Move Fitness im Test

Interessiert ihr euch für Sonys Move Fitness, müsst ihr Besitzer zweier Move Controller sein. Habt ihr nur einen, lässt euch das Spiel keine andere Wahl, als einen zweiten Controller nachzukaufen. Oder gleich zum Move Fitness Starter Pak inklusive Spiel, 2 Move Einheiten und einer PS Eye Kamera zu greifen.

Wieso ihr beide Leuchtbälle braucht, wird in den ersten Minuten nach Spielstart deutlich. Habt ihr ein Profil angelegt, euren Namen, Größe und Gewicht angegeben, könnt ihr 30 verschiedene Übungen starten - entweder einzeln oder gebündelt in einem Fitness Plan. Beginnt ihr Letzteren und kalibriert die Controller, seht ihr zwei Anzeigen auf dem Bildschirm. Eine jeweils für eure rechte und eine für eure linke Hand. Dahinter steckt folgendes Prinzip: Die Kamera erkennt die Position der Move Controller und macht daran die Erfolgsquote bei den Trainingseinheiten aus.

Vorteil ist, dass die Erkennung wunderbar und absolut präzise funktioniert, wenn ihr euch darauf einlasst. Nachteil: Da die PS Eye nur die Controller verfolgt, könnt ihr bei Move Fitness leicht schummeln, indem ihr zum Beispiel sturr auf der Stelle steht und nur die Arme bewegt. Aber wenn ihr euch schon ein Fitness Spiel zulegt, ist der Wille sicherlich vorhanden, sodass wir hier einfach nicht vom Cheaten sprechen. ;)

Klasse ist jedenfalls die Auswahl der Übungen. Ihr könnt Beine straffen, Boxen, verschiedene Ballspiele bestreiten, eure Ausdauer steigern oder nur Kalorien verbrennen. Am besten klappt dies mit dem Übungsplan, den ihr euch komplett individuell einteilen könnt. Unterstützt werdet ihr dabei von eurem Trainer. Dieser spornt euch an, meckert, wenn Bewegungen ungenau ausgeführt werden oder dient sogar als Gegner beim Sparring. Klasse gemacht! Überzeugt hat mich und meine fitnessbegeisterte Freundin zudem das Boxen. Die Übungen am Sandsack zeigen, wie gut die Move Erkennung funktioniert und lassen andere Konkurrenzprodukte locker im Regen stehen. Hier heißt es schnell sein, seitlich ausweichen, in die Hocke gehen und die angezeigten Stellen auf dem Boxsack treffen. Durchgeschwitzte Kleidung muss nach einer Runde Move Fitness definitiv in die Waschmaschine und ihr mit einem kühlen Getränk erschöpft auf die geliebte Couch.

Vieles macht das Fitness Spiel richtig, einiges läuft bei den Übungen trotzdem schief und ärgert auf Dauer. Die Schummelmöglichkeiten habe ich ja bereits angesprochen, dazu kommen nervige Sprüche des Trainers, die sich recht schnell wiederholen und beim schummeln auch noch lächerlich wirken. Beispiel: Um die Beine zu straffen, muss man die Arme zur Seite ausfahren und abwechselnd in die Knie gehen. Es reicht, wenn ihr nur still steht und mit den beiden Move Controllern nach unten und oben gewedelt. Belohnt werdet ihr mit Sätzen wie „Ja, genau so!“, „Das machst du klasse!“.

Zudem funktioniert die Erkennung nicht bei allen Übungen. Zum Großteil wird alles erkannt, aber spielt ihr beispielsweise Volleyball und müsst den Ball aufheben, hat die Kamera Probleme, die Bewegung ordnungsgemäß zu verfolgen, was schnell nervt.

Im Multiplayer könnt ihr euch gegen Freunde beweisen und zeigen, wie viel Kondition in euch steckt. Was mir hierbei aber fehlte, sind Fitness Minigames, die das Gameplay auflockern. Wii Fit zeigt da sehr gut, was abseits des sterilen Fitnessplans machbar ist. Übrigens solltet ihr viel Platz haben, wenn ihr zusammenspielen wollt. Sonst sind Verletzungen an der Tagesordnung. Glücklicherweise kommt das Spiel mit einem Online Modus daher, der das gemeinsame Training fördert.

Euer virtuelles Fitness Studio macht grafisch eine gute Figur. Die Trainer sind ebenfalls solide animiert. Bombast-Texturen und High End Effekte solltet ihr aber nicht erwarten. Eher gibt sich das Spiel simpel in der Darbietung, was keinesfalls schlecht ist, sondern zum positiven Gesamteindruck passt. Auf die Ohren gibt es nette Melodien, die euch während des Trainings begleiten und deutschsprachige Fitnessexperten.