Dragonheart im Test

GameBoy
Für gewöhnlich haben Lizenzspiele auf dem Game Boy ja eines gemeinsam - gern mit der heißen Nadel gestrickt wird ein erfolgreiches Jump´n´Run kopiert, mit irgendwelchen Film oder Musikhelden versehen und dann möglichst schnell in die Händlerregale geworfen. Anders aber Dragonheart, denn zum Fantasy-Spektakel spendierte Acclaim Game Boy Besitzern doch tatsächlich ein waschechtes Rollenspiel alten Schlages!
Wer den zugegeben eher mäßigen Kinofilm gesehen hat, erinnert sich bestimmt noch an das unfreiwillige Duo aus Sir Bowen (Dennis Quaid) und seinem Drachen Draco (wie einfallsreich) die ihr Königreich vor dem fiesen Prinzen zu retten suchen. Acclaim transferierte das Geschehen auf euren Game Boy, so daß ihr das Reich mobil mit 3D Standbildern durchreist. Selbige machen anfangs optisch ordentlich etwas her, wiederholen sich aber leider auch viel zu häufig im späteren Spielverlauf. Dennoch macht es anfänglich richtig Spaß in 90° Grad Drehungen Städte und Dungeons zu erkunden, in der Taverne von der Bevölkerung per Multiple Choice Konversation neue Hinweise zu erhalten und das Schwert im Kampf zu schwingen.




Wer zudem irgendwann eine Karte seiner Umgebung findet, kann auch mittels Kartenansicht manöverieren und freut sich so über ein zügigeres Vorankommen im Abenteuer. Kommt es dann zu besagtem Schwertgefuchtel, schaltet das Spiel in eine 2D-Seitenansicht der beiden Kontrahenten um. Zunächst fühlt man sich dabei etwas an klassische Beat´em´ups erinnert, allerdings kann die Spielbarkeit, wenngleich ganz gelungen, naturgemäß in keinster Weise mit den Vertretern dieser Zunft mithalten. Dafür hat man hier eben von allem ein bißchen was.

Leider ist es mit der Abwechslung auf Dauer dennoch nicht so ganz her. Nicht nur viele der hübschen, handgezeichneten Landschaftsbilder wiederholen sich zunehmend, sondern auch die Aufgabenstellungen in den einzelnen Episoden. Spätestens nach drei absolvierten Abschnitten macht sich bei verwöhnten Genrefans doch schon ein klein wenig die Enttäuschung breit. Mit etwas mehr Einfallsreichtum hätte man hier sicherlich leicht noch für mehr Überraschungen, davon gibt es nämlich so gut wie gar keine, sorgen können.




Abgesehen davon begeistert immerhin die Musik mit ihren mittelalterlichen Klängen, wenngleich auch hier ein paar Stücke mehr sicherlich nicht verkehrt gewesen ist. Kaum zu glauben, daß man das 4 Mbit Modul in Sachen Speicherplatz da wirklich voll ausgenutzt haben will. Übrigens halten weniger sprachgewandte Abenteurer am besten ein Wörterbuch parat, denn Dragonheart kennt nur einzig und allein die englische Sprache. Was man den Machern aber übelnehmen darf ist die fehlende Batterie zum Speichern eines Spielstands, was auch durch ein gutes Paßwortsystem nicht vollends ausgemerzt werden kann. Sehschwache Gamer sollten das Modul überdies am besten auf dem Super Game Boy spielen, denn die recht kleine Schrift in Kombination mit dem Game Boy Screen ist auf Dauer nämlich schon recht bald ermüdend.

Sebastian meint:

Sebastian

Ich muß zugeben, die ersten paar Stunden fühlte ich mich beim spielen wie in frühe AMIGA Zeiten zurückversetzt, als man Legend of Faerghail und andere 3D Abenteuer bis zum frühen Morgen spielte. Eifrig zeichnete ich auch wie früher Karten mit, doch irgendwann nach gut zwei Stunden war der gute Wille dahin. Dragonheart fehlt einfach ein wenig das "verzaubernde" Element vieler seiner Genrekollegen. Daher ein Titel nur für echte Rolli-Veteranen! 

Positiv

  • Interessante Story
  • Hübsche 3D Bilder
  • Paßwortsystem

Negativ

  • Zu wenig Abwechslung
  • Unübersichtlich
  • Nur Englisch
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Dragonheart Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit 1996
Vermarkter Acclaim
Wertung 7
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