SEGA nutze hierbei das ab Werk eingebaute Modem des Dreamcasts, dass mit 33kbit/s, in Amerika sogar mit 56kbit/s, die Leitungen damals zum Glühen brachte. Per separat erhältlichen Breitbandadapter konnte ebenso mit DSL-Geschwindigkeit gezockt werden.
Bei Phantasy Star Online handelte es sich nicht um ein klassisches JRPG, wie man es von der Serie kannte, sondern um ein Online Hack‘n‘Slay. Das Spiel begrüßte den freudigen Sci-Fi-Nerd mit einem Charaktereditor, der mit drei Rassen, Human, CAST und Newman, und drei Klassen, Hunter, Ranger und Force, aufwartete. Anschließend tummelten sich die Spieler gemeinsam auf verschiedene Servern herum und trafen sich, um Quests für die Hunter‘s Guild zu erledigen. Vor den Missionen standen zudem Shops parat, um die Krieger mit frischer Ausrüstung zu versorgen.
Kommuniziert wurde per anschließbarer Tastatur oder durch sogenanntes Word Select. Dabei werden aus tausenden von Wörtern Sätze und Aussagen gebildet, und anschließend für alle anderen Spieler übersetzt. Erst drei Jahre später nutzte man in der Xbox-Version ein Headset.
Über die Jahre hinweg wurde Phantasy Star Online stets mit neuen Items und Quests erweitert, sowie mit Portierungen versehen. So landete das Spiel mit der Zeit auf Windows-PC und später mit Phantasy Star Online Episode I & II auf dem GameCube und der Xbox. Weitere Addons waren Phantasy Star Online Episode III C.A.R.D. Revolution und Blue Burst beziehungsweise Episode IV.
Das Hauptaugenmerk des Spiels, der Online-Modus, blieb bis auf wenige Neuerungen unangetastet, so dass Kritiker das mittlerweile altbackene Gameplay böse auffassten. Nur ein Jahr später erschien mit Phantasy Star Universe: Ambition of the Illuminus eine Erweiterung zum Grundspiel. In dieser wird nicht nur die Story fortgesetzt, sondern auch das Spiel mit neuen Waffen, Quests und Klamotten versehen. Vier Jahre nach Release wurden die PC und PlayStation 2 Server wegen mangelnder Spieleranzahl abgeschaltet. Am 7. September 2012 drohen den Xbox 360 Servern dasselbe Schicksal, doch werden diese wohl vom bereits angekündigten Phantasy Star Online 2 abgelöst.
Zwar musste der Spieler selbst für den Single-Player-Modus einen eigenen Charakter erstellen, doch konnte dieser nur im lokalen Multiplayer den Freunden präsentiert werden. Der fehlende Online-Modus des Erstlings nagte leider am Wiederspielwert, dennoch überzeugte er durch die restlichen Features, die auch die großen Versionen der Serie ausmachten. Aufgrund des hohen Erfolgs stand schon im selben Jahr der Nachfolger in den Händlerregalen: Phantasy Star Portable 2. SEED wurde endlich ausgelöscht, doch wandern die Bewohner des Gurhal-Systems wegen mangelnder Ressourcen aus. Der Spieler übernimmt dabei die Rolle eines Söldners, der zusammen mit den Little Wings in Clad 6 lebt - ein Zufluchtsort für Flüchtlinge.
Ansonsten bot Phantasy Star Portable 2 spielerisch kaum Verbesserungen. Neue Items, ein leicht überarbeitetes Kampfsystem und neue Quests waren natürlich Pflicht, doch SEGA spendierte den Fans auch endlich einen Online-Modus für das mobile Phantasy Star. Der dritte und bisher letzte PSP-Ableger trägt den Titel Phantasy Star Portable 2: Infinity. Die großzügig ausgestattete Erweiterung enthält neben einer neuen Storyline, die parallel zu den Ereignissen von Phantasy Star Portable 2 stattfindet, die Dumans als neue spielbare Rasse. Hierbei handelt es sich um mit SEED infizierten Menschen, die mit einer Infinity-Blast Spezialattacke daherkommen. Zudem wurde das Spiel grafisch überarbeitet, mit neuen Monstern und einem höheren Schwierigkeitsgrad versehen, sowie endlich mit einer Phantasy Star Online ähnlichen Multiplayer-Lobby erweitert.
Ähnlich wie in bisher allen Online- und Universe-Titeln begibt sich eine bis zu vier-Mann starke Truppe Online sowie im lokalen Modus auf Missionen und rüstet sich mit den verdienten Mesetas in der Stadt-Lobby mit neuen Equipment aus. Das Solo-Spiel wird zusätzlich mit Dialogen und kleinen Cutscences im Anime-Look begleitet. Außerdem erschien 2009 Phantasy Star Zero Mini als DSiWare. Das entpuppte sich allerdings als 200 DSiWare-Points teure Demo zum Hauptspiel, in dem der Spieler das bereits bekannte Glacea Ravine erforscht und den dazugehörigen Boss erlegt.
Im Gegensatz zu Phantasy Star Universe verzichtet man auf eine monatliche Gebühr, sogar auf eine kostenpflichtige Disc-Version. Das Spiel wird ab Sommer 2012 für den PC kostenlos zum Download bereitstehen und durch einen Ingame-Shop finanziert werden. Dabei handelt es sich nicht um essentielle Inhalte, sondern um kleine Verbesserungen wie beispielsweise ein größeres Inventar. Im Winter sollen die mobilen Versionen an den Start gehen, während Vita-Zocker sich noch bis nächstes Jahr gedulden müssen. Auf diese wartet allerdings ein ganz besonderes Feature, denn sie teilen sich die Server mit den PC‘lern.
Für PSO2 wurde ein komplett neuer Planet namens Liliipa designt, auf dem der Obermotz Gwanada auf die diesmal zwölf-Mann große Gruppe lauert. Zudem wurde das Klassensystem um Nebenklassen erweitert, was der Individualisierung der Charaktere zugute kommen soll. Viel mehr ist leider noch nicht bekannt, doch startet schon bald die Open-Beta, gefolgt vom weltweiten Release in den nächsten zwei Monaten.
Der japanischen PlayStation 2 servierte man mit Phantasy Star Generation I und II überarbeitete Fassungen der ersten vier Ableger der Serie mit verbessertem Soundtrack, ordentlich aufpolierter Grafik sowie einem angepassten Schwierigkeitsgrad. Letzteres scheint für diejenigen interessant zu sein, die das bockschwere Phantasy Star II nachholen möchten. Auch die Current-Gen-Konsolen wurden natürlich ausgestattet. So befinden sich alle vier Classic-Teile auf der SEGA Mega Drive Collection für die PlayStation 3 und Xbox 360, sowie auf der Virtual Console für Nintendo‘s Wii. Mobile Zocker können zudem Phantasy Star II auf ihr iPhone laden oder die SEGA Mega Drive Collection für die PSP kaufen, die die Teile II, III und IV enthält. Wie ihr seht, gibt es absolut keine Entschuldigung dafür diese Meilensteine der JRPG-Geschichte links liegen zu lassen!