Astro Boy: Omega Factor (GBA/us.) im Test

GameBoy Advance
In einer Zeit, in der 'Sidescroll Action'-Titel immer unbedeutender zu werden scheinen, schenkt Sega den Genrefans neues Futter. Um sicher zu gehen, dass ein Hit dabei entstehen würde, setzte man bei Hitmaker auf zwei wertvolle Zutaten: zum Einen die enge Zusammenarbeit mit Treasure (u.a. Ikaruga, Gunstar Heroes) und zum Anderen die Astroboy Lizenz. Bevor wir zum Spiel kommen, möchte ich die Geschichte dieser unglaublich erfolgreichen Serie kurz anschneiden.


Astroboy (zunächst als Tetsuwan Atom bekannt) stammt aus der Feder des japanischen Mediziners Osamu Tezuka (1928-1989). Anfang der 50er Jahre erschuf Tezuka die Charaktere der Serie, welche daraufhin regelmäßig in Comic-Heften erschien. 1960 entschließt sich Fuji Television, den Comic zur animierten Zeichentrickserie umzuwandeln. Von 1963 bis 1966 werden 193 Schwarz-Weiss Folgen von Astroboy ausgestrahlt. 1982 bekam Astroboy 50 neue Folgen spendiert - diesmal in Farbe. Astroboy war der erste japanische Comic, der für eine Zeichentrickserie animiert wurde - der Großvater der heutigen Anime-Kultur, sozusagen. Der Erfolg begrenzte sich aber nicht nur auf Japan, denn schon Ende der 60er Jahre wurde die Serie für die USA synchronisiert und wurde in den kommenden Jahren ein weltweiter Hit. Durch das 40jährige TV-Jubiläum im letzten Jahr ist Astroboy in Japan wieder in aller Munde. Grund genug für Sega, die Serie auf den GBA und die Playstation 2 zu bringen.


Unfair? Ihr habt ja keine Ahnung was Astroboy so drauf hat...


Wie schon zu Beginn erwähnt, handelt es sich bei Astroboy: Omega Factor um einen Sidescroll Action-Titel und bringt somit richtiges 'Oldschool'-Gameplay in Verbindung mit netten, neumodischen Spielereien auf den GBA. Die Story ist in verschiedene 'Quests' unterteilt, die ihr der Reihe nach durchgeht. Meist besteht das Ziel darin, einen bestimmten Bösewicht zu besiegen oder jemanden zu befreien. Das wichtigste im Spiel sind die NPC, von denen ihr in jedem Level welche findet. Die NPC halten wichtige Informationen für euch parat - alternative Handlungsstränge, Beschreibungen zu geheimen Leveln usw. lassen das Auffinden der Charaktere zu einem elementaren Gameplay-Teil werden. Eine weitere Wichtigkeit am Auffinden und Ansprechen von neuen Charakteren ist, dass ihr nach der Begegnung mit einem neuen Charakter die Möglichkeit habt, Astroboys Fähigkeiten zu verbessern (Life, Punch, Laser, Shot, Jet & Sensor). So wird der knuddlige Roboter ständig gefährlicher für seine Widersacher.


Auch in der Luft ist der Kleine gefährlich.


Um alle Charaktere zu finden und somit das Spiel zu 100% durchzuspielen wird ein Durchlauf nicht reichen. Manche Charaktere geben euch nämlich Informationen zu den Standorten von weiteren, geheimen NPC. Für den perfekten Spielstand müsst ihr also eine bestimmte Reihenfolge finden, um wirklich alle Charaktere anzutreffen. Das Ganze gibt dem Titel einen für das Genre höchst untypischen Umfang.


Im Tutorial werden euch sämtliche Fähigkeiten vor Augen geführt.


