Toy Commander ist missionsbasiert aufgebaut. Ihr löst Aufgabe um Aufgabe und schaltet dadurch immer neue Bereiche des Einfamilienhauses frei. Allen Anfang macht eine Trainingmission, bei der ihr zunächst mit einem Flieger auf dem Küchentisch landet. Danach springt ihr in einen Helikopter, sammelt Würfelzucker auf und werft ihn in den Kakao, bevor ihr euch mit einem Matchbox-Auto auf die Suche nach einer Tafel Schokolade macht.
Was mir an Toy Commander richtig gut gefiel, waren aber drei Dinge. Erstens die abwechslungsreichen Missionen, bei denen der Entwickler „No Cliché“ Humor bewies. Zweitens die vielen unterschiedlichen Fahrzeuge - von Flugzeugen über Helikopter über LKWs bis hin zu Panzer. Nur selbst als U-Boot zu kämpfen, bleibt verwehrt. Und drittens hat Toy Commander einen der fantastischsten 4-Spieler-Modi aller Dreamcast Spiele.
Jawohl, Schadenfreude und Misserfolge liegen hier eng beieinander. Allein der Fernseher sollte groß genug sein, weil durch die Vierteilung des Bildes jeder Ausschnitt relativ klein wird. Da ist es nicht leicht, den Gegner rechtzeitig zu erkennen. Wenigstens bleibt die Framerate selbst bei 4 Spielern stabil und gibt keinen Anlass zu Meckereien. Was aber auch darin begründet liegen mag, dass No Cliché bei den Grafikdetails mit angezogener Handbremse arbeitete. Manche der Gegenstände in den Räumen sind arg simpel gestrickt, was den Spielspaß aber nicht schmälert. Ärgerlicher fand ich eine recht „freie“ deutsche Übersetzung. Ist das tatsächlich Kakao (und kein Kaffee) in den ich zwei Würfelzucker werfen soll? Wieso wird eine Tafel Schokolade als „Schokoriegel“ betitelt? Und warum soll ich im Multiplayer statt dem 3. & 4. Controller meine "Konsole" anschliessen?
Toy Commander kommt bei mir vor allem mit Freunden zum Einsatz. Der Vierspielermodus hat uns über Wochen beschäftigt. Allein fand ich den Spielspaß nicht ganz so hoch, was vor allem an einigen frustig unfairen Missionen lag. Dennoch - Toy Commander ist einer meiner Geheimtipps für die Kringelbox!