Klingt an sich alles nicht sonderlich aufregend. Wenn da nicht die technische Präsentation wäre. Und die war damals atemberaubend. Da wäre einmal das absolut flüssige und Pfeilschnelle Scrolling. Wir erinnern uns, der ST hat kein Hardware-Scrolling wie der Amiga. Und dennoch schlägt Goldrunner nahezu alles, was es zu diesem Zeitpunkt auf beiden Computern gab mehr als deutlich. Und falls man mal am Ziel vorbeigeschossen ist, was nicht selten vorkommt, dreht man sich einfach in einer hübsch animierten Rolle um und rast zurück. Denn Goldrunner bietet freie Bewegungsmöglichkeiten innerhalb des Levels. Und damit es einem nicht zu langweilig wird kommen die Feinde gleich noch hinterher gejagt. Zwar lassen sich diese leicht zerstören, doch ihre Minen sind absolut tödlich und sollten um jeden Preis gemieden werden.
Ok, Goldrunner ist also schnell. Aber das allein kann es doch nicht gewesen sein das man sich auch noch 20 Jahre später daran erinnert. Und das stimmt natürlich. Was den Titel zudem von der Masse der ST-Spiele abhebt, ist die Akustik. Schon zu beginn wird man von einem markanten, elektrisch verzerrten, Sprecher begrüßt. „Welcome to Goldrunner“ hallt es im Titelscreen aus den Boxen und sofort folgt eine hypnotisierende Titelmelodie. Während dem ganzen Spiel wird der Gamer durch flotten Elektro-Sound angetrieben, derweil wiederholt markante Sprachsamples das Geschehen übertönen. Teilweise einfach nur aus atmosphärischen Gründen, ab und zu aber auch für Gameplay Hinweise. Für einen ST mit eben einmal 3 stimmigen Synth Soundchip ist das durchaus eine beachtliche Vorstellung. Man darf nicht vergessen das Sprachausgabe damals alles andere als alltäglich war.
Goldrunner im Test

»Welcome to Goldrunner.« Es gibt Dinge, die sich regelrecht in das Gehirn einbrennen. Ereignisse, Bilder, Sätze und Töne, welche einen Menschen sein ganzes Leben lang verfolgen und eventuell prägen. „Welcome to Goldrunner“ Das war ein solcher Satz. Als Atari ST Besitzer 1987 diese Worte aus den Boxen ihres Monitors hörten, war das wie ein Blitzschlag.
Nils meint:
Positiv
- sehr sauberes Scrolling
- Sprachausgabe
- Einzigartiger Grafikstil
Negativ
- 2 Spieler nur nacheinander
- etwas detailarm
- spielerisch veraltet
-
von Civilisation:
Ist Goldrunner ein typischer Fall von "Es ist nicht alles Gold, was glänzt"? Nils hat es herausgefunden. Goldrunner »Welcome to Goldrunner.« Es gibt Dinge, die sich regelrecht in das Gehirn einbrennen. Ereignisse, Bilder, Sätze und Töne, welche einen Menschen sein...
Aufmerksamen Lesern dürfte vermutlich aufgefallen sein, das hier viel über die Technik geschrieben wurde. Und das hat natürlich einen einfachen Grund. So beeindruckend die Präsentation von Goldrunner auch ist, als so langweilig erweist sich auf Dauer das Gameplay. Hier gibt es keine komplexen Waffensysteme, ausgefeilte Gegner Formationen oder detaillierte Levelgrafiken über die man berichten könnte. Inhaltlich war das Spiel schon zum Release ein Relikt, und heute erst recht. Von daher kann ich es nicht uneingeschränkt empfehlen. Aber wer mal kurzzeitig einem durchgestylten Geschwindigkeitsrausch verfallen will ist hier genau richtig.
Minimum Anforderungen:
TOS 1.00
512 KByte RAM
Farbmonitor