

Anders als in den meist eher Richtung Adventure angehauchten Nintendotiteln kümmert ihr euch auf Bandai´s Handheld ausschließlich um die Aufzucht eines männlichen Hamsternachkommen. Dazu gebt ihr ihm eingangs einen Namen (auch lateinische Buchstaben sind möglich) und bestimmt zudem Geburtstag und Blutgruppe. Keinen Einfluß habt ihr hingegen auf sein Aussehen, was zwecks individueller Anpassung ein wenig schade ist.
Immerhin könnt ihr dessen Wohnung in Punkto Wandfarbe und Einrichtung später noch nach eigenem Gusto einrichten, denn sie ist der zentrale Dreh- und Angelpunkt im Spiel. Hier füttert ihr euren Schützling, führt ihn aus oder beschäftigt ihn anderweitig, beispielsweise mit dem Erlernen neuer Tricks oder bei den Minispielen. Von selbigen enthält das Modul eine ganze Reihe, wie etwa das Hamsterrennen, bei dem es gilt durch geschicktes Einhämmern auf den A-Button das kleine Fellknäuel zur läuferischen Höchstleistung zu treiben. Im Hamsterrad in den eigenen vier Wänden lässt sich das zudem vorab schon mal ideal trainieren. Da das Spiel jedoch eher auf kürzere, dafür aber tägliche Besuche ausgelegt ist (Animal Crossing & Co. lassen grüßen) schalten sich neue Minispiele immer nur stückenweise frei, weshalb es sich lohnt wirklich öfters mal für ein paar Minuten hereinzuschauen.


Erschwert wird die Hamsterzucht allerdings zumindest anfänglich etwas von der natürlichen Sprachbarriere. Da das Spiel komplett in japanischer Sprache gehalten ist, bedarf es zu Beginn schon einer natürlichen Neugierde beim herumprobieren mit den diversen Icons. Hat man sich hier jedoch nach einer guten Stunde Spielzeit eingefunden, lässt sich das spielerische Tamagotchi-Verwandte auch als Europäer ganz gut spielen.
Nur eine Tatsache störte mich beim daddeln entschieden, nämlich die Tatsache das ihr jeweils nur einen Hamster unter eure Fittiche nehmen dürft. Da das Spiel beim abschalten automatisch speichert, sparten sich die Entwickler gleich ein Menü mit diversen Spielständen. Startet ihr oder ein unvorsichtiger Freund aber ein neues Spiel, ist euer Ziehkind fortan nur noch auf dem digitalen Heldenfriedhof zu finden.


Technisch ists nicht berauschend, aber wiederrum auch nicht völlig lieblos umgesetzt. Die amüsanten Animationen des pummeligen Hamsters sind jedenfalls nett in Szene gesetzt und verfehlen mit ihrem "Oh wie süß" Knuddelfaktor gerade beim weiblichen Publikum ihren Reiz nicht. Da stört es dann auch nicht weiter, daß die Musik die komplette Zeit über etwas farblos vor sich hindüdelt und im gesamten Spielverlauf wenig Hang zu Überraschungen beweist.


Dokodemo Hamster 3 ist ein netter Zeitvertreib für zwischendurch, allerdings kein Spiel für das ich mir extra einen WonderSwan Color besorgen würde. Da gibt es dann doch weitaus bessere Gründe. Als Bereicherung der eigenen Sammlung können Freunde derartiger Tamagotchi-Simulationen bei sich bietender Gelegenheit aber durchaus zuschlagen.