Evil Dead: Hail to the King (us.) im Test

Dreamcast
Vor auf den Tag genau zwanzig Jahren schuf Regisseur Sam Raimi mit Evil Dead, hierzulande auch unter dem Titel „Tanz der Teufel“ bekannt, ein filmisches Meisterwerk, das für Aufruhr rund um den Erdball sorgen sollte. Nicht nur wegen den äußerst blutigen Splatterszenen, sondern auch wegen der unbeschreiblichen Gruselatmosphäre und dem durchweg schwarzen Humor wuchs die weltweite Fangemeinde rasant an.
19 Jahre später sollte es zu einem neuen Höhepunkt der Saga kommen,,, Spielepublisher THQ holte im Zuge der „Resident Evil“-Generation zu einem Rundumschlag auf allen Plattformen aus. Von der ersten Ankündigung an wurde „Evil Dead: Hail to the King“ als potenzieller Hitkandidat gehandelt, als der Titel dann aber Mitte 2001 in den Verkaufsregalen stand, kam es zur Ernüchterung. Das 'Warum' für das miserable Abschneiden will ich euch in diesem Test etwas näher bringen.


'Endlose Weiten - wo hat sich nur der Spielwitz versteckt?'


Ein einsames Bauernhäuschen weit entfernt von jeder Zivilisation. Vor langer, langer Zeit fand hier das Unheil um Hauptperson Ashley und seinen Freunden seinen Lauf, doch das sollte fortan dem Vergangenen angehören. Ash hat die Querelen der letzten Jahre satt und will sich mit seiner Gattin in eben diesem Haus zur Ruhe setzen, doch schnell holt ihn die Vergangenheit ein, seine Frau wird entführt, die Zeit drängt. Schnell die Waffen umgeschnallt, Motorsäge in die Hand und schon kann die Suche nach dem „Necronomicon“, dem schwarzen Buch, beginnen. Denn nur mit diesem kann er es mit seinen untoten Widersachern aufnehmen und letztendlich seine Frau zurückerobern.

In mehreren Level metzelt ihr alles um, was sich eurem Rachefeldzug in den Weg stellt, ob mit Axt, Schrotflinte oder Motorsäge, das Schicksal hängt also mal wieder ganz von euch ab. Im Laufe des Spiels müssen ab und zu wirklich simple Rätsel gelöst werden und der ein oder andere wichtige Gegenstand wie Schlüssel oder Treibstoff für die Motorsäge gesucht werden.

Die stilvollen und äußerst überzeugenden FMV-Sequenzen und die Tatsache, dass sich THQ extra für das Spiel die Lizenz von Bruce Campbell, dem Ash Darsteller höchstpersönlich, sicherte, ließen die Herzen der Evil Dead Anhänger doch gleich höher schlagen.


'Wahrlich ein Spiel zum Gruseln...'


Nun aber zum Spiel selbst:
Die Steuerung ist nichts Weltbewegendes, wer bereits Erfahrung mit Spielen á la Resident Evil hat, kommt auf Anhieb gut zurecht. Leider kommt es im Spiel unverständlicherweise zu Verzögerungen in der Steurung, die euren Schützling nicht selten zu spät reagieren lassen, eine nicht verhinderbare Monsterattacke ist meist die Folge.

Die Grafik ist ohne Frage das größte Manko, sie wirkt einfach nicht zeitgemäß und ist der Dreamcast nicht würdig, sie könnte ebenso auch aus einem PSone-Spiel stammen. Kantige Personen und lieblos gestaltete Umgebungen wie verlassene Hütten, dunkle Wälder und mittelalterliche Gegenden pflastern euren Weg. Euer Inventar beschränkt sich auf die genannten Waffen und MediPacks zur Versorgung eurer Wunden, die aber des Ballastes wegen auch an den Speicherpunkten zurückgelassen werden können.

Die schaurige Hintergrundmusik und die Geräusche der heranstürmenden Feinde gehen in Ordnung, sind aber nichts Besonderes. Ash selbst kommt (die besagte Bruce Campbell Lizenz machts möglich) auch zu Wort, die Atmosphäre der Filme oder gar der Galgenhumor bleiben aber auf der Strecke.


'Sogar das Glückrad wurde mit integriert, wie?'


Das war es auch schon vom Spiel. Zu offensichtlich wurde hier nur des Geldes wegen ein missratenes Spiel hingeklatscht, das selbst dem eingefleischtesten 'Tanz der Teufel'-Fanatiker keinen Spaß bereiten wird. Die unterklassige Grafik, das vollkommen innovationslose Spielprinzip, die vorhersehbare Handlung - das hat eine Legende einfach nicht verdient. Nicht zuletzt auch wegen des sehr niedrig angesetzten Schwierigkeitsgrades hat man das Spiel in wenigen Stunden durchgespielt.

Team neXGam meint:

Team neXGam

Hände weg! Ein vollkommen missratenes Spiel mit vergebener Lizenz. Leute, die nach einem anspruchsvollen Action-Adventure mit knackigeren Rätseln suchen greifen zu Capcoms Resident Evil Code: Veronica.

written by Levko, © neXGam

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Evil Dead: Hail to the King (us.) Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode NTSC-US
Auflösung / Hertz 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 19.12.2000
Vermarkter THQ
Wertung 4.8
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