Harvest Moon - Friends of Mineral Town im Test

GameBoy Advance
Nach Ablegern auf diversen Nintendo Systemen und der Playstation findet die Harvest Moon Reihe endlich auf den GBA. Ob die Lebenssimulation mit dem etwas anderen Setting und dem meist nur spärlich veränderten Gameplay nach all den Jahren noch fesseln kann, lest ihr in folgendem Review.

Eure Felder müssen täglich begoßen werden - schon bald sehnt ihr euch Regen herbei!


Die Story ist recht einfach gestrickt - während einem Urlaub in eurer Kindheit lernt ihr einen Mann kennen, der eine kleine Farm besitzt. Nach einigen schönen Tagen auf jener Farm geht es zurück nach Hause. Jahre später erhaltet ihr eine Mitteilung, dass der alte Mann verstorben ist und euch seine Farm vermacht hat. Solltet ihr kein Interesse haben das Erbe anzutreten, habt ihr das falsche Spiel gekauft ,,,) Euer neuer Besitz sieht allerdings noch ziemlich trist aus: ein leerer Hühnerstall, weite Felder ohne irgendwelches Gemüse und ein spärlich eingerichtetes Haus - hier muss was geändert werden. Nach einem kurzen Tutorial geht der Alltag dann auch los. Dieser setzt sich zunächst aus Anbauen und Ernten zusammen, bis ihr genug Geld gespart habt um die ersten Tiere zu kaufen. Hier fühlt man sich direkt in die Vorgänger zurück versetzt, in denen diese Einstiegsphase durch den täglich identischen Ablauf sehr schnell langweilig wurde. Doch Friends of Mineral Town setzt alles daran, dass der Spieler nicht schon nach wenigen Tagen die Schnauze voll hat und somit sein kleines Reich schön weiter betreut. Denn neben der eigenen Farm gibt es in unmittelbarer Nähe eine kleine Stadt, Mineral Town


Nach einem anstrengenden Tag regeneriert ein Bad in der heißen Quelle die Energie.


Hier gibt es neben vielen Geschäften auch anderen öffentliche Einrichtungen wie Kirche, Gasthaus, Krankenhaus usw. die ihr jederzeit besuchen könnt (insofern sie geöffnet haben). Somit strotzt Mineral Town natürlich auch mit vielen Charakteren (fünfzig an der Zahl), die ihrem alltäglichen Leben nachgehen, in welches ihr je nachdem mehr oder weniger eingreifen könnt (indem ihr einem Charakter z.B. etwas schenkt und euch somit beliebt macht). Bemerkenswert hierbei sind die einzelnen Charaktere, die mit witzigen (wenn auch qualitativ nicht gut eingedeutschten) Dialogen alle eine vollkommen eigene Persönlichkeit bekommen. In Zwischensequenzen habt ihr zudem hin und wieder als Außenstehender teil an Diskussionen, Eifersuchtsszenen und anderen alltäglichen Situationen zwischen den Bewohnern.

Über euren Kalender werdet ihr außerdem über Veranstaltungen in Mineral Town auf dem Laufenden gehalten. Egal ob Erntedankfest oder abendliches Feuerwerk am Strand - eure Anwesenheit wird von den anderen Dorfbewohnern positiv aufgefasst und ein kleiner Small Talk mit den verschiedenen Personen macht euch beliebt. An manchen Events könnt ihr auch mitwirken - durch diverse mehr oder weniger anspruchsvolle Minigames nehmt ihn an Kochwettbewerb, Pferderennen und anderen Veranstaltungen teil und könnt nette Preise gewinnen.


In der gesamten Umgebung um euer Grundstück tobt das Leben.


