Flash Koibito Kun im Test

WonderSwan
Man kennt das ja - gutes Aussehen, etwas Charme und einen dicken Geldbeutel und schon fällt einem die Damenwelt freiwillig um den Hals. Der Held in Flash Koibito Kun kann das nicht gerade von sich behaupten, denn er muß sich die Herzen der Ladies erst erflirten. Was sich nun zunächst verdächtig nach einer langweiligen, weil unspielbaren Dating-Sim anhört, ist in Wirklichkeit ein brauchbares Geschicklichkeitsspiel....
Zwar mag man anfangs angesichts einer einführenden Diskussion im Dojo kaum daran glauben und spürt innerlich schon wieder diese natürliche Abneigung in sich aufsteigen, die man zuletzt bei Textadventures wie beispielsweise Last Alive gefühlt hatte. Doch wer sich nur ein bisschen geduldet, wird belohnt. In der Form eines kleinen, schwer definierbaren Wesens (sieht für mich nach einem Mini-Ninja aus) müsst ihr eurem Meister bei seinen Flirtversuchen hilfreich zur Seite stehen. Und da beim Flirten die Übertragung der Reize eine ganz entscheidende Rolle spielt, sollt ihr deren ankommen sicherstellen...



Dargestellt werden ein verführerisches Lächeln, der Schlafzimmer-Blick und liebreizende Worte durch kleine Herzchen, die vom links oben positionierten Portrait des jungen Herzensbrechers über den Bildschirm zu seiner rechts unten liegenden Gesprächspartnerin wandern. Die Wanderwege der Herzen sind nur leider mit nahezu ebenso vielen Schlaglöchern gesegnet wie so mancher Fahrradweg in NRW, weshalb ihr stützend in die Bresche springen müsst. Mittels den X-Richtungsbuttons bewegt ihr euren Ninja in die zwei oder drei Aussparungen im Wegenetz und bildet somit eine passierbare Brücke für die Herzchen. Per B-Button lassen sich anrauschende Reize auch aufhalten und in kompakter Linienformation gesammelt weiterschicken.



Unter den Herzerln befinden sich immer wieder auch leuchtende Exemplare, die ihrerseits besondere Aufmerksamkeit verdienen. Kommen nämlich fünf davon bei dem Mädel an, ist sie hoffnungslos in euren Helden verknallt und ihr dürft euch am nächsten Mädchen versuchen. Über japanische Moralvorstellungen wollen wir da an dieser Stelle lieber nicht philosophieren, lieber erzähle ich noch etwas über die Locations in denen er die Ladies aufgabelt. Wie es sich für ein ordentliches japanisches Spiel gehört, geht es hier nämlich mal wieder reichlich skuril zu. Neben dem Dojo und der City zu Beginn geht es später sogar über einen Flirt mit weiblichen Außerirdischen (!) hinab in die Hölle und von dort sogar in den Himmel hinauf. Als Nebendarsteller sind dazu noch ein Handy im WonderSwan Outfit und eine Art Großmütterchen mit Katzengesicht und Kopftuch im Spiel enthalten. Letztere taucht auch in den Stages immer wieder mal auf und unterstützt euch in eurem Vorhaben.



Was anfänglich nach einem ziemlich simplen Spiel mit billigem PC-Shareware Charakter aussieht, entwickelt erst im Lauf des Geschehens immer mehr Tiefgang. So müsst ihr ein hervorragendes Timing beweisen, wenn es darum geht die Geschwindigkeit und Laufentfernung der Herzen blitzschnell einzuschätzen. Zudem kommen später noch weitere Hindernisse hinzu, wie etwa Stichflammen oder aber Rauchschwaden, welche die Sicht verdecken. Eine der härtesten Prüfungen ist dann im Himmel, da hier die Löcher nur anfänglich angezeigt werden und ihr ansonsten nur den wolkenverhangenen Himmel zu Gesicht bekommt. Hier ist dann auch noch ein gutes Gedächtnis gefragt, um erfolgreich zu bestehen.



Doch auch wenn es mal nicht klappt, ist das kein Grund die Frustnummer zu schieben. Dank unendlich verfügbarer Continues dürft ihr euch gleich nochmal daran versuchen und wer etwas Geschick mitbringt, besteht spätestens nach ein paar Übungsdurchgängen jede der Stages. Übrigens verfügt das Spiel über einen Batteriespeicher, weshalb sich der WonderSwan jederzeit auch ohne Sorge abschalten lässt.



Technisch verspricht das Modul wenig Überraschungen. Die im Anime-Stil inspirierte Grafik bei den leider unverständlichen Storyabschnitten ist ansehnlich, mehr allerdings auch nicht. In den Stages selbst hingegen tut sich nicht viel, ausgenommen natürlich die Animationen der beiden Gesprächspartner. Während er sich über ein heruntergefallenes Herz ärgert, läuft sie bei charmanten Komplimenten in Herzform schon mal leicht verschämt an im Gesicht. Auch der Sound ist passend zum Spiel, in meinen persönlichen Top 10 der WonderSwan Sounds würde er aber keinen Platz finden...

Sebastian meint:

Sebastian

Beim Kauf von Flash Koibito Kun erwartete ich schlichtweg gar nichts - und wurde mit einem schönen Geschicklichkeitsspiel belohnt. Zwar ist es insgesamt etwas zu leicht und kurz geraten, dafür glänzt es aber mit einem ebenso verständlichen wie spaßigen Gameplay und bereitet auch geneigten Mitteleuropäern Freude. Kann man sich durchaus zulegen!

Positiv

  • Schneller Einstieg ins Spiel
  • Unkomplizierte Steuerung
  • Batteriespeicher

Negativ

  • Realtiv kurze Spielzeit
  • Story unverständlich
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Flash Koibito Kun Daten
Genre Geschicklichkeit
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 28. Dezember 2000
Vermarkter -
Wertung Keine Wertung
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