ToeJam & Earl III: Mission to Earth im Test

Xbox
Was machen drei völlig durchgeknallte Aliens auf unserem blauen Planeten? Nein, sie wollen sich nicht mit Mulder und Scully anlegen. Und nein, sie wollen auch niemanden von Euch entführen. Genau genommen haben sie den Auftrag erhalten, die zwölf heiligen Funk-Platten des großen Funkopotamus zurück zu holen. Denn diese wurden ihm von einem Haufen fieser Erdlinge gestohlen. SEGA´s Remake der bekannten Mega-Drive-Helden ToeJam und Earl ist nun für die Xbox erhältlich und wir haben es für Euch etwas genauer unter die Lupe genommen…

'Auch diese verrückten Cheerleader müssen vom Funk überzeugt werden...'


Nach dem Spielstart von ToeJam and Earl III: Mission to Earth erwartet euch ein genial gemachtes Intro, das euch die Vorgeschichte und die Anreise zum Planeten Erde erklärt. Mit ihrer Freundin Latisha stolpern ToeJam und Earl anfangs noch etwas unbeholfen durch die ihnen noch völlig unbekannte Umgebung. Und obwohl sich die Schönheit dieses neuen Ortes überhaupt nicht im vollen Umfang mit der mitgebrachten Videokamera erfassen lässt, besinnen sich die Drei schnell wieder auf ihre eigentliche Mission. Doch nicht nur das Aufspüren der Vinyl-Platten des großen Funkopotamus gehört zu Euren Aufgaben, auch das „Funkifizieren“ der langweiligen und trostlosen Erdlinge nimmt einen Großteil des Spielgeschehens ein. Doch manche von denen sind größere Trantüten, als sich anfangs vermuten lässt. Da hilft auch der mächtige FunkFu-Zauber nichts mehr. Allerlei herumliegende Geschenke enthalten meist nützliche Items, die Euch bei Eurer Mission sehr helfen. Von Sprungschuhen über Ikarus-Flügel bis hin zum Funkmobil sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ihr erkundet auf Eurem Weg mehr als dreißig per Zufallsprinzip generierte Level. Was sich nach endlos viel Spielspaß, durch schier und unbegrenzte Kombinationsmöglichkeiten, anhört, erweist sich im Spiel allerdings als das größte Manko an ToeJam and Earl III: Mission to Earth. So etwas wie Levelstrukturen lassen sich nämlich beim besten Willen nicht erkennen. Zwar wird dadurch das Spielgeschehen nicht beeinträchtig, weil dies natürlich speziell auf dieses Konzept ausgelegt wurde, aber in manchen Leveln fragt man sich wirklich ob die Xbox nicht von einem Virus befallen ist, weil sich der völlig sinnlose Levelaufbau anders kaum erklären lässt… Hat man sich aber erst einmal daran gewöhnt, findet man sich sehr schnell im Rest des Spiels zurecht.


'Mit Hilfe der Ikarus-Flügel könnt Ihr die Welt auch aus der Luft erkunden...'


Ihr wandelt in Form von ToeJam, Earl oder Latisha durch die verschiedenen Welten, überzeugt die Erdlinge von der coolen Funkmusik und sammelt dabei verschiedene Geschenke ein. Die drei Aliens entpuppen sich allerdings nicht gerade als brave Sesselpupser sondern gehen recht frech und unverschämt gegen die Funkungläubigen vor. Nach altbewährter „Süßes oder Saures“-Manier gehen sie von Haus zu Haus und betteln sich ein wenig Kleingeld zusammen. Damit lassen sich entweder ein paar Portionen Sushi oder so genannte Funkifizierungsnoten kaufen, oder das Geld wird als Brückenzoll eingesetzt um neue Gebiete zu erreichen. Etwas nervtötend sind die ständigen Ladevorgänge. Auch wenn diese mit netten Filmchen und fetziger Mucke und nicht nur mit einem einfachen Ladebalken unterlegt sind, treten sie doch etwas zu häufig auf. Ist ein Level aber erst einmal geladen, so kann man sich darin ohne weitere Ladevorgänge frei bewegen.

Grafik:
Die Grafik von ToeJam and Earl III: Mission to Earth wurde von vielen unserer Kollegen bis aufs schärfste kritisiert. Nur ehrlich gesagt kann ich das nicht wirklich verstehen. Klar, der Titel befindet sich technisch nicht auf dem Niveau eines guten Xbox-Spiels. In der Mittelklasse spielt es aber locker mit. Tolle Wasser- und Lichteffekte und ein stets ruckelfreies Bild wissen zu überzeugen. Einige Animationen der Charaktere erweisen sich als recht spärlich, wodurch es ein paar Abzüge in der Grafikwertung von uns gibt. Ebenso die Levelstruktur trägt zur sehr niedrigen Bewertung bei. Denn mit Design hat das beim besten Willen nichts mehr zu tun.


'Bunte Lichteffekte und eine flüssige Grafik wissen zu begeistern...'