Ohne Moos nix los - das gilt natürlich auch in Harvest Moon. Um das nötige Kleingeld in der Brieftasche zu haben, müsst ihr euch zunächst mit dem Gemüse Anbau zufrieden geben. Je nach Jahreszeit kauft ihr verschiedene Samen im örtlichen Supermarkt, pflanzt diese auf eurem frisch gepflügten Feld ein und gießt sie jeden Tag (an regnerischen Tagen natürlich nicht) bis die Ergebnisse eurer Arbeit schließlich sprießen. Die geernteten Güter werden dann in eine Versandbox gelegt, welche jeden Tag um 17 Uhr geleert wird (und die darin enthaltenen Dinge somit verkauft). So könnt ihr sparen um euch schon bald die ersten Tiere (Hühner, Schafe und / oder Kühe) zu kaufen. Jedes der Tiere bringt natürlich auf eine andere Weise Geld ein - während ihr die Eier der Hühner einfach vom Boden aufheben müsst, wird die ausgewachsene Kuh zunächst gemolken bzw. das Schaf erst geschert, bevor ihr das verkäufliche Resultat erhaltet. Eines aber haben alle Tiere auf eurem Hof gemeinsam: werden sie nicht regelmäßig (sprich täglich) gefüttert und gepflegt, erkranken sie. Und das heißt für euch teure Medizin kaufen... Zusätzlich kann man mit einer Angel auf große Beute hoffen, die sich ebenfalls zu Geld machen lässt.


Auch durch das Angeln kann Geld gemacht werden.


Die Frage "Warum das alles?" ist schnell beantwortet: in Harvest Moon: Friends of Mineral Town könnt ihr mit genügend Geld soviel anstellen wie in keinem Teil der Serie zuvor. Über den Homeshopping Kanal in eurem TV kauft ihr Gegenstände oder z.B. eine komplette Küche, vom örtlichen Handwerker lasst ihr euer Haus und eure Ställe ausbauen um mehr Tieren Platz zu bieten oder ihr geht in die Minen im Gebirge und lasst euch vom Schmied eure Handwerke mit den gefundenen Erzen aufleveln. Durch letzteres werden diese einfacher zu gebrauchen und vor allem efektiver - d.h. ihr braucht weniger Zeit für die lästige Feldarbeit und könnt eure Präferenzen auf andere Elemente des Spiels setzen... genug zur Auswahl gibt es auf jeden Fall.

Erwähnenswert ist die intelligent durchdachte Steuerung. Da sich die erste Harvest Moon-Episode auf dem GBA sichtlich am Playstation-Vorgänger orientiert, mussten die dazugehörigen Steuerungsoptionen irgendwie auf die deutlich weniger Buttons des GBA verteilt werden. Das Problem löste man mit Kombinationen der Trigger und der A bzw. B-Taste. Was am Anfang vielleicht ein wenig überladen wirkt, hat der Spieler nach einer halben Stunde im Blut und rast nur so durch die Menüs.

Grafik:
Die sehr bunte und typisch japanische Spielgrafik kann sich sehen lassen. Die verschiedenen Figuren sehen gut aus und lassen schon durch ihr äußerliches Erscheinungsbild auf den dahinter steckenden Charakter schließen. Auch die Tiere wurden nett rüber gebracht und somit gibt es hier nicht wirklich viel zu meckern.

Sound:
Auch bei den Soundeffekten gibt es keinerlei Probleme. Die musikalische Untermalung hält sich zwar meistens im Hintergrund, hin und wieder jedoch können die sich ständig wiederholenden Melodien ordentlich auf die Nerven schlagen. Die guten Effekte der Tiere retten hier die Wertung.

Gregory meint:

Gregory

Wer sich vom trägen Einstieg ins Spiel nicht abschrecken lässt, kommt in den Genuß eines tollen GBA Moduls, welches ein überaus würdiger Nachfolger für die Harvest Moon-Reihe darstellt. Mit einer enormen Spielzeit und dem daraus resultierenden langen Spielspaß wird euch Harvest Moon: Friends of Mineral Town einige Zeit an den GBA fesseln. 

Userwertung
9.9 4 Stimmen
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Harvest Moon - Friends of Mineral Town Daten
Genre Simulation
Spieleranzahl 1
Regionalcode codefree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit April 2004
Vermarkter Ubisoft
Wertung 7.8
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