Wer zudem irgendwann eine Karte seiner Umgebung findet, kann auch mittels Kartenansicht manöverieren und freut sich so über ein zügigeres Vorankommen im Abenteuer. Kommt es dann zu besagtem Schwertgefuchtel, schaltet das Spiel in eine 2D-Seitenansicht der beiden Kontrahenten um. Zunächst fühlt man sich dabei etwas an klassische Beat´em´ups erinnert, allerdings kann die Spielbarkeit, wenngleich ganz gelungen, naturgemäß in keinster Weise mit den Vertretern dieser Zunft mithalten. Dafür hat man hier eben von allem ein bißchen was.
Leider ist es mit der Abwechslung auf Dauer dennoch nicht so ganz her. Nicht nur viele der hübschen, handgezeichneten Landschaftsbilder wiederholen sich zunehmend, sondern auch die Aufgabenstellungen in den einzelnen Episoden. Spätestens nach drei absolvierten Abschnitten macht sich bei verwöhnten Genrefans doch schon ein klein wenig die Enttäuschung breit. Mit etwas mehr Einfallsreichtum hätte man hier sicherlich leicht noch für mehr Überraschungen, davon gibt es nämlich so gut wie gar keine, sorgen können.
Abgesehen davon begeistert immerhin die Musik mit ihren mittelalterlichen Klängen, wenngleich auch hier ein paar Stücke mehr sicherlich nicht verkehrt gewesen ist. Kaum zu glauben, daß man das 4 Mbit Modul in Sachen Speicherplatz da wirklich voll ausgenutzt haben will. Übrigens halten weniger sprachgewandte Abenteurer am besten ein Wörterbuch parat, denn Dragonheart kennt nur einzig und allein die englische Sprache. Was man den Machern aber übelnehmen darf ist die fehlende Batterie zum Speichern eines Spielstands, was auch durch ein gutes Paßwortsystem nicht vollends ausgemerzt werden kann. Sehschwache Gamer sollten das Modul überdies am besten auf dem Super Game Boy spielen, denn die recht kleine Schrift in Kombination mit dem Game Boy Screen ist auf Dauer nämlich schon recht bald ermüdend.
Ich muß zugeben, die ersten paar Stunden fühlte ich mich beim spielen wie in frühe AMIGA Zeiten zurückversetzt, als man Legend of Faerghail und andere 3D Abenteuer bis zum frühen Morgen spielte. Eifrig zeichnete ich auch wie früher Karten mit, doch irgendwann nach gut zwei Stunden war der gute Wille dahin. Dragonheart fehlt einfach ein wenig das "verzaubernde" Element vieler seiner Genrekollegen. Daher ein Titel nur für echte Rolli-Veteranen!