Dungeon Travelers 2 – Vor zu viel Fleischbeschau wird gewarnt im Test

PSVita

Ich mag JRPGs, wenn sie herausfordernd sind und gleichzeitig einen wunderbaren Artstyle haben. Wie Demons Gaze. Ich mag JRPGs nicht, wenn sie zu herausfordernd sind und gleichzeitig die weiblichen Figuren in ihnen zu sehr der Belustigung der männlichen Instinkte dienen. Wie Dungeon Travelers 2.

Dungeon_Travelers_2_neXGam_3Moment? Teil 2? Was ist denn mit Teil 1?

Teil 1 hieß »To Heart 2: Dungeon Travelers« und ist nur in Japan herausgekommen. Es ist gleichzeitig Teil eines größeren Universums aus Mangas, Animes, Light Novels und eben auch Videospielen. Das Gute ist, man braucht keine Kenntnisse über diese, um Dungeon Travelers 2 verstehen zu können. Die Hintergrundgeschichte wird einem gleich zu Beginn erklärt, sodass in dieser Hinsicht keine Wünsche offenbleiben.

Man spielt den Abenteurer Fried Einhard, der zuvor in der königlichen Bibliothek gearbeitet hat. Er erhält den Auftrag, dem plötzlichen Aufkommen der Monster nachzugehen. Zum Glück ist er nicht allein, denn er erhält Unterstützung durch andere Helden.  Krieger, Magier oder Spieler (ja, so heißt wirklich eine Klasse in dem Spiel) unterstützen euch bei eurem Vorhaben, die bösen Kreaturen zurückzudrängen und für Ruhe und Frieden im Reich zu sorgen.

Die Story lockt natürlich keinen Hund hinter dem Ofen hervor. Sie ist mehr 08/15 und einfach Mittel zum Zweck. Und der besteht darin, dass die überwiegend weiblichen Krieger und Bossmonster in Situationen kommen, in denen viel angedeutet oder gezeigt und diverses Zweideutiges von sich gegeben wird.
 
Dungeon_Travelers_2_neXGam_4Man merkt in dieser Lage dem Game an, dass das »To Hearts«-Universum im Original eben ein erotisches ist. Und auch, wenn für den westlichen Release die heftigsten Sachen, wie zum Beispiel ein Blowjob an einem Monster, rauseditiert wurden, bleibt trotzdem festzustellen, dass das Spiel eine entsprechende Atmosphäre besitzt. Die allerdings nur für diejenigen interessant sind, die an so etwas interessiert ist.

Mich hat es ehrlich gesagt eher gestört. Denn meiner Meinung nach wurden dadurch alle weiblichen Figuren zu puren Lustobjekten reduziert. Sie erhielten keine Persönlichkeit und quasi alles, was sie von sich gaben, drehte sich meistens um Fried Einhard, dem männlichen Protagonisten, der die Gruppe leitet.

Zugegeben: Auch »Demon Gaze« war Ecchi-lastig. Doch dort wurde es besser gelöst, da die Charaktere Tiefe besaßen und es sich eben nicht nur um die Fleischbeschau drehte. Etwas, was bei den weiblichen Figuren in Dungeon Travelers 2 fehlt.
 
Dungeon_Travelers_2_neXGam_6Die Story ist also eher pfui. Und das Gameplay? Ist wesentlich besser. Klar, es ist der typische japanische Dungeongrinder, bei dem man vor allem zu Beginn in enorme Schwierigkeiten geraten wird, einfach, weil man das richtige Equipment noch nicht besitzt. Doch wenn man dies weiß und im Hinterkopf behält, dann hat man von Anfang an Spaß.

Man läuft durch verwinkelte Dungeons und muss teilweise auch Schalterrätsel lösen, um weiterzukommen. Wiederholt wird man dabei von Feinden angegriffen, die kreativ gestaltet worden sind. So existieren zum Beispiel lebendige Orangen, die einem das Leben schwer machen können. Und außerdem gibt es in jedem Level einen Schrein, der den Bossgegner beherbergt. Ihn gilt es zu besiegen, erst dann kommt man im Spiel weiter.

Das klingt jetzt alles leichter, als es in Wirklichkeit ist. Wie gesagt, das Spiel ist zu Beginn bockschwer. Und ebenfalls wie bereits erwähnt, braucht man das richtige Equipment dafür. Nur, woher nehmen? Zum einen lassen die Gegner ab und an mal was fallen. Zum anderen gibt es wiederholt Schatztruhen, die wertvolle Gegenstände beinhalten.
 
Dungeon_Travelers_2_neXGam_5Allerdings hat Dungeon Travelers 2 eine Gemeinsamkeit mit Diablo: Die gefundenen Objekte sind zunächst nutzlos. Sie müssen erst identifiziert werden, ehe man sie nutzen kann. Und das geht ins Geld!


Das wird auch vom Spiel selbst in den gelungenen Tutorials gesagt: Man wird zu Beginn hauptsächlich das mühevoll gesparte Geld für die Identifikation der Items ausgeben. Was dann noch über ist, geht für Heilgegenstände drauf, sodass man am Ende mit Glück alles gerade notwendig Wichtige hat und pleite ist. Man muss dahin streben, dass man irgendwann selber in der Lage ist, unbekannte Gegenstände zu identifizieren. Und so gibt das Game einem ein Ziel, eine Motivation, worauf man hinarbeiten kann.

Interessant ist, dass man zu Beginn fünf verschiedene Klassen hat, von denen einige schon genannt wurden. Jetzt können diese sich jedoch in bis 30 unterschiedliche Subklassen aufteilen, die sich stark voneinander unterscheiden. Auch das sorgt für den nötigen Antrieb, weiterzumachen.

Von der Story her ist das Spiel eher mau. Es ist wirklich nur das Gameplay an sich, das dafür sorgt, dass man entsprechend motiviert wird, es weiterzuspielen.




Userwertung
0 0 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Forum
  • von _2xs:

    Weiß jemand, wies in Chapter 4 weitergeht? Ich habe alles aufgedeckt, die eine Tür ist von der Bibliothek verboten, die anderen beiden sind verschlossen und können wahrscheinlich nur von der anderen Seite geöffnet werden. NVM: Habs jetzt mit nem Lösungsvideo verglichen, hab einen Gang...

  • von 1neTerra:

    108 Sterne schrieb: Es gab im Original einen Blowjob bei einem Monster? Und das haben sie RAUSGENOMMEN!?!?! What?! Unverschämtheit^^...

  • von Yamazaki:

    Gottseidank hol ich mir die japanische Fassung ...

Insgesamt 7 Beiträge, diskutiere mit
Follow us
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen