Ist man auf dem Schlachtfeld angekommen, verblüfft es einen zu Anfang schon, dass Dynasty Warriors Next auf dem Handheld genau dieselbe Erfahrung bietet, die Spieler von den großen Konsolen her kennen. Sowohl alle Anzeigen, wie auch das hohe Gegneraufkommen bringt das kleine Display unter. Einziges Manko hierbei: Wie auch auf einem Fernseher leidet die Übersicht, wenn es zu Massenaufläufen kommt.
Für die Vita-Variante des Schnetzelabenteuers erfindet Omega Force die Serie nicht neu, sondern bereichert sie um einige Punkte. Doch dazu kommen wir gleich. Für die, die noch nie ein Dynasty Warriors spielten, hier ein kurzer Einblick.
Mit äußerst buntgekleideten Menschen aus dem feudalen China geht es darum, seine Macht auf einer strategischen Karte auszubreiten. Hierzu zieht ihr wie in einem Brettspiel eure Truppen von einem Territorium ins Nächste. Das bringt uns zur Schlachtvorbereitung. Je nach Stelle der Storyline könnt ihr teilweise einen der bunt gemischten Protagonisten wählen, oder bekommt diesen gestellt. Dann geht es ans Eingemachte und ihr schnetzelt mit dieser Person durch die feindliche Armee wie ein Frühstücksmesser durch Butter. Auf der strategischen Karte rechts oben auf dem Bildschirm seht ihr die Truppenbewegungen des Feindes sowie eure eigenen. Zwar lassen sich die Mannen nicht direkt dirigieren, aber anspruchslosen Befehlen wie ‚‚Angriff‘‘ oder ‚‚Verteidigung‘‘ folgen sie gehorsam.
Werden Bauwerke durch einen Schrein geschützt, solltet ihr diesen erst besetzen, sonst bringen eure Bemühungen nichts, weil die Anzahl der Mannen nicht abnimmt. Steht ihr vor den Haupttoren des Feindes, kommt es zum finalen Showdown, der meist mit einem Duell endet. Dieses wird dann nicht nach normaler Manier erledigt, sondern mittels Touchscreen. Mit Wischbewegungen führt ihr die Waffe gegen den Kriegslord und hofft, damit seine Verteidigung zu durchbrechen. Ist der Energiebalken unten, gibt es den finalen Schlag in die feudale Fresse und der Sieg ist euer.
Im Laufe der 12 großen Szenarien werdet ihr immer wieder auf kleine Minigames treffen, die Omega Force eigens für den Handheld kreierten. Dabei wird im Großen und Ganzen fast jede Funktionalität der Playstation Vita genutzt. Der gyroskopische 6-Achsen Sensor kommt bei Reitabschnitten zum Einsatz. Hier lenkt ihr ein Pferd, wie bei einem Rennspiel durch ein Terrain, während Sprungeinlagen mit einer Wippbewegung bewerkstelligt werden. Überraschungsangriffe, die von Bogenschützen oder Assassinen folgen, vereitelt ihr mit Streichbewegungen auf dem Bildschirm.
Solltet ihr den Netzwerkmodus zum Start einer Kampagne aktivieren, könnt ihr von anderen Spielern profitieren, die selbst online sind. Von denen gibt es gelegentlich Finanzspritzen. Ab und zu ist ein menschlicher Kriegsherr darauf versessen, euch im Duell zu besiegen, was beim Sieg noch zusätzliches Geld in die Kassen spült. Einen kooperativen Onlinemodus gibt es in der Form nicht. Nur via Ad-Hoc lassen sich Kollegen hinzuschalten.
Ein altes Sprichwort besagt: ‚‚Hast du nicht alle fünf Jahre ein Dynasty Warriors gespielt, hast du nicht gelebt!‘‘ Ich muss gestehen, dass mein letztes Schnetzelabenteuer im alten China noch auf der Playstation 2 war. Doch wusste ich, dass ich mit dem Kauf von Dynasty Warriors Next auf der Playstation Vita nichts falsch machen kann. Ich war vielmehr überrascht über die extrem lange Spielzeit und die kleinen (manchmal nervigen) Erweiterungen im Spielfluss. Obwohl es immer wieder Spaß macht, mit mächtigen Attacken feindliche Fußsoldaten von den Füßen zu fegen, tritt ab und zu eine gewisse Monotonie auf.