Sound:
Ein Spiel, das sich um Funk dreht, wird natürlich nicht mit Schlagermusik unterlegt. (Überhaupt wäre Schlagermusik in einem Videospiel sicherlich eine Verletzung der Hager Landkriegsverordnung.) SEGA ist bekannt für hochqualitativen Dolby Digital 5.1 Sound bei Xbox Spielen. Jet Set Radio Future und SEGA GT 2002 sind nur zwei Paradebeispiele für die hervorragende Arbeit, die man bei SEGA im Tonstudio vollbracht hat. Auf dem selben beachtlichen Niveau befindet sich auch ToeJam and Earl III: Mission to Earth. Glasklarer Sound ohne auch nur den Hauch eines Übersteuerns oder sogar eines Schepperns. Die fetzigen Funkbeats sind allererste Sahne. Besitzer von guten Subwoofern oder großen Bassreflexboxen werden ein wahres Freudenfest erleben, das einem den Boden unter den Füßen wegfetzt. Hier bleibt uns nichts anderes übrig, als ToeJam and Earl III: Mission to Earth mit der Höchstwertung von 10/10 Punkten auszuzeichnen. Einfach fantastisch!



'Der Multiplayer-Modus bringt zumindest ein wenig Abwechslung in das eh schon sehr zähe Gameplay...'


Steuerung:
Die Steuerung von ToeJam and Earl III: Mission to Earth ist ziemlich standardmäßig gehalten. Ihr bewegt euren Charakter mit dem linken Analogstick, während der rechte zum Justieren der Kamera und zum Verändern des Blickfeldes dient. Die vier Hauptbuttons wurden mit Sprung, FunkFu und der Funkifizierungsnoten-Kanone belegt. Gerade die Spieler unter euch, die gerne die vorlauten Sprüche der drei Aliens vom Stapel lassen wollen, sind mit dem S-Controller besser dran, als mit dem Original-Pad. Denn da sind die kleinen Schwarz- und Weiß-Tasten, mit denen man ToeJam und seinen Freunden die unverschämtesten Sätze entlockt, eher in Reichweite des Daumens. Auch wenn diese absolut keinen Einfluss auf das Spielgeschehen haben. Die Steuerung ist allerdings sehr einprägsam und man kann das Pad bereits nach einigen Minuten ganz intuitiv bedienen.


'Ist der dicke Earl nicht einfach nur der coolste von den Dreien?'

Alexander meint:

Alexander

Tja, was soll man dazu sagen? Die Grafik ist akzeptabel, der Sound ist perfekt, die Steuerung sehr einfach gehalten aber das Gameplay, was natürlich am wichtigsten ist, setzt alles in den Sand. Ein bis zwei Stunden lang kann man sich für das Einsammeln von Geschenken und das Herumschießen von FunkFu-Zauber begeistern lassen, aber dann ist leider sehr schnell die Luft raus. Daran kann auch der Multiplayer-Modus nichts mehr ändern. Dabei handelt es sich um das selbe Spielprinzip, Ihr spielt halt nur im Team. Ist das Spiel einmal durchgespielt, wissen nur noch die Download-Möglichkeiten via Xbox Live zu begeistern. Wer ein gutes Jump’n’Run sucht, der sollte sich lieber das schon etwas ältere, dafür aber wesentlich spaßigere Oddworld: Munch’s Odyssey zulegen. Zumal das im Rahmen der Xbox Classics Aktion eh nur die Hälfte kostet. Ich will ToeJam and Earl III: Mission to Earth hier nicht als grottig schlecht abtun, aber mit der Konkurrenz aus dem eigenen Genre, und derer gibt es auf der Xbox ja noch sehr wenig, kann das Visual Concepts Spiel einfach nicht mithalten. ToeJam and Earl Fans können getrost zugreifen, den Flair der Vorgänger sollte man dabei aber nicht erwarten.

Positiv

  • Klasse Musik

Negativ

  • Verkorkstes Gameplay
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  • von Thomas2k:

    Original von xTra Original von Jongie Hey bleib mal aufm Boden!! Du hängst dich ja an IGN als wären es die Gametester schlechthin! BILD DIR DEINE MEINUNG... nein.. darum gehts nicht.. sondern darum das alle hier anfangen der Wertung die Berechtigung...

  • von Lollinger:

    Bei dem Game ( Deathrow ) gehen die Meinungen auseinander. Ich habe es mir geholt ( als alter Speedballer ), aber bislang nur ne 1/2 Stunde spielen können. Die Leute die es haben, sagen aber auch, man muss es länger spielen ( mindestens 2 Stunden und länger ), dann hat man alles intus das Spiel...

  • von PansenHansen:

    deathrow ist ja wohl ein beschissenes spiel, wie kann man so einem spiel nur 9.3 geben????

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ToeJam & Earl III: Mission to Earth Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode -
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 07. März 2003
Vermarkter Infogrames
Wertung 6.8
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