Trotz des hohen Preises war Phantasy Star II ein Erfolg, so dass kurz nach Release sofort ein neuer Ableger in Auftrag gegeben wurde. Aufgrund von Zeitmangel kümmerte sich allerdings ein anderes Team um die Entwicklung, so dass nach nur einem Jahr Phantasy Star III - Generations of Doom in den Händlerregalen stand.
Natürlich machten sich die zwei Fraktionen gegenseitig dafür verantwortlich, doch mit der Zeit wurde jegliche Kommunikation abgebrochen und eine Grenze zwischen den beiden Königreichen gezogen. Der Spieler übernimmt 1000 Jahre später die Kontrolle über den Kronprinzen des Orakian Reiches namens Rhys, der die vor wenigen Monaten gefundene und an Amnesie leidende Maia heiraten will. Die Zeremonie wird jedoch von einem layanischen Drachen unterbrochen, der die Braut entführt. Aus den dadurch resultierenden Unruhen entfacht ein neuer Krieg zwischen den beiden Fraktionen, bei dem sich herausstellt, dass Maia die Prinzession des layanischen Königreiches ist. Im Laufe der Geschichte entfaltet sich die Wahrheit zwischen dem Orakio-Laya Konflikt und deren Welt im Allgemeinen.
Klingt nach einem frischen Ansatz zum typischen Phantasy Star Gameplays, doch merkte man schon damals, dass das falsche Entwicklerteam hinter dem Projekt stand. So hoch die Franchise mit Phantasy Star II flog, desto tief fiel sie wieder mit dem Release von Generations of Doom. Sowohl spielerisch, also auch Story-technisch war der dritte Ableger eine Enttäuschung für die Fans - natürlich ohne einen Totalausfall darzustellen. In Fankreisen fällt daher in Bezug auf Phantasy Star III oft das Wort Spin-Off.
Unser bereits erwähnter Held stellt einen Lehrling dieses Berufes dar, der zusammen mit seiner Mentorin Alys Brangwin das Verschwinden eines Professors aufdecken soll. Wie sich herausstellt, befindet er sich in den Händen des bösen Zauberers Zio, der Seite an Seite mit den klassischen Phantasy Star Fieslingen Dark Force abermals das Algol-System unter den Nagel reißen möchte. Im Laufe der Geschichte deckt Chaz Ashley viele Geheimnisse über die bösartigen Absichten der Übeltäter auf, sowie die Vergangenheit seines beheimateten Sonnensystems. Die Story nimmt dabei Bezug auf alle drei vorherigen Ablegern der Serie, so dass beispielsweise bekannte Charaktere getroffen und diverse Lokalitäten erneut besucht werden. Sogar eine Alis-Statue, die Heldin aus Phantasy Star I, kann gefunden werden.
Mit drei erforschbaren Planeten gestaltet sich die Karte abermals riesig und wurde nebenher mit kleinen Sidequests abseits der Hauptgeschichte gespickt. Um die Frust-Momente des Vorgängers auszumerzen, wurden zudem die Random-Encounter heruntergeschraubt, wodurch sich Phantasy Star IV deutlich flüssiger durchspielen ließ. Weiterhin begeisterte ein hervorragender Soundtrack sowie die abermals gelungene Charaktertiefe und Atmosphäre. Ein gänzlich neues Feature war zudem die Möglichkeit Macros zu erstellen, die in Kämpfen automatisch festgelegte Techniken ausführten.
Phantasy Star IV: The End of the Millenium war der glorreiche Abschluss einer superben JRPG-Saga und führte die Story zu einem schönen Ende ohne dabei mit bekannten Charakteren, Lokalitäten und Easter-Eggs aus vorherigen Teilen die Fanboys zu vergessen. Nicht zuletzt zählt das vierte Sci-Fi-RPG zu einem der besten 16-Bit Rollenspiele, das auch heute noch trotz des hohen Alters viel Spaß bereitet.
Den Auftakt machte 1992 Phantasy Star Adventure - ein First-Person-Text-Adventure-Role-Playing-Game. Zeitlich angesiedelt während Phantasy Star II erzählt das Spiel die Geschichte eines Paseo Agenten aus Motavia. Durch einen Brief seines alten Freundes und Wissenschaftlers Ken Miller reist er zum eisigen Planeten Dezolis, um dort Miller‘s neueste Erfindung zu begutachten - eine Maschine, die besonders mächtige Kräfte in Menschen hervorruft.
Natürlich bleibt solch eine Entdeckung nicht lange unbekannt, so dass kurz darauf Miller entführt und seine Apparatur geklaut wird. Nun liegt es am Spieler und an Ken‘s Schwester Laila dem Unheil Paroli zu bieten. Noch im selben Jahr erschien Phantasy Star Gaiden für den Game Gear, welches sich spielerisch mehr an der Konsolenvorlage orientiert. Zwischen den ersten beiden Ablegern der Serie bekämpft Alisa Landeel den fiesen Kaburon, den Herrscher über ihren Heimatplaneten Copto. Sie schafft es ihn vorübergehend in seinem eigenen Schloß zu versiegeln, doch wird sie nun von Visionen geplagt, die prophezeien, dass der finstere König im Laufe der Zeit aus seinem Gefängnis ausbrechen wird.
Ein Jahr später erschienen zwei Phantasy Star II Text Adventures Compilations für das japanische SEGA CD, was eine Zusammenstellung aller acht über das Modem des Mega Drives erhältlichen Text Adventure rund um die Vorgeschichte zu Phantasy Star II darstellt. Das sogenannte SEGA Meganet enthielt unter anderem die Geschichte über Rolf‘s Kindheit, sowie das Zusammentreffen von Nei und Rolf. Dank englischer Fan-Übersetzung können diese 16-Bit »DLCs« nun auch außerhalb Japans gezockt werden.