SEGA GT im Test

Dreamcast
Mittlerweile dürfte jedem ernsthaften Zocker bekannt sein, dass die Dreamcast für Rennspielfans ein Muss ist. Top-Titel wie Metropolis Street Racer, F355 Challenge oder Le Mans 24 sind dafür ein eindeutiger Beweis. In Japan längst erschienen und endlich auch bei uns erhältlich: WOW Entertainment´s (ehemals AM1) potentieller Gran Turismo-Konkurrent Sega GT! Ob sich das Warten gelohnt hat und was an der PAL-Version des Titels geändert wurde erfahrt ihr hier!
Schon zu Beginn des Spiels fällt auf, dass Sega GT über eine große Palette an Modi verfügt. Gran Turismo-Kennern dürfte vor allem der Meisterschaftmodus ins Auge stechen! Um überhaupt an einem Rennen teilnehmen zu können, braucht ihr natürlich erst einmal eine Rennlizenz. Zwei verschiedene Lizenz-Modi stehen zur Auswahl: Driver´s Test und Work Cup. Im Driver´s Test gilt es, Lizenzen für verschiedene Wagen-Klassen zu erwerben, wohingegen im Work Cup die Rennen mit Werksautos der Hersteller ausgetragen werden. Habt ihr den Work Cup gewonnen, schenken euch die Hersteller das Auto, mit welchem der Cup bestritten wurde.


'Die Stadtkurse wirken optisch meist trist...'


Die Prüfungen bestehen leider nur aus Testrennen, in denen es gilt, den Parcours unter der vorgegeben Zeit zu meistern. Dabei sind die Aufgaben zwar nicht so einfach und der Spieler hat des öfteren mal länger an einer Aufgabe zu knabbern, jedoch hätte eine größere Aufgabenvielfalt nicht geschadet. Sobald nun die nötigen Lizenzen erworben sind, geht es weiter zu den Autoherstellern. Dabei finden sich in der PAL-Version erfreulicherweise auch westliche Firmen.

Um an mehr Geld zu gelangen, müssen diverse Cups und sonstige Rennen bestritten werden. Dabei erhält man für jede Platzierung Geld. Mehr Cash gibt es natürlich mit besseren Platzierungen! Neben den Official Races gibt es Event-Rennen und WorldSpeedKing-Rennen. Die Official Races setzen sich aus zwei Modi zusammen: ihr könnt sowohl an einer Rennserie teilnehmen, um eine hohe Gesamtpunktzahl kämpfen, oder ihr fahrt, um Prämien zu erhalten, Einzelrennen. Im Event-Rennen habt ihr die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Rennen mit unterschiedlichen Bestimmungen zu wählen. Besonders nett sind die gesponsorten Rennen, bei denen ihr, falls ihr gewinnt, neben dem Renn-Preisgeld auch Preisgeld vom Sponsor erhaltet.


'Die Wagen hingegen sehen einfach bombastisch aus...'


Schließlich wäre da noch der WorldSpeedKing-Modus: je nachdem, wie stark euer Auto ist, bestreitet ihr hier, der Stärke eures Wagens zugeordnete Rennen. Dieser Modus wird aber erst freigeschaltet, nachdem der Meisterschaftsmodus komplettiert wurde. Neben diesen Modi hat der Rennsportfan viele weitere Auswahlmöglichkeiten im Meisterschaftsmodus: So lassen sich in einem SetUp die Autos nach Belieben tunen, im so genannten Carozzeria-Modus kann man sogar sein eigenes Auto basteln und damit an den Wettbewerben teilnehmen. Zusätzlich gibt es noch einen Info-Modus, welcher euch über aktuelle Rankings, Sponsor-Rennen oder über die Strecken informiert. Eine CarInfo ist auch vorhanden.

Neben dem Meisterschaftsmodus gibt es noch Einzelrennen (ein einzelnes Rennen gegen andere Wagen), Time Attack (dieser Modus erlaubt es euch, die schnellsten Rundenzeiten auf allen Strecken aufzustellen), Dual Race (2 Spieler gegeneinander), Replay Booth (gespeicherte Replays können hier angesehen werden) und Internet (zum Upload diverser Highscores). Schlussendlich verfügt SEGA GT über ein Mini-Spiel, namens Pocket GT: Geld, welches in diesem Mini-Game gewonnen wurde, kann im Meisterschaftsmodus weiter verwendet werden.


'Von Audi bis Toyota gibt es eine riesige Auswahl an Boliden...'


SEGA GT wurde von Entwickler WOW Entertainment grafisch einwandfrei in Szene gesetzt: schöne Texturen, eine konstant hohe Framerate, keine Slowdowns oder Pop-Ups! Selbst wenn man schon MSR oder ShenMue gesehen hat, kann die Grafik von SEGA GT gefallen. Leider nicht so gut gelungen sind Musikuntermalung und Steuerung. Die Musik passt überhaupt nicht zu dem Spiel. Es handelt sich dabei im wahrsten Sinne des Wortes um Schlaflieder für 6-Jährige. Hingegen sind die Motorengeräusche absolut authentisch und verleihen dem Spiel eine passende Atmosphäre.

Leider ebenso nicht gelungen wie die Musikuntermalung, gibt sich auch die überaus sensible Steuerung der Wagen. Rennspielfreaks wird dies zwar egal sein, Anfängern aber nicht. Kollisionen mit der Streckenbegrenzung oder ein Besuch in das Kiesbett kann der ungeübte Zocker nicht immer verhindern und dies führt schließlich oftmals zu Frustmomenten. Die Aufholjagden zum Erstplatzierten gestalten sich hierbei nicht immer als gerade einfach! Die Strecken hätten auch etwas attraktiver designt werden können. Andere Racer haben da deutlich schönere und anspruchsvollere Kurse zu bieten. Ansonsten gibt´s an SEGA GT aber nicht viel auszusetzen!

Niclas meint:

Niclas

Wer von F355 ChallengeMSRLe Mans 24 oder V-Rally 2 immer noch nicht genug hatte, sollte sich unbedingt SEGA GT anschaffen. Das Spiel verfügt über eine große Menge an spielspaßbringenden Modi, Autos und Rennstrecken, so dass Fans des Autosports für längere Zeit beschäftigt sein sollten. Autonarren werden über die sagenhaften Tuning-Funktionen, zahlreichen Infos und den genialen Carozzeria-Modus entzückt sein. Für kurze Spielchen zwischendurch ist SEGA GT aber eigentlich zu schade. Im Einzelrennen oder Dual Race-Modus bekommt ihr auf längere Sicht nicht viel geboten. Der Meisterschaftsmodus ist der eigentliche Kern des Spiels. Leute mit viel Zeit sollten sich auf alle Fälle SEGA GT kaufen, für Arcade-Fans wird es mit der Zeit jedoch schnell langweilig!

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SEGA GT Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 01.12.2000
Vermarkter SEGA
Wertung 7.5
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