Sicherlich gibt es in den jährlichen Updates immer kleine, feine Änderungen. Zudem ist beim Blick zurück interessant, wie Electronic Arts verschiedenste Dinge probierte, um beim Kunden zu landen. Von steifen, karierten Hosenträgern über flippige Halbhippies, die bei guten Schlägen einen Breakdance hinlegten, der Einführung von online Modi oder der Game Face Technologie. War gerade Letztere zu Anfang mit einigen Stunden Arbeit verbunden, wurde der Prozess im Verlauf einfacher. Denn man konnte Bilder von sich auf den EA Server laden oder sich per Xbox Live Vison Kamera einscannen und im Anschluss fine tunen. Aber auch hier gibt es Licht und Dunkel. War man nach dem Release der Kinect Zusatzhardware überrascht, dass das Fotoshooting mi der schlapperen Kamera abgehalten werden sollte, staunte ich 2013 nicht schlecht, dass man immer noch daran festhält. Dabei ist die Verbreitung des kleinen Digitalauges im Vergleich zu Kinect nicht all zu groß. Zumindest wurde der Prozess der Datenverarbeitung seit dem Vorjahr ein wenig verbessert. 2012 brauchte ich satte fünf Versuche a 1-2 Stunden inklusive Abstürzen der Hardware, bis mein Gesicht auf dem TV erschien. In PGA Tour 14 war es nach 30 Minuten geschafft. Man darf sich trotzdem Fragen, warum es nach so vielen Jahren wo ich die Serie Spiele nicht einfach einen Import des alten Charakters gibt!?
Aber bleiben wir beim neuesten Ableger. Datenimport ist also erneut Fehlanzeige, Kinect Support ist wieder an Bord, wobei dieser nicht besser klappt als in Tiger Woods PGA Tour 2013. Hier zogen Playstation 3 Besitzer mit Move das glücklichere Los. Wie sieht es mit der Lokalisierung aus? Ok der war gemein, denn wer rechnet überhaupt noch damit, dass EA sich hierbei den jahrelangen „Hinweisen“ aus den Reviews widmet. Dabei gab es am Ende des Xbox Lebenszyklus voll in Deutsch eingetrimmte Menüs. Nur die Sprecher bleiben seit Jahren im Original. Fand ich die Sprüche von David Feherty & Co. über einige Versionen lang noch gelungen, sind diese mittlerweile genauso abgegriffen, wie die Grafik an sich. Dabei hätten wir mit Adrian Grosser, Irek Myskow, Gregor Biernath oder Carlo Knauss von Sky genug versierte Kommentatoren für diese Sportart. Und dass grafisch mehr drin ist, bewies bereits damals die letzte Retail PC-Variante von Tiger Woods. Diesen Level sollten Xbox 360 und PlayStation 3 heutzutage sicherlich auch hin bekommen. Halten wir also fest. Tiger Woods PGA Tour 14 ist ebenso reinrassiges 1:1 US Produkt am deutschen Markt, das optisch in vielen Belangen einfach nicht auf der Höhe ist.
Hardcore Golfer dürfen sich freuen, denn mit dem neuen „Simulations-Schwierigkeitsgrad“ ist man jetzt gänzlich auf sich und sein Gespür gestellt. Keine Hilfsanzeigen und Linien mehr, hier wagen sich absolute Profis ran, die am besten die 20 integrierten Plätze auch persönlich kennen. Ich hab mir beim diesjährigen Masters übrigens einige Landestellen gemerkt, was im virtuellen Spiel tatsächlich für bessere Ergebnisse sorgte. Leider wurden diese Erfolgsmomente mehrmals durch Abstürze des Games getrübt. Und glaubt mir, wenn man augenblicklich eine 18er Runde dreht, am 17. Loch mit drei Schlägen führt, dann gibt es nichts Ärgerliches, als dass die Konsole beim Laden des letzten Lochs gewaltig einfriert! Oder nehmen wir den Legends Modus. Hier existieren im Verlauf Aufgaben, die in zwei Parts aufgeteilt sind. Ich loche z.B. 1953 in Part eins den langen Putt ein, bekomme eine Erfolgsmeldung, drücke weiter, um in Part zwei zu gelangen, und komme im Legend Menü raus. Nach sechs Versuchen immer das Gleiche. Zum Glück fand ich in eine, US-Forum den Hinweis, dass dieser Bug nur auftaucht, wenn das Spiel zu Beginn in den automatischen Demo Modus wechselte. Man soll einfach zurück ins Dashboard, Tiger Woods neu anlaufen lassen und sofort starten. Klappte tatsächlich, aber als ich die Liste der gemeldeten Fehler im EA-Support Forum las, wurde ich etwas blass. Wollen wir hoffen, dass hier zügig ein Patch kommt, wobei wir hier erneut beim leidigen Thema der vermaledeiten Updates sind. Ja früher - da war doch vieles besser. Denn Games mussten beim Release einfach rund laufen!
Man könnte jetzt sicherlich fragen, warum ich mir bei diesen Problemen das Spiel so lange gebe. Es liegt zum einen daran, dass es auf Konsolen keine bessere Alternative zu Tiger Woods gibt. Zum anderen empfinde ich solche Titel, mit ihrer Musik, der Ruhe und dem Vogelzwitschern als absolute Entspannung, vor allem, wo man mit immer gleichen Ego-Shootern fast tot geworfen wird. Da nimmt man auch plumpe Zuschauer, die in die falsche Richtung stehen, teils bei miserablen Schlägen applaudieren und zum Gro alle Weltmeister in Synchronbewegungen sind, in Kauf.
Lust und Frust mit Tiger Woods im Test


Der Tiger ist wieder los. Damit meine ich natürlich Tiger Woods. Und das nicht nur im realen Leben, wo es aktuell erneut steil nach oben geht, auch wenn es für das Masters 2013 noch nicht reichte. Meine Zeilen widmen sich zum Großteil der neuen Ausgabe von Tiger Woods PGA Tour 2014. Ja das jährliche Update ist da und bringt zum wiederholten Male Lust und Frust mit sich.
-
von wahrheit:
Mistercinema schrieb: Fluch der Neuzeit! Da kann man heute leider nichts mehr machen. Aber zumindest ist es fair, wenn man die Inhalte "damals" erworben hat, dass man sie heute immer noch downloaden kann. Sie tauchen nur nicht mehr...
-
von Mistercinema:
Fluch der Neuzeit! Da kann man heute leider nichts mehr machen. Aber zumindest ist es fair, wenn man die Inhalte "damals" erworben hat, dass man sie heute immer noch downloaden kann. Sie tauchen nur nicht mehr in den Angebotslisten auf. Ich kann z.B. heute noch Marble Blast auf der 360...
-
von wahrheit:
Ich habe keinerlei Infos bekommen. Ich wollte gestern die zusätzlichen Plätze downloaden, da kam nur die Meldung in Englisch das ein Download nicht mehr möglich wäre. Dann habe ich google gefragt und bin auf die EA Seite mit der entsprechenden Info gelandet. Deren Lizenz mit Tiger Woods ist...