FIFA 14 - Anders auf den zweiten Blick im Test

PlayStation3Xbox 360

Wie die Jahre zuvor erschienen natürlich auch 2013 die konkurrierenden Fußball Spiele von EA und Konami. Und wie einige Male davor, bekam ich dieses Jahr beide Testmuster, um mir FIFA 14 und PES 14 genauer anzuschauen. Aber einen Vergleichsartikel wollte ich diesmal nicht schreiben. Zu ausgelutscht war das "VS-Thema", darüber waren wir uns alle in der Redaktion einig.

Was also dann?, fragte ich mich, als die Games im Briefkasten lagen. Wie der Zufall so wollte, kamen die Sportspiele an einem Freitag. Und freitags traf ich mich mit meinen besten Freunden zum Zocken. Wieso nicht einfach die Spiele mitnehmen und an einem langen Abend mit zwei Fußball begeisterten Kumpels analysieren?

Gesagt, getan! Wir trafen uns bei mir und nach kurzer Absprache (eigentlich wollten wir The Last of Us weiterspielen), schlossen wir zwei weitere Controller an und legten FIFA 14 ins Laufwerk. Dabei war es uns wichtig, so neutral wie möglich an die Spiele heran zu gehen. Ohne Vorurteile oder Vergleichserwartungen. So rotierte FIFA 14 in der Konsole und uns stachen die tolle Musik und die neue Menüführung positiv ins Auge. Dieses Jahr verlagerte EA das Augenmerk auf eine Kachelform, wie es auch Microsoft mit Windows 8 vormachte. So bot sich uns alles Wichtige auf einen Blick. Dabei waren viele der Kacheln sogar individuell animiert und zeigten aktuelle Statistiken, Spielerwerte oder Saisontermine an. Wirklich gut gelungen, diese Menüführung. In diesem Punkt waren wir uns alle einig.


Da wir wussten, welchen Content wir bei einem FIFA Ableger erwarten durften, übergingen wir diesen Punkt und stürzten uns sofort in eine Partie. Bayern gegen Dortmund. Ein Klassiker, den es nun zu bestreiten galt. Dabei spielten wir alle drei in einem Team, was schon auf dem Gamecube für großen Spaß sorgte. Schnell stellten wir unsere Wunschspieler zusammen und staunten nicht schlecht, als es auf den Platz ging. Irgendwie sah FIFA 14 aus wie der Vorgänger.

Optisch glichen sich der Neuling und das 2013-Spiel unserer Meinung wie ein Ei dem anderen. Einer meiner Freunde bemerkte nebenher sogar, dass die Spielermodelle ein wenig puppenhaft wirkten. Keine Falte lag auf den Gesichtern, was sie wie Plastikfigürchen wirken ließ. Zumindest beim Einlauf. Aber bei solch einem Spiel zählten doch schon seit jeher die inneren Werte, wie etwa Spielfluß und Kontrolle der Athleten.

So warteten wir auf den Anpfiff und merkten zwar, dass EA die Spielgeschwindigkeit in diesem Jahr merklich nach unten korrigierte, sich aber darüberhinaus nichts am Spielgefühl tat. Die Sportler bewegten sich ein wenig langsamer, flüßiger, realer als noch im Vorgänger. Sofort fühlten wir uns an PES 2013 erinnert. Schon letztes Jahr drosselte Konami das Spieltempo zum Wohl des Spielspaßes und wir merkten, dass EA dieses Jahr nachzog. Diese Entscheidung tat dem Spiel unheimlich gut. Wir mussten die Partie aufbauen, Spielzüge planen und unsere Laufrichtung abschätzen. Einfach draufloszustürmen war nicht mehr drin.
 

