Steel Battalion im Test

Xbox
Rauchwolken ziehen vor euch auf, als der Wolkenkratzer vor euch zusammenfällt. Wenige Sekunden zuvor hatte ihn ein Geschoss des gegnerischen Mechs erwischt. "Wo steckt der Kerl nur?", denkt ihr euch, bevor er plötzlich aus seinem Versteckt in der postapokalyptischen Stadt herausspringt. Noch bevor er euch in einen Nahkampf verwickeln kann, haben eure Waffensysteme ihren Dienst verrichtet. Der Weg ist frei und ihr stampft mit eurem Mech das restliche Gebiet nach versprengten Feinden ab...

Dieses Monster kommt hier zum Einsatz...


Klingt verdammt spannend? Das ist es auch! Denn der in Japan unter dem Namen "Tekki" bekannte Capcom Titel Steel Battalion hat neben seinem spannenden Szenario noch eine ganze andere Besonderheit zu bieten. Xbox Besitzer dürfen sich nämlich über den wohl wirklich größten Zusatzcontroller aller Zeiten freuen, da der knapp 200 Euro teure Spaß nur mit einem tischgroßen Kommandopult für realistisches Mech-Feeling ausgeliefert wird.

Für echte Fans und Mech-Verrückte dürfte hiermit also ein Traum in Erfüllung gehen, zumal auch nach anfänglichen Gerüchten um extrem limitierte Stückzahlen und vielen Hamsterkäufen am Ende nun wohl doch ausreichend Fassungen verfügbar sind. Zwar werdet ihr nicht drumherum kommen einen Tisch als festen Untergrund für den Controller in Position zu rücken, doch macht sich die Mühe natürlich beim Spielen bezahlt. Ständig blinken Lichter, mittels zweier Joystick steuert ihr euren Giganten durch die düstren Zukunftsszenarien und wenn es irgendwann mal eng wird, löst ihr sogar den Schleudersitz (hoffentlich) rechtzeitig per Tastendruck aus.



Doch widmen wir uns mal dem Spiel selbst. In einer wenig lebenswerten Zukunft balgen sich Metallkolosse in den verkommenen Metropolen der Erde. Der Grund dafür ist wie so oft eher banaler Natur und eigentlich auch völlig uninteressant. Weitaus interessanter ist da nämlich schon die Rüstkammer, in der ihr euch vor dem Sturz ins Abenteuer zunächst einmal ausstatten dürft. Während ihr anfangs dabei in Sachen verfügbare Metallriesen und Bewaffnung selbiger noch recht eingeschränkt seid, dürft ihr mit weiteren Spielfortschritt immer neue Maschinen im Hangar begrüssen.

Ist eure Auswahl in Sachen Ausstattung und Modell gefallen, geht es an den Start. Anfangs noch von unkontrolliertem Ausstoß von Glückshormonen begleitet, fahrt ihr erstmal das Betriebssystem eures Mechs hoch (was das Drücken eines guten halben Dutzend Knöpfe beinhaltet) und stampft mit ersten unsicheren Schritten aus eurem Hangar.



Und es dauert auch gar nicht lange, bis ihr schon in euren ersten Kampf verwickelt seid. Kleinere Feindeinheiten wie Panzer oder Artilleriestellungen erledigt ihr im Lauf mit dem MG, schwieriger wirds schon im Kampf gegen andere VTs (Mechs). Die haben nämlich auch durchaus was auf den Kasten und verlangen eure ganze Konzentration und Reaktion. Nicht selten braucht ihr aufgrund der eingeschränkten Sicht aus der Cockpit Perspektive (welche übrigens die einzigste Perspektive ist!) erstmal ein paar Sekunden um euch zu orientieren. Mitunter sind da dann bereits schon die Raketen eurer Feinde unterwegs. Da hilft dann nur noch ein beherzter Seitwärtsschritt, ausgelöst durch euren Druck aufs Fußpedal.

Trotzdem leidet das Spiel unter einem etwas überzogenen Schwierigkeitsgrad. Wer sich hier nicht vollends darauf einlässt das Spiel wirklich beherrschen zu wollen und vielleicht "nur mal für 10 Minuten" zwischendurch zocken will, ist hier komplett falsch. Die Beherrschung eures Mechs und des Controllers verlangt eine lange Einarbeitungszeit und ist auch nach etlichen Spielstunden nicht perfekt, bessert sich allerdings merklich von Einsatz zu Einsatz.



Ein weiterer Grund für die zahlreichen Frustmomente ist das Game Over. Die Entwickler meinten es nämlich fast etwas zu gut und veranlassen die Xbox bei eurem virtuellen Ableben tatsächlich euren Speicherstand zu löschen. Wer also in seinem Mech verbrennt und sich nicht mehr rechtzeitig per Schleudersitz ins Freie katapultiert, darf in Kürze wieder ganz von vorne beginnen. Und selbst wenn ihr überlebt, so bleibt die zertrümmerte Ausrüstung verloren.

Allein schon daraus wird ersichtlich, wie wichtig es Entwickler Capcom war mit seinem Spiel für möglichst realistische Umstände zu sorgen. Dies spiegelt auch die Grafik wieder. Die sonst von Japanern so begeistert gefeierten kreischbunten Grafiken sind hier einer tristen, post-apokalyptischen Welt gewichen, die das Thema "trostlose Zukunft" perfekt transportiert. In Trümmern liegende Großstädte, satte Explosionen und der hervorragende 5.1 Sound erzeugen eine einmalige Atmosphäre und lassen euch so schnell nicht mehr los.

Sebastian meint:

Sebastian

Eigentlich bin ich ja kein ausgesprochener Mach-fan, aber bei Steel Battalion habe ich meine Meinung dann doch tatsächlich geändert. Noch nie wirkte ein derartiges Spiel realer, spannender, nervenzerfetzender. Wer mit dem Schwierigkeitsgrad, der langen Einarbeitungszeit und dem hohen Anschaffungspreis von ca. 200 Euro leben kann, der sollte sich dieses einmalige Spielerlebnis nicht entgehen lassen!

Positiv

  • Monster-Controller
  • Einmaliges Spielerlebnis

Negativ

  • Lange Einarbeitungszeit
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  • von Arcadion:

    Original von Jim Chillah Bin ich etwa nicht up-to-date??? Ich dachte CAPCOM hätte die SB-Server schon vor geraumer Zeit abgeschaltet. Ich habe jedenfalls irgendwann letztes Jahr versucht mit Snowmoon SB online zu zocken und das hat bis auf das Quatschen in der Lobby überhaupt nicht...

  • von Jim Chillah:

    Bin ich etwa nicht up-to-date??? Ich dachte CAPCOM hätte die SB-Server schon vor geraumer Zeit abgeschaltet. Ich habe jedenfalls irgendwann letztes Jahr versucht mit Snowmoon SB online zu zocken und das hat bis auf das Quatschen in der Lobby überhaupt nicht geklappt. Klärt ihr mich mal auf?

  • von Master DK:

    Das Klappt ja wieder alles super Hast du Sonntag denn zeit? Werde alles versuchen ab 13Uhr zeit zu haben ...

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Steel Battalion Daten
Genre Simulation
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 28. März 2003
Vermarkter Microsoft
Wertung 8.3
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