neXGam: Hi Rob! Die meisten von uns finden die frühen 80er Jahre äußerst spannend - eine neue Art der Unterhaltung für zu Hause entstand. Wie kamst du dazu, für das Atari 2600 zu programmieren?
Rob Fulop: Als Kind war ich von jeder Art Brettspiel, Puzzle oder Zaubertrick fasziniert. In der Highschool entdeckte ich Computer. Von da ab war es eine logische Konsequenz, mit dem Schreiben eigener Programme zu beginnen ...
neXGam: In über 25 Jahren hast du eine Menge Spiele für die unterschiedlichsten Plattformen entwickelt. Gibt es ein System, das dir besonders am Herzen liegt?
Rob Fulop: Ich mag alle Systeme ziemlich gleich. Sie haben alle schreckliche Beschränkungen. Der Trick ist es mit diesen Limitierungen zu arbeiten, ohne gegen sie (die Geräte) zu kämpfen.
neXGam: Besitzt du denn noch ein Atari 2600? Und wenn ja, nur aus nostalgischen Gründen oder zockst du hin und wieder eine Runde damit?
Rob Fulop: Ja, ich besitze noch eines. Aber eigentlich habe ich es schon eine ganze Weile nicht mehr angeworfen, vielleicht zehn Jahre.
neXGam: Was sind deine Lieblingstitel auf dem Atari 2600?
Rob Fulop: Am meisten Freude hat mir David Crane‘s originales Pitfall! bereitet. Und das Spiel, dass mich aufgrund seiner technischen Brillanz am tiefsten beeindruckte, war Rick Maher‘s Space Invaders.
neXGam: Es ist tatsächlich erstaunlich, was sie dem Atari 2600 für Leistung entlockten. Als du selbst für das Atari 2600 entwickelt hast, gab es da Spielkonzepte, die du aufgrund der Hardwarebeschränkungen über Bord werfen musstest?
Rob Fulop: Ja, aber weniger wegen Hardwarebeschränkungen, sondern aus einer Vielzahl anderer Gründe. Der häufigste Grund, warum ich ein Spiel verwarf, war weil ich beim Start keine klare Vorstellung vom Gameplay hatte. Das war immer das Problemkind. Aus dem Kopf heraus erinnere ich mich daran, eine Ping Pong Simulation sowie ein Puzzle Spiel eingestampft zu haben.
Ich schätze, auch Cubicolor kann man fast zu diesen verworfenen Spielen zählen - auch wenn ich es für Sammler einige Jahre später noch veröffentlichte. Und irgendwo in meiner Kiste mit Atari 2600er Zeug liegt noch ein halbfertiges Actionauts, welches ich den Fans vermutlich zugänglich machen sollte.
neXGam: Missile Command enthält deine Initialen als Easter Egg. Was ist mit den Spielen, die du für Imagic programmiert hast? Gibt es da auch solche „Geheimnisse“ ?
Rob Fulop: Der Grund, warum wir unsere Initialen in die Spiele bei Atari taten war ... Rebellion. Wir wollten einfach eine Art von Anerkennung. Bei Imagic, wo mein Name auf dem Packungsrücken zu finden war, gab es keinen Grund meinen Namen im Spiel zu verstecken. Allerdings tauchen meine Initialen auch in Fathom auf, nachdem ich verstanden habe, dass es Leuten Freude bereitet so etwas ausfindig zu machen. Nein, ich weiß wirklich nicht mehr wie man dorthin gelangt!
neXGam: Demon Attack auf dem VCS 2600 war recht erfolgreich und erhielt damals sogar etliche Auszeichnungen. Hattest du so einen großen Erfolg erwartet?
Rob Fulop: Demon Attack war nach dem Muster von Galaxian aufgebaut, welches seinerzeit in der Spielhalle sehr populär war. Galaxian wiederum ähnelte Space Invaders. Die Monster gaben allerdings durch ihre Bewegungen mehr das Gefühl bombardiert zu werden. Dieses Gefühl wollte ich auch bei Demon Attack wiedergeben. Außerdem quetschte ich so viele unterschiedliche Monster wie möglich hinein. Ich wusste das Spiel würde Erfolg haben, wenn ich dieses Feeling beim Spielen erschaffen könnte.
neXGam: Die Regenbogenfarben der Imagic Games besaßen schon damals einen hohen Wiedererkennungswert. Wer hatte die Idee dazu?
Rob Fulop: Ihr meint das auf der Packung? Vermutlich stammt das von Michael Becker, der unser Marketing Art Director war. Aber ehrlich gesagt weiß ich das nicht (mehr).
neXGam: Erzähl uns doch mal, wie war das denn damals als 1984 praktisch über Nacht der Videospielemarkt weggebrochen war?
Rob Fulop: Es brauchte eine Weile ehe mir bewusst geworden war, dass es wirklich „zu Ende“ war. Ich wechselte und machte für Steve Case, dem Präsidenten von Quantum Link (heute AOL) ein online Casino Projekt. Rabbit Jack‘s Casino kam auf dem C64 heraus und war wohl ein Erfolg für sie.
neXGam: Neben Cubicolor und Actionauts: Gibt es von dir noch andere Spiele für den Atari 2600, die niemals vertrieben wurden?
Rob Fulop: Nein, da gibt es nichts mehr.
neXGam: Im Jahr 2002 erwähntest du, dass du darüber nachdenkst, den Prototyp von Actionouts zu veröffentlichen. Hast du zufällig einen Screenshot von Actionouts für uns?
Rob Fulop: Sorry, besitze leider keinen Screenshot davon.
neXGam: Wenn du dir die Atari 2600 Homebrew Szene ansiehst und mit wieviel Enthusiasmus die Leute heute noch neue Spiele für ihren 2600 entwickeln und zocken... kribbelt es nicht, den Fans vielleicht mal ein komplett neues Spiel zu präsentieren?
Rob Fulop: Ok, Ok, ich werd mal sehen, was sich so machen lässt.
neXGam: Hast du dir die letzten Homebrew Releases für den Atari 2600 mal angesehen? Welche Neuveröffentlichung ist dein persönlicher Favorit?
Rob Fulop: Sorry, diesen Bereich habe ich leider nicht aufmerksam verfolgt.
Vielen Dank für das Interview, Rob! (August 2007)