zuvor solltet ihr euch noch für einen der vier Schildkröten (Donatello, Leonardo, Michelangelo, Raphael) entscheiden, die bis auf ihre Waffen und Spezialmoves keine Unterschiede untereinander aufweisen.
Habt ihr noch einen Kollegen und einen zweiten Controller zur Hand, macht die Prügelaction doppelt so viel Spaß, da daß Spiel im Grund wie Final Fight aufgebaut ist. Allein oder zu zweit durchlauft ihr weitläufige Levelabschnitte, um am Ende dem finalen Endgegner die Stirn zu bieten. Zuvor stellen sich euch eine Hundertschaft von Fall Clan Mitgliedern in den Weg, die ihr mit Kicks, Schlägen oder Spezialmoves zu Humus verarbeitet.



Die Fall Clan Mitglieder, farblich zu unterscheiden, kommen mit verschiedenen Waffen wie Katanas, Bomben oder Beilen daher und wollen euch ans Leder. Die K.I Kollegen sind bis auf ein bisschen Teamwork allerdings nicht gerade mit Intelligenz behaftet und so kann es oft passieren, daß sich etliche Fall Clan Mitglieder mittels Bombe selbst in die Luft sprengen. Die eigentliche Herausforderung der Kämpfe besteht natürlich darin, die schier unendliche Masse der Computer- Gegner so schnell wie möglich vom Bildschirm zu putzen, bevor es einen selbst erwischt.
Als äußerst hilfreich erweist sich hierbei der Wurf in den Sichtkegel des Spielers was mit guten Mode-7 Effekten in Szene gesetzt wurde. Hat die Anzahl der Gegner auf dem Bildschirm beträchtlich zugenommen, bleibt dem Spieler immer noch der letzte Rettungsversuch mit dem genretypischen Specialmove alle Fußsoldaten gleichzeitig von der Platte zu fegen. Negativ: Der Gebrauch des Spezialmanövers verbraucht Lebensenergie. Die Computerninjas sind aber nicht das einzigste Problem, das sich auf dem heimischen Fernseher darbietet. Mit großer Regelmäßigkeit verwandeln sich die meist übersichtlichen Levelabschnitte in Hindernisparcours, die es mit gekonnten Sprüngen zu meistern gilt.



Ist das Levelende erreicht, so wartet dort ein Endgegner auf euch, den Kenner der Turtles-Zeichentrickserien auch sofort erkennen werden. Um in den nächsten Abschnitt zu gelangen, sollte man die Laufroutine des Gegners genaustens studieren und dann im passenden Moment zuschlagen. Seid ihr dann endlich im Technodrome angekommen, erwartet euch der wandelnde Dosenöffner auch schon höchstpersönlich. Nach einem kurzen Geplänkel werdet ihr in ein Zeitloch geworfen aus dem ihr Vversuchen müsst zu entkommen. Dank dieser interessanten Storywendung war es dem kreativen Team von Konami möglich ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen, was dem Leveldesign und den Gegnern zu Gute kommt.
Natürlich bestehen die Mehrzahl der Gegner aus Fall Clan Mitgliedern, aber manchmal bekommt man auch Dinosaurier und andere lustige Gestalten zu Gesicht, welche die nötige Abwechslung mit sich bringen. Wie vorhin schon erwähnt, ist es jederzeit möglich einen zweiten Spieler ins Geschehen eingreifen zu lassen, worauf auch ganz klar der Fokus von Turtles in Time liegt. Gemeinsam dreht der Spielspaß gleich nochmal einen Gang höher und selbst nach dem vierten Mal durchspielen ist das Game im Team immer wieder der Bringer.



Genauso wie das Teamplay ist die technische Seite des Moduls ein echter Hammer. Eine Vielzahl Gegner, schön gezeichnete Hintergründe mit Mode 7 Spielereien und lustige Animationen in rauhen Mengen sprechen ganz klar für das Können von Konami's Programmierertruppe. Hier sollte vermerkt werden, daß Slowdowns oder das typische Spriteflackern überhaupt nicht vorkommen.
Die Sprachausgabe und der Soundtrack sind Turtles-typisch gut, aber sicherlich nicht jedermanns Sache. Auch in Sachen Spieltiefe haben die Designer von Konami Abhilfe geschaffen - der Time Trial Modus ist eine Ansammlung von Minigames, der von euch verlangt bestimmte Levelabschnitte der Singleplayerkampagne innerhalb einer vorgegebenen Zeit zu meistern, während sich der Vs Modus in bester Street Fighter Manier für das Gekloppe zwischendurch eignet.

Unser Let's Play-Video zu Turtles IV - Turtles in Time
Technisch brilliant, spielerisch abwechslungsreich und mit einem lustigen Zweispielermodus sorgen für lange Abende. Großer Pluspunkt sind unter anderem die vielen Spielmodi und das leicht erlernbare Gameplay. Bedauerlich jedoch das in der Singleplayerkampagne sowie im VS Modus der Computer nicht in die Rolle des Teamkollegen springt. Abschließend kann man nur noch sagen das Turtles in Time damals wie heute seinen Preis auf alle Fälle rechtfertigt.