Das erste Match gewannen wir mit knappem Vorsprung. Aber es waren noch viele weitere Partien nötig, um die ganzen Feinheiten im diesjährigen "FIFA-Update" zu bemerken. So fielen uns mit jeder kommenden Halbzeit neue Animationen der Spieler auf. Berühmte Fußballer bewegten sich wie die reellen Vorbilder. EA bastelte weiter an ihrer Physik Engine, was realistischere Kollisionen mit sich zog. Wir glaubten sogar, dass sie die Ballphysik weiter verfeinert hatten, was sich manchmal in kuriosen Strafraumszenen zeigte. Doch all diese Feinheiten, Physik Spielchen und Ballkunststücke fielen uns bei den ersten zwei Partien nicht auf. Wir waren keine FIFA Cracks. Beschäftigten wir uns aber ein wenig mit FIFA 14, merkten wir immer mehr die kleinen aber feinen Unterschiede.

Auf den zweiten Blick fiel uns zudem die gesteigerte KI der Gegner auf. Wir spielten auf dem Fortgeschrittenen Grad und hatten bisweilen einige Probleme, an den gegnerischen Verteidigern vorbeizukommen. War dies bereits letztes Jahr kein Kinderspiel, gestaltete es sich diesmal noch anspruchsvoller. Zum Glück bekamen aber auch unsere Mitspieler eine Menge neuen Grips, was in klügeren Ballannahmen und Angriffs- und Laufmustern resultierte. Alles in allem wurden wir nach guten drei Stunden das Gefühl nicht los, dass EA die erfolgreiche FIFA Formel ein weiteres Mal spürbar weiterentwickelt hatte.

Nur grafisch wurde uns klar, dass wir auf die kommende Next-Gen Version warten mussten, um einen optischen Sprung mitzuerleben. Hier hatte  sie im Vergleich zum vorgänger nichts getan. Hoffentlich würden sich unsere Erwartungen und Hoffnungen im November bewahrheiten.

Update zur Xbox One Version:
 

Endlich ist sie  da, die Next Gen Version von FIFA 14. Xbox One  Besitzer, die zur Day 1 Konsole gegriffen haben, dürfen sich über einen Download Code zu EAs Kickerspektakel freuen. Und im Vorfeld wurde uns vieles versprochen. Dank der neuen Ignite-Engine soll FIFA 14 hübscher, intelligenter, ausgereifter und realistischer sein. Und tatsächlich fühlt sich das Spiel weitaus runder an und sieht auf der Xbox One dank 1080p sehr gut aus. Doch Vorsicht: Solospieler, die gern offline kicken, schauen bei der Next Gen Variante in die Röhre!

Unverständlichweise beschnitt EA den Inhalt. Ligen, Turniere, selbst erstellte Meisterschaften, nahezu alle Modi, die man offline allein oder mit Freunden genießen konnte, fehlen. Somit könnt ihr euren gepflegten FIFA Abend mit Kumpels auf der Xbox One vergessen und solltet daher lieber bei der Xbox 360 Version bleiben. Nur beinharte Online Gamer werden sich daran wohl nicht stören ...


Wer sich mit den unangekündigten Schnitten zufrieden gibt, bekommt das wohl schönste FIFA. Spieler, Stadien, Publikum, alles erstrahlt in der neuen Ignite-Engine und sieht in butterweichen 1080p mehr als gut aus. Die Sportler ähneln ihren realen Vorbildern zum verwechseln und wirken nicht mehr so "plastikhaft" wie noch in der Current Gen Version. Zudem zog EA die Gegner KI spürbar an. Spielt ihr auf dem Schwierigkeitsgrad Profi oder höher, sind Partien gegen den FC Bayern, den BVB oder Schalke alles andere als leicht. Die Gegenspieler agieren spontaner, passen sich blitzschnell neuen Situationen an, täuschen öfters vor und stehen in der Abwehr weitaus besser. Selbst FIFA Veteranen düften sich hier die Zähne ausbeißen.

