Michaels Sicht der Dinge:
Ein weiteres Mal neigt sich die gamescom dem Ende zu. Drei Tage hetzen von einem Termin zum Nächsten mit einer mitnichten gesunden Ernährung und kurzen Nächten. Auch im Jahr 2014 hatte die Messe für mich einige Perlen in petto. Allerdings waren diese für mich aber erstaunlicherweise eher im PC-Bereich zu finden.
Weiteres Highlight für mich waren die Spielsessions beim schwedischen Entwickler Paradox Interactive. Hier präsentierte man mir Magicka 2 und Runemaster. Bei Ersterem handelt es sich um den Nachfolger des durchaus erfolgreichen Co-Op Action Adventure. In einer isometrischen Ansicht streifen bis zu vier Magier zusammen durch eine Fantasywelt, sowohl online als auch lokal. Als Waffe dient lediglich der Zauberstab, der mit der Kraft von verschiedenen Elementen belegt wird. Diese können gemischt werden, um seine Vorteile daraus zu ziehen. Spritzt den Gegner beispielsweise mit dem Wasserzauber an und friert ihn mit dem Eiszauber ein. Gleichzeitig ist das Spiel durchzogen mit einem skurrilen Humor, der womöglich nicht jedermanns Sache ist, mir persönlich schon sehr zusagte. Bei den Kämpfen wird es aber mitunter durchaus hektisch, da man seine Kumpanen ebenfalls mit eigenen Zaubern verletzen kann. Dafür belebt man gefallene Freunde mit einem einfachen Druck aufs Pad sofort wieder.
Zweites Spiel im Bunde war Runemaster, ein klassisches Rollenspiel in einer Fantasywelt, das in der nordischen Mythologie angesiedelt ist. Ragnarök, das Ende der Welt, naht und man macht sich auf die Suche dies zu verhindern. Auf seiner Reise lernt man allerlei Charaktere kennen, die einem helfen und selbst Hilfe brauchen. Die Spielwelt wurde dabei liebevoll designt und mit einem stimmigen Soundtrack hinterlegt, der das Ganze noch unterstreicht. In Dialogen beeinflusst man den Fortgang der Geschichte und den Umgang mit den Rassen. Auch die Aufgaben im Spiel sind zufallsgeneriert, lediglich einige Key Quests sind unveränderbar, die an wichtigen Stellen der Erzählung zu finden sein werden. Es ist kein reinrassiges Action-RPG, denn die Kämpfe mit den Feinden sind rundenbasiert. Hier erkennt man doch die Wurzeln des Entwicklers. Derzeit befindet sich Runemaster erst in der Alpha Phase, allerdings sieht es schon hervorrag end aus. Bin gespannt, was sich daraus noch entwickeln wird.
Beim Thema Rollenspiel komme ich ebenfalls zu Pillars of Eternity, dem neuen Spiel von Obsidian Entertainment, das über Kickstarter innerhalb von 27 Stunden erfolgreich finanziert worden ist. In bester Baldur's Gate Manier präsentiert es sich als traditionelles RPG mit sechs verschiedenen Rassen, die bereits bei der Charaktererschaffung voll angepasst werden können. Zwar sucht man Neuerung optisch mit der Lupe, aber das war die Intention des Entwicklers, die offenbar bei den Backern ankommt. Ein klassisches Rollenspiel im Stil von Icewind Dale und Baldur's Gate und der erste Einblick zeigte genau das. Großartig!
Ebenso intensiv war für mich die Hands On Demonstration von Dying Light, dem First Person Survival Horror Game mit Parcour Elementen von Techland, dass mit einer Co-op Demo aufwartete. Mit einem Kollegen musste ich in einem Gebäude eine Bombe platzieren. Natürlich fanden wir hier einige wandelnde Leichen vor, denen wir mit dem Vorschlaghammer eins überbraten durften. Im Coop Modus kann man sich gegenseitig auch kleinere Challenges auferlegen, die im Spiel selbst keinen Einfluss haben. Im eben genannten Beispiel konnten wir die Herausforderung starten, wer von beiden den die Mehrheit der erschlagenen Zombies für sich beansprucht. Ein nettes Mittel sein Gegenüber zu ärgern. Die eigentliche Mission begann aber erst, nachdem wir das Gebäude erfolgreich in Brand gesteckt haben. Tagsüber sind die Untoten noch relativ harmlos und man kann sie leicht umgehen, doch nachts wird eine Wanderung umso gefährlicher. Dies mussten wir auf unserem Weg zurück feststellen, als uns ein spezieller Über-Zombie überfiel. Von nun an startete ein intensiver Wettlauf mit der Zeit, denn der Kontrahent war nicht nur übermenschlich stark, sondern auch schnell und konnte nur mit einer UV-Lampe abgewehrt werden. Um den Feind den Garaus zu machen, musste man den Hive aufspüren und zerstören. Dessen Teile liegen aber verstreut auf der Karte und man hat nur einen ungefähren Wegpunkt. Nur mit Glück gelang es uns das Ziel zu erreichen, doch stellte sich diese Erfahrung als sehr intensiv heraus. Der lautlose Killer war einer der Entwickler, der sich in das Spiel eingeklinkt hatte und das wird im Endprodukt jeder können, sofern man das möchte. Allerdings war das ein durchaus spannendes Erlebnis.
Alles in allem war die Messe trotz der Flut an Menschen und der zeitweisen Hektik dieses Mal sehenswert und ich habe für mich einiges mitnehmen können. Bin gespannt, auf was wir im nächsten Jahr dann hoffen dürfen. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an die unzähligen interessanten Gesprächspartner und bis zur gamescom 2015!