Dungeons and Dragons: Daggerdale im Test

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Schärfe die Axt, lern deine Zauber und lockere deine Finger. Denn mit Dungeons and Dragons: Daggerdale ist neues Action-RPG Futter auf der Xbox erschienen.

Sei es Das Schwarze Auge oder Shadowrun, viele bekannte Pen & Paper Rollenspiele würden heute nicht existieren, wenn nicht  Gary Gygax und Dave Arneson 1974 Dungeons and Dragons erfunden hätten. Und was damals für heftige Kontroversen bei diversen Gruppierungen sorgte, ist heute Teil der Jugend von so manchem Erwachsenen oder Heranwachsendem. Viele Videospiele wurden auf Basis der Lizenz dazu entwickelt, wobei das letzte unter dem Titel Neverwinter Nights 2: Mysteries of Westgate 2009 herauskam.

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Und nun ist Dungeons and Dragons: Daggerdale erschienen, dieses Mal aber nicht von dem in Sachen Lizenz so erfahrenen Studio Obsidian Entertainment entwickelt, sondern von Bedlam Games, die noch relativ jung sind. Ihr bekanntestes Projekt waren bislang die Motion-Comics zu der kanadischen TV-Serie Lost Girl.

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Das Spiel findet in dem titelgebenden Daggerdale statt. Dort errichtet der Tyrannos-Jünger Rezlus einen Turm, mit dem er die Herrschaft über das Land an sich reißen will. Und natürlich ist es deine Aufgabe, dich von unten nach oben durch das Gebäude zu arbeiten, um ihm dann am Ende den Gar auszumachen.

 

Bevor du allerdings mit dieser „noblen“ Aufgabe anfängst, musst du dich erst einmal für eine Figur entscheiden. Zur Auswahl stehen: Ein menschlicher Krieger, ein Zwergen-Kleriker, eine Elfin die gleichzeitig auch ein Schurke ist und ein Halbling, der die Magie beherrscht. Hast du deine Auswahl getroffen, gilt es zuerst einen Tutorial-Dungeon zu überstehen, an dessen Ende dich ein riesiges, aus Steinen bestehendes Monster überrascht.

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Knapp entkommen findest du dich in der Zwergen-Stadt Granstone wieder. Diese unermüdlichen Arbeiter sind dabei, aus den Ruinen von Tethyamar den gleichnamigen Ort wieder aufzubauen. Doch ihre Arbeit wird immer wieder durch angreifende Goblins gestört, was gleichzeitig auch der Auslöser für diverse Quests ist, mit denen sich dein Heroe beschäftigen muss. Schließlich gilt es, die Unterstützung der Zwerge zu gewinnen.

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Und so präsentiert sich Daggerdale als ein Action-RPG nicht unähnlich dem Genre-Vetarenen Diablo 2 oder, um einen neueren Titel zu nennen, Torchlight. Dies heißt, dass du dich, um gewisse Missionen zu erfüllen, durch Unmengen an Gegner schlagen musst, um von A nach B zu gelangen. Netterweise lassen deine niedergestreckten Feinde zahlreiche, mehr oder weniger hilfreiche Gegenstände oder Gold liegen. Beides kann dazu verwendet werden, um deine Figur besser auszustatten.

 

Doch im Vergleich zu anderen, verwandten Spielen ist Daggerdale vor allem eins: Wahnsinnig öde. Manchmal hat man das Gefühl, dass die Action in Zeitlupe stattfindet, vor allem in Vergleich zu Torchlight. Es dauert gefühlsmäßig recht lange, bis beispielsweise dein Krieger einen Schlag ausgeführt hat und noch länger, bis ein Heiltrank endlich seine, recht begrenzte, Wirkung ausübt.

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Hinzu kommt auch noch, dass man als geübter Solospieler schon nach ungefähr zehn Stunden das Ende erreicht hat. Zählt man noch den Level-Cap bis Stufe zehn hinzu, bietet der Titel für eine einzelne Person recht wenig Motivation, ihn zu spielen. Dies sieht zu maximal viert natürlich anders aus, weil man dann auch mit anderen Spielern agieren kann, solange man sich nicht allzu sehr an den Lags stört.

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Der ultimative Spaßkiller ist jedoch die Grafik. Klar, wer eine Farborgie a la Torchlight erwartet, wird sowieso enttäuscht sein. Doch was Daggerdale stattdessen bietet, kann man getrost als die perfekte visuelle Darstellung von Langeweile interpretieren. Alles wirkt stark gedämpft, als wenn man die Farben durch mehrere Grau-Filter gejagt hätte. Hinzu kommt auch noch ein teils sehr heftiges Tearing, was bei unbedarften Personen Ängste hervorrufen kann, dass ihre Konsole kaputt ist.

 

Aber auch der Ton ist nicht gerade berauschend. Alles klingt monoton und sehr dumpf. Die Musik ist irgendeine Abfolge von Tönen, die man bei besten Willen nicht als unterhaltsam bezeichnen kann. Zum Einschlafen ist sie perfekt, doch den Spieler anzutreiben, dabei versagt sie kläglich.

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Doch die ultimative Krönung des Desasters ist die mangelhafte deutsche Lokalisierung. Wenn man sich die Texte durchliest, die bei den Ladebildschirmen erscheinen, weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll. Solch eine hundsmiserable Übersetzung kommt einem nur recht selten vor. Da kann man schon fast froh sein, dass das Spiel keine Sprachausgabe hat.

 

Götz meint:

Götz

Dungeons and Dragons: Daggerdale enttäuscht trotz der starken Lizenz. Für Soloplayer ist der Titel viel zu kurz, und der Level-Cap ist auch schnell erreicht. Hinzu kommt auch noch das gefühlt stark abgebremste Gameplay. Doch der ultimative Spaßkiller ist die miserable Grafik und der unglaublich schlechte Sound. Die absolute Krönung ist allerding die stark misslungene Lokalisierung. Insgesamt also ein Titel zum Davonlaufen und nicht zum Kaufen!

 

Positiv

  • Für Multiplayer-Partien durchaus geeignet

Negativ

  • Für Singleplayer zu öde
  • Mieserable Grafik und Sound
  • Mißlungene Lokalisierung
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Dungeons and Dragons: Daggerdale Daten
Genre -
Spieleranzahl 1-4
Regionalcode Pal
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 25.05.2011
Vermarkter Atari
Wertung 4
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