Des Weiteren sorgt die Ignite-Engine für hübschere Stadien, die mit 3D-modellierten Fans daherkommen. Die Zuschauer wirken nun echter, auch wenn es sich beim genauen Hinsehen um eine waschechte Klonarmee handelt. Doch tut dies der neuen Spielatmosphäre wenig Abbruch. Auch die Spielfelddetails wurden hochgeschraubt. Neben mehr Personal sieht man nun auch Polizisten, die am Spielfeldrand stehen. Alles Dinge, die für mehr Realismus sorgen.

Profis werden zudem zahlreiche neue Bewegungsabläufe zu sehen bekommen. Die Ballphysik wurde verfeinert und auch das Kopfballverhalten der Spieler ist stimmiger als noch auf Xbox 360 und PS3. Es sind viele kleine Details, die im Spielverlauf auffallen und dafür sorgen, dass man die angepriesene Ignite-Engine wahrnimmt. Nur die entfernten Offline Modi sorgen bei FIFA 14 auf Xbox One für einen bitteren Nachgeschmack, vor allem, da man hier den Vollpreis verlangt.

 

Update zur PS4-Version:

 

Natürlich gilt für die PS4 Version quasi das Gleiche wie für die neue Microsoft-Konsole. Fifa 14 macht auch auf Sonys neuer Maschine eine Menge her. Da ich seit Fifa 12 mit der Serie ausgesetzt habe und nun mit der PS4-Version wieder eingestiegen bin gibt es für mich natürlich noch einen deutlich größeren "Aha-Effekt" als von der PS3 Version von Fifa 14 zur PS4 Version.

 

FIFA-14-05Allen voran haben mich natürlich ebenfalls die fehlenden Offline-Modi überrascht. Eine schnelle Recherche im Web ergab aber, dass dies bei den Next-Gen Versionen Standard ist. Ein Offline-Freundschaftsspiel gegen Freunde ist aber natürlich immernoch von der Partie. Auch die kleinen Trainingseinheiten haben es mir angetan. So verbessere ich stetig meine eingerosteten Spielskills. Die von Andrej bereits angemerkte gesteigerte Intelligenz der KI habe ich nämlich direkt zu spüren bekommen, als ich mich mit dem 1. FC Köln in die aktuelle Zweitligasaison gestürzt habe. Eine defitge Auftaktpleite gegen Dynamo Dresden holte mich auf den Boden der Tatsachen zurück. Die geschmeidigen Animationen und der höhere Detailgrad im Stadion hat mich wohl zu sehr abgelenkt...

 

Die grafische Gestaltung in Full HD weiß zu gefallen, jedoch stört mich nach wie vor, dass die Fans keine authentischen Vereinslieder und Fängesänge von sich geben, das macht die Atmosphäre austauschbar. Wenn ich mit dem Effzeh in einem Heimspiel einlaufe, erwarte ich einfach die Vereinshymne im Stadionrund.

 

Besondere Zeitfresser sind der Ultimate-Team-Modus und die virtuelle Karriere, die ja schon einige Jahre Standard im Fifa-Repartoire sind. Insbesondere an der Übersichtlichkeit und der Menüstruktur hat man gearbeitet, denn die störte mich 2012 noch am meisten. Leider waren die Server in den letzten Wochen doch arg gebeutelt, so dass ich auf dem Transfermarkt viele Auktionen aufgrund von Kommunikationsabbrüchen hatte. Das soll sich aber bessern - ich bin gespannt.

 

Ansonsten kann Fifa 14 auf der neuen PS4-Konsole vollends überzeugen, auch wenn man wahrscheinlich die "wahre" Next-Gen-Version erst mit Fifa 15 bekommt.

 

 


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Forum
  • von Thorin:

    hab mal ne frage. wo kann ich denn auf der xbone bei Fifa 14 ganz normal offline eine bundesliga Saison zocken? Vielleicht bin ich bescheuert aber ich finde es einfach nicht....

  • von Tempest2K:

    wie sehen denn die Verkaufszahlen von Fifa 14 auf Xone und PS4 aus?

  • von Slainte:

    Wollte eigentlich ganz normal als Team spielen. Geht das nur als Freundschaftsspiel ?

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