

Mittlerweile sollte UFC den meisten bekannt sein, da der Sport in den letzten Jahren immer mehr an Fans gewinnen konnte. Trotzdem wollen wir denjenigen von euch die vielleicht nicht so recht was mit dem Kürzel UFC und dem Sport dahinter anfangen können kurz aufklären. UFC steht für Ultimate Fighting Championship. Dahinter steht eine MMA-Organisation die es Kämpfern aus verschiedenen Kampfsportarten erlaubt gegeneinander anzutreten. Mittlerweile sind die Kampfstile eine Mischung aus Boxen, Ringen und verschiedenen asiatischen Kampfsportarten. Gekämpft wird in einem achteckigen „Käfig“, der nicht durch Ringseile, sondern durch Zaun abgegrenzt wird. Gekämpft wird mit dünnen und an den Fingern offenen Handschuhen, die dem Schutz des Kämpfers dienen sollen und dennoch den Einsatz von Grifftechniken erlauben. Damit der Artikel nicht seinen eigentlich Sinn verliert, gehen wir nicht näher auf die Regeln ein. Wer mehr zu diesem Sport erfahren möchte, kann dies ja leicht über das Internet machen. Wir wollen nur schnell noch erwähnen das ein Kampf gewonnen werden kann indem man dem Gegner wie beim Boxen auch, durch ein K.O., Punktwertung oder in dem der Gegner von sich aus aufgibt.
Wie von anderen Sportsimulationen bereits bekannt ist auch bei UCF 2009 Undisputed der Karriere-Modus das eigentliche Herzstück des Spiels. Ihr entscheiden euch für eine Gewichtsklasse und die Kampfstile die euer Kämpfer beherrschen soll und erstellt dann euren Sportler mit Hilfe eines üblichen Konfigurators der euch das Aussehen des Kämpfers bestimmen lässt. Am Ende könnt ihr noch einige Werte auf Attribute wie Stärke, Schnelligkeit und Ausdauer vergeben. Zusätzlich bei UFC 2009 Undisputed gibt es auch noch weitere Attribute für die verschiedenen Techniken wie beispielsweise Würfe oder Griffe denen Werte vergeben werden können. Dieser Attribute können im Training natürlich mit der Zeit verbessert werden. Leider geschieht das bei den meisten Disziplinen ohne das ihr selber in Aktionen tretet. Ihr wählt lediglich aus einem Menü ob ihr Kraft, Schnelligkeit oder Ausdauer trainieren wollt, und habt dann nur die Auswahl ob das Training leicht, ausgewogen oder intensiv sein soll. Immerhin gibt es die Möglichkeit an euren Techniken in Form von Sparring-Kämpfen zu arbeiten und Punkte zu sammeln. Hier könnt ihr dann wieder selber aktiv werden. Schöner und vor allem unterhaltsamer wäre es gewesen, wenn man auch hier ähnlich wie bei anderen Vertretern des Genres durch kurze Minispiele wie beispielsweise das bearbeiten eines Boxsacks oder Seilhüpfen Attributpunkte verdienen könnte. So empfindet man das Training fast schon als unnötige Unterbrechung zwischen den Kämpfen, das man so schnell es nur geht hinter sich bringen will.


Mit der Zeit könnt ihr eure Trainingshalle mit neuen Geräten ausstatten, die um einiges effizienter sind. Leider passiert auch hier optisch rein gar nichts. Eure Halle sieht aus wie eh und je. Hin und wieder erhaltet ihr Angebote von anderen Sportstudios die euch spezielle Trainingseinheiten anbieten. Hier könnt ihr zwischen zwei Technik-Disziplinen eures Kämpfers wählen. Vor dem Trainingskampf wird euch dann eine Aufgabenliste vorgegeben. Je mehr von diesen Aufgaben ihr erfolgreich erledigt, desto mehr Punkte erhaltet ihr. Habt ihr eine bestimmte Punktzahl erreicht, erlangt ihr eine neue Technik-Ebene und könnt dann neue Schläge oder Griffe anwenden. Leicht ist das erfüllen der Aufgaben aber nicht immer, besonders in der Technik Ringen nicht, da ja auch der Trainingspartner sich nicht ganz Blöd anstellt.
Um sich einen Namen im Sport zu machen gehört auch die Teilnahme an diversen Events wie beispielsweise Autogrammstunden und Interviews dazu, die alle automatisch ablaufen. Die Vorgehensweise zwischen den Kämpfen ist demnach wie folgt. Ihr sucht euch aus einer kleinen Auswahl euren nächsten Gegner aus und habt dann eine bestimmte Anzahl an Wochen Zeit bis der Kampf stattfindet. In dieser Zeit könnt ihr wie oben erwähnt Trainings- und Sparringeinheiten ansetzen oder an Events teilnehmen. Dabei sollte beachtet werden das alle Aktionen zum einen immer 1 Woche zeit beanspruchen und an eurer Kondition zerren, sprich ihr müsst zwischen durch Pausen zur Regeneration einlegen. Wer sich unausgeruht in einen Kampf traut, muss sich nicht wundern wenn er schnell zu Boden geht. Alles in allem ist die „Vorbereitungszeit“ ziemlich langweilig, da man sich abgesehen von den Sparrings nur durch ein langweiliges Menü klickt. Hier hätten die Entwickler durchaus mehr Kreativität zeigen können.


Zum Glück gibt es ja noch den aktiveren Teil des Spiels. Im Ring könnt ihr über einfache Faustschläge bis hin zu hohen Fußtritten und wuchtigen Kombinationen eine Vielzahl an Bewegungen nutzen, um euren gegenüber Respekt einzuflößen. Je nachdem was für Kampfstile oder Bodentechniken euer Spieler beherrscht spielen sich die digitalen Kämpfer teils unterschiedlich. Die Steuerung ist dabei wirklich gut und Übersichtlich umgesetzt. Schläge lassen sich schnell mit den Tasten ausführen und in Kombination mit den Schultertasten lassen sich niedrige bzw. hohe Schläge ausführen. Greifen könnt ihr euren Gegner mit dem rechten Stick. Schafft ihr es euren Kontrahenten zu Boden zu bringen, könnt ihr weiterhin auf in einschlagen oder versuchen ihn mit einem Submission-Griff zur Aufgabe zu zwingen. Am Boden habt ihr euch die Möglichkeiten euch in Vorteilhafte Positionen mittels Viertel- und Halbkreisbewegungen des rechten Sticks zu bringen oder genau umgekehrt euch aus schlechten Positionen zu befreien bzw. euren Kontrahenten mit einer Konterbewegung zu überraschen. Es braucht eine kurze Zeit bis man den Einsatz des rechten Sticks gezielt einsetzen kann, aber hat man es einmal drauf, entfalten die Kämpfe erst ihr ganzes Potential.
Neben dem Karriere-Modus bietet UFC 2009 Undisputed weitere Modi. Bei Schaukampf könnt ihr einzelne Kämpfe gegen die CPU oder einen Freund ausfechten oder im Klassiker-Modus legendäre Kämpfe nachspielen. Dabei muss das Kampfende mit dem historischen übereinstimmen, schafft ihr dies, werden die Videos zu den historischen Kämpfen freigeschaltet dir ihr euch dann ansehen dürft. UFC 2009 Undisputed besitzt auch einen Online-Modus mit dem ihr gegen Spieler aus der ganzen Welt antreten könnt. Während unserer Testphase waren aber kaum Spieler anzutreffen und die wenigen die Kämpfe die zustande kamen waren oft von starkem Lag geplagt, die den Spielspaß deutlich trübten.


Technisch präsentiert sich UFC 2009 Undisputed zumindest was das optische betrifft recht ordentlich. Die Spielcharakter sehen ihren realen Vorbildern zum verwechseln ähnlich. UFC 2009 Undisputed protzt mit einem Kämpfer-Rooster von gut 80 UFC Kämpfern aus fünf Gewichtsklassen! Vergleicht man die Bewegungsmuster aus dem Spiel mit denen aus echten UFC-Kämpfen erkennt man sofort die erstaunlich realistischen Bewegungsabläufe. Hier haben sich die Entwickler sichtlich Mühe gegeben. Bei Treffern am Kopf beispielsweise sieht man Schweißtropfen abperlen, bei kräftigen Treffern spritzt auch schon mal Blut weg, das dann sogar auf der Matte zu sehen ist. Auch an der Figur selber sind die Auswirkungen eines harten Kampfes beispielsweise durch tiefe Platzwunden am Kopf, geschwollenen Augen oder Lippen gut zu erkennen. Etwas monoton wirken dagegen die Schauplätze, welche aber in echt fast ebenso tristlos wirken.
UFC ist eben wenig Show dafür mehr Sport. Komplett weggelassen wurde der Einmarsch zum Ring, nur eine kleine Grafik zeigt eine kurze Beschreibung der Kämpfer an. Auch nett ist, das sowohl die Ringrichter wie auch die Cut-Spezialisten und sogar der Kampfsprecher ebenfalls die digitalen Ebenbilder der echten Personen darstellen. Musikalisch kommt UFC 2009 Undisputed mit Hard-Rock Sound daher und hat im Vergleich zu bekannten EA Sports Spielen nicht annähernd ein so abwechslungsreiches und großes Musiksortiment zu bieten. Dafür ist die restliche Soundkulisse gut gelungen. Das Publikum jubelt bei jedem guten Schlagabtausch und pfeift oder buht schon mal wenn zu wenig im Ring passiert.
Endlich! Nach langem Warten gibt es nun endlich auch einen Ableger für Fans des MMA-Sports. Und der hat zumindest spielerisch vieles zu bieten. Die digitalen Sportler reagieren gut und schnell auf meine Tastenbefehle, auch wenn es anfangs gar nicht so leicht ist die verschiedenen Aktionslisten im Kopf zu behalten, gerade die Bodenkämpfe haben es in sich. Aber Übung macht ja bekanntlich den Meister. Sicher, die Zahl von 80 verschiedenen Kämpfern ist beeindruckend, aber natürlich unterscheiden sich diese meist nur vom Aussehen. Im Endeffekt lassen sich alle je nach gewählten Kampftechniken gleich steuern. Kämpfer die individuelle Griffe oder Schläge ausführen können sucht man vergebens, aber so ist es eben auch im echten Kampfsport (abgesehen vom Wrestling).
Grafisch sieht UFC 2009 Undisputed zumindest was die Präsentation der Kämpfer angeht wirklich gut aus, der Rest wie zum Beispiel das Trainingsstudio hätte man sicher noch einiges freundlicher gestalten können. Während die Kämpfe einen in Atem halten, ist das Drumherum dagegