Seite 2: Phantasy Star nimmt Fahrt auf


Trotz des hohen Preises war Phantasy Star II ein Erfolg, so dass kurz nach Release sofort ein neuer Ableger in Auftrag gegeben wurde. Aufgrund von Zeitmangel kümmerte sich allerdings ein anderes Team um die Entwicklung, so dass nach nur einem Jahr Phantasy Star III - Generations of Doom in den Händlerregalen stand.

 

Phantasy-Star-3_01Die Geschichte beginnt bereits 1000 Jahre vor Spielstart. In einem für die Serie ungewohnten Mittelalter-Setting bekriegen sich zwei Königreiche - die Streitmacht des Schwertkämpfers Orakio und die Truppen der Zauberin Laya. Eine Friedensverhandlung sollte für Ruhe sorgen, doch ehe sich die beiden Anführer treffen konnten, verschwanden sie spurlos.

 

Natürlich machten sich die zwei Fraktionen gegenseitig dafür verantwortlich, doch mit der Zeit wurde jegliche Kommunikation abgebrochen und eine Grenze zwischen den beiden Königreichen gezogen. Der Spieler übernimmt 1000 Jahre später die Kontrolle über den Kronprinzen des Orakian Reiches namens Rhys, der die vor wenigen Monaten gefundene und an Amnesie leidende Maia heiraten will. Die Zeremonie wird jedoch von einem layanischen Drachen unterbrochen, der die Braut entführt. Aus den dadurch resultierenden Unruhen entfacht ein neuer Krieg zwischen den beiden Fraktionen, bei dem sich herausstellt, dass Maia die Prinzession des layanischen Königreiches ist. Im Laufe der Geschichte entfaltet sich die Wahrheit zwischen dem Orakio-Laya Konflikt und deren Welt im Allgemeinen.

Phantasy-Star-3_02Das namensgebende Feature von Phantasy Star III - Generations of Doom bestand darin die Geschichte in drei verschiedenen Generationen zu erleben. An gewissen Punkten bekommt der Spieler zwei Herzdamen serviert, von denen er sich eine aussuchen muss. Dies beeinflusst nicht nur, mit welchem Hauptcharakter der nächste Spielabschnitt absolviert wird, sondern auch, mit welchen Techniken dieser ausgestattet ist. So sind reine Orakio-Gene möglich, sowie eine Mischung aus Orakio und Laya. Außerdem scrollt bei Spielende eine andere Schlußsequenz über den Bildschirm.

 

Klingt nach einem frischen Ansatz zum typischen Phantasy Star Gameplays, doch merkte man schon damals, dass das falsche Entwicklerteam hinter dem Projekt stand. So hoch die Franchise mit Phantasy Star II flog, desto tief fiel sie wieder mit dem Release von Generations of Doom. Sowohl spielerisch, also auch Story-technisch war der dritte Ableger eine Enttäuschung für die Fans - natürlich ohne einen Totalausfall darzustellen. In Fankreisen fällt daher in Bezug auf Phantasy Star III oft das Wort Spin-Off.

Phantasy-Star-4_01Drei Jahre später erschien am 17. Dezember 1993 mit Phantasy Star IV: The End of the Millenium der legitime Nachfolger zu Phantasy Star II. Es erzählt die in schicken Comic-Panels präsentierte Geschichte des Kopfgeldjägers Chaz Ashley - 1000 Jahre nach den Ereignissen von Teil Zwei.  Das Bio-System Mother Brain existiert nicht mehr, so dass die Algol-Bewohner einige Zeit benötigten, um sich zu erholen. Die Anzahl der Biomonster nahm in dieser Zeit drastisch zu, so dass die Arbeit als Jäger hohen Anklang fand.

 

Unser bereits erwähnter Held stellt einen Lehrling dieses Berufes dar, der zusammen mit seiner Mentorin Alys Brangwin das Verschwinden eines Professors aufdecken soll. Wie sich herausstellt, befindet er sich in den Händen des bösen Zauberers Zio, der Seite an Seite mit den klassischen Phantasy Star Fieslingen Dark Force abermals das Algol-System unter den Nagel reißen möchte. Im Laufe der Geschichte deckt Chaz Ashley viele Geheimnisse über die bösartigen Absichten der Übeltäter auf, sowie die Vergangenheit seines beheimateten Sonnensystems. Die Story nimmt dabei Bezug auf alle drei vorherigen Ablegern der Serie, so dass beispielsweise bekannte Charaktere getroffen und diverse Lokalitäten erneut besucht werden. Sogar eine Alis-Statue, die Heldin aus Phantasy Star I, kann gefunden werden.

Phantasy-Star-4_02Eigentlich sollte Teil vier der Phantasy Star Saga für das Mega-CD inklusiver klassischer 3D-Dungeons auf den Markt kommen, doch nach dem Flop der Hardware wurden die technisch anspruchsvollen Ego-Perspektiven gestrichen und das Spiel auf ein Modul gepackt. Spielerisch wagte man erneut keine großen Experimente und folgte stets dem Motto »Bigger & Better«.

 

Mit drei erforschbaren Planeten gestaltet sich die Karte abermals riesig und wurde nebenher mit kleinen Sidequests abseits der Hauptgeschichte gespickt. Um die Frust-Momente des Vorgängers auszumerzen, wurden zudem die Random-Encounter heruntergeschraubt, wodurch sich Phantasy Star IV deutlich flüssiger durchspielen ließ. Weiterhin begeisterte ein hervorragender Soundtrack sowie die abermals gelungene Charaktertiefe und Atmosphäre. Ein gänzlich neues Feature war zudem die Möglichkeit Macros zu erstellen, die in Kämpfen automatisch festgelegte Techniken ausführten.

 

Phantasy Star IV: The End of the Millenium war der glorreiche Abschluss einer superben JRPG-Saga und führte die Story zu einem schönen Ende ohne dabei mit bekannten Charakteren, Lokalitäten und Easter-Eggs aus vorherigen Teilen die Fanboys zu vergessen. Nicht zuletzt zählt das vierte Sci-Fi-RPG zu einem der besten 16-Bit Rollenspiele, das auch heute noch trotz des hohen Alters viel Spaß bereitet.

Phantasy-Star-GaidenNatürlich kam SEGA‘s portabler Batterieschlucker nicht zu kurz, so dass zwei Spinoffs für das japanische Game Gear, aber auch ein weiterer Ableger für das Mega Drive veröffentlicht wurden.

 

Den Auftakt machte 1992 Phantasy Star Adventure - ein First-Person-Text-Adventure-Role-Playing-Game. Zeitlich angesiedelt während Phantasy Star II erzählt das Spiel die Geschichte eines Paseo Agenten aus Motavia. Durch einen Brief seines alten Freundes und Wissenschaftlers Ken Miller reist er zum eisigen Planeten Dezolis, um dort Miller‘s neueste Erfindung zu begutachten - eine Maschine, die besonders mächtige Kräfte in Menschen hervorruft.

 

Natürlich bleibt solch eine Entdeckung nicht lange unbekannt, so dass kurz darauf Miller entführt und seine Apparatur geklaut wird. Nun liegt es am Spieler und an Ken‘s Schwester Laila dem Unheil Paroli zu bieten. Noch im selben Jahr erschien Phantasy Star Gaiden für den Game Gear, welches sich spielerisch mehr an der Konsolenvorlage orientiert. Zwischen den ersten beiden Ablegern der Serie bekämpft Alisa Landeel den fiesen Kaburon, den Herrscher über ihren Heimatplaneten Copto. Sie schafft es ihn vorübergehend in seinem eigenen Schloß zu versiegeln, doch wird sie nun von Visionen geplagt, die prophezeien, dass der finstere König im Laufe der Zeit aus seinem Gefängnis ausbrechen wird.

 

Phantasy-Star-2-Text-AdventuresVier Jahrzehnte später macht sich Alec mit der Hauptprotagonistin Minina auf die Suche nach Alec‘s verschwundenem Vater und stoßen dabei auf die in einem Eisblock schlafende Alisa. Zusammen mit ihr stellen sie sich erneut dem bösen Kaburon, um ihm ein für alle mal das Handwerk zu legen.

 

Ein Jahr später erschienen zwei Phantasy Star II Text Adventures Compilations für das japanische SEGA CD, was eine Zusammenstellung aller acht über das Modem des Mega Drives erhältlichen Text Adventure rund um die Vorgeschichte zu Phantasy Star II darstellt. Das sogenannte SEGA Meganet enthielt unter anderem die Geschichte über Rolf‘s Kindheit, sowie das Zusammentreffen von Nei und Rolf. Dank englischer Fan-Übersetzung können diese 16-Bit »DLCs« nun auch außerhalb Japans gezockt werden.

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