Das typische Harvest Moon Gameplay besteht darin, den eigenen Bauernhof von Unkraut und Gestein zu befreien, anschließend Felder anzulegen, diese mit Samen zu bestreuen, um sie anschließend fleißig zu gießen und irgendwann ernten zu können. Das hat sich auch in Der Großbasar nicht geändert. Allerdings wird die Ernte nicht mehr in eine große Box geworfen, die einmal am Tag geleert wird und den Geldbeutel des Spielers füllt, sondern muss eigens auf dem Basar verkauft werden. Dabei muss der Spieler ordentlich planen und wirtschaften. In den bisherigen Ablegern wurde wild drauf los gepflanzt - den je mehr geerntet werden kann, desto mehr Geld fließt in die Kasse. Auf dem Großbasar wird allerdings nicht immer alles auf einmal verkauft. Wenn also das angebaute Gemüse zu einer bestimmten Jahreszeit nicht der Renner sein sollte, bleibt es im Regal liegen und wird schlecht, was zu einem erheblichen Verlust führen kann. Auch sind die Besucher gelegentlich an verschiedenen Mahlzeiten interessiert, die der Spieler selbst kochen und zur richtigen Jahreszeit anpreisen muss. Aber nicht nur die Besucher geben ihr hart verdientes Geld auf dem Basar aus, auch der Spieler kann dort Zutaten, Tiere und verschiedene Arbeitsutensilien kaufen. Mit dem Basar erhält die Serie den schon lang hinfälligen frischen Wind, denn somit kommt endlich mehr Strategie in das teilweise öde Farmerleben. Daumen hoch dafür!
Leider ebenfalls Harvest Moon typisch ist der langatmige Einstieg des Spiels. Schon innerhalb des ersten Spielmonats werden geübte Farmer den Dreh raus haben und einen virtuellen Tag in wenigen Minuten beenden. Das Problem liegt auf der Hand: Harvest Moon passt sich nicht an die Spielgeschwindigkeit des Spielers an, sondern führt nur zu bestimmten, geskripteten Events neue Spieleinhalte ein. So muss der Spieler den kompletten Frühling ohne weitere Nebenaktivitäten hinter sich bringen, ehe er im Sommer endlich Angeln gehen darf. Doch auch das wird früher oder später langweilig. Im Brisendorf gibt es außerhalb des Marktwochenendes einfach nichts zu tun, da sich dort zu wenig Bewohner tummeln. Auch die möglichen Ehefrauen und -männer bringen zu wenig Persönlichkeit mit, um langfristig als Dating-Element zu motivieren. Für ein wenig Abhilfe schafft der Multiplayer-Modus, mit dem Freunde online, sowie lokal gemeinsam farmen und die jeweiligen Bauernhöfe besichtigen können. Das Problem ist allerdings, dass die Bauernhöfe meist ziemlich ähnlich aussehen und somit nur das Handeln Sinn ergibt, was auf Dauer natürlich nicht für große Motivation sorgt. Somit wartet man nur auf das virtuelle Basar-Wochenende, denn dann ist endlich wieder etwas zu tun.
Harvest Moon - Der Großbasar im Test

Es gibt einige Spielserien, die scheinbar niemals aussterben. Auf Platz eins wäre mit Sicherheit der italienische Klempner Super Mario, aber auch bei FIFA und Final Fantasy ist kein Ende in Sicht. In diesem Review geht es allerdings eher um einen Nischentitel, der sich seit 15 Jahren wacker im Videospielgeschäft hält. Die Rede ist von Harvest Moon, dessen mittlerweile 24. Ableger vor kurzem Einzug in die Händlerregale fand. Er hört auf den Namen „Der Großbasar“ und wurde von uns auf Herz und Nieren überprüft!
Tobias meint:
Positiv
- Motivierendes Verkaufssystem
- Multiplayer für bis zu vier Spieler
- Schön designte Grafik
Negativ
- Crafting-System unnötig nervig
- Wenige Nebenaktivitäten
-
von Crewmate:
Kein Wort zum Bier brauen.
-
von Civilisation:
Wir haben Tobias einen Beutel voll mit Geld und einen DS gegeben. Seine Aufgabe war, Harvest Moon - Der Großbasar zu testen. Dieser Aufgabe ist er nachgekommen. Harvest Moon - Der Großbasar Es gibt einige Spielserien, die scheinbar niemals aussterben. Auf Platz eins wäre mit...
Ich war guter Dinge, als ich mir erstmals die Grundidee hinter Der Großbasar durchgelesen hatte. Und in der Tat, es funktioniert sehr gut und bringt endlich frischen Wind in die Serie. Dadurch, dass der Spieler selbst für den Verkauf seiner Waren zuständig ist, muss deutlich strategischer vorgegangen werden. Leider hat Harvest Moon mehr Schatten- als Lichtseiten. So ist das Crafting mit den Windmühlen unnötig nervig, auch gibt es abseits des normalen Farmerlebens und dem Großbasar, der leider nur am virtuellen Wochenende stattfindet, nicht viel zu tun. Eine kleine Aufmunterung ist der brandneue Multiplayer-Modus, in dem bis zu vier Farmer gemeinsam für das Wohl des Bauernhofs sorgen können. Fans der Serie schlagen bei Harvest Moon - Der Großbasar trotz Mängel zu, Anfänger sollten besser zu einem leichteren und abwechslungsreicheren Ableger greifen, wie zum Beispiel Friends of Mineral Town für den GameBoy Advance oder Magical Melody für die Wii.