Aber keine Angst... die Action kommt definitiv nicht zu kurz. Dagegen spricht schon Astroboys Ausstattung... ein Finger, aus dem ein Laserstrahl schießt, haben Lara Croft, Riddick und Co. schonmal nicht. Sein durchschlagenstes 'Feature' ist die Arm Cannon. Mit jener könnt ihr zwei Spezialattacken (Machine Gun via L-, Laser Beam via R-Schultertaste) ausführen. Für die sehr hilfreichen Spezialattacken braucht ihr Energie, die ihr aber durch das normale 'Gekloppe' durch die Scharen via B-Button wieder aufladet. So dürfte euch die Energie nur sehr selten ausgehen... zum Glück, denn an Gegnern, die euch an die Wäsche wollen, mangelt es nun wirklich nicht. Die gegnerischen Roboter und Maschinen treten meist in Gruppen auf und auch bei den Endgegnern der 43 Level kommt keine Langeweile auf.


Die nötige Prise Humor darf nicht fehlen.


Um den oftmals bildschirmfüllenden Gegnern auszuweichen und durch die Level zu gelangen, verfügt Astroboy über Jet-Getriebe an den Füßen. Mit dem A-Button und dem Steuerkreuz saust ihr so hin und her. Sämtliche Eigenschaften wie die Jets, Waffen usw. werden durch die anfangs beschriebenen Upgrade-Möglichkeiten stetig stärker - progressiv dazu steigert sich natürlich auch die Härte der bösen Jungs. Zu schade, dass man keinen Combo-Counter o.ä. eingebaut hat... die Jagd nach hohen Combos wäre mit Sicherheit eine weitere Motivationsspritze geworden.


Neue Bekanntschaften werden sofort archiviert.


Sehr beispielhaft ist, dass das Spiel seit dem Japan-Release im Februar einige Neuerungen und Verbesserungen verpasst bekam. Das äussert sich vor allem durch mehr Gegner, die auch über neue Attacken verfügen. Neben einem weiteren Schwierigkeitsgrad wurde außerdem eine (sehr hilfreiche) Lebensleiste für die Endgegner eingefügt. Das japanische Original litt übrigens unter teilweise massiven Slowdowns in den sehr actiongeladenen Szenen. Dieses Problem wurde zwar für die US-Version verbessert, jedoch nicht vollkommen ausgemerzt.


Updates!


Grafisch zeigt sich Astroboy (abgesehen von den vorhin angesprochenen Slowdowns) von der absoluten Sonnenseite. Das ist vor allem dem Detailreichtum der Level zu verdanken - sowohl im Hintergrund als auch am eigentlichen Ort des Geschehens ist praktisch immer was los. Großartig sind auch die Charakteranimationen. So kriegt ihr vor der Laser Beam Spezialattacke z.B. genau zu sehen, wie sich der Arm in eine fette Kanone umwandelt. Ein weiteres Beispiel sind die Anzeichen von Schmerz auf den 'Gesichtern' der Gegner wenn ihr sie verdrescht oder dass sie vor ihren Attacken ihre Waffen nachladen. Hitmaker und Treasure haben hier wirklich ganze Arbeit geleistet. Wären die hin und wieder auftretenden Slowdowns nicht, hätte die Grafik von mir die Maximalwertung bekommen.

Der Sound kann, wie die Grafik auch, vollkommen überzeugen. Die Qualität ist sehr gut (wenn auch nicht perfekt) und die Anzahl an verschiedenen Melodien stimmt auch. Zudem gibt es zahllose Effekte wie verschiedene Waffengeräusche usw. Sega-Fans wird es eventuell interessieren, dass sie in späteren Bossfights auf durchaus bekannte Melodien der Mega Drive Zeit stoßen werden... mehr verrate ich nicht ,,,)

Gregory meint:

Gregory

Mit toller Technik, simplem aber süchtig-machendem Gameplay, ordentlichem Umfang und reichlich Action ist Astroboy: Omega Factor ein Pflichtkauf für alle GBA Besitzer, die sich auch nur im Geringsten mit Action-Titeln anfreunden können. Viel Spaß mit dieser Perle! 

Userwertung
9.6 3 Stimmen
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Astro Boy: Omega Factor (GBA/us.) Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 18. August 2004
Vermarkter SEGA
Wertung 8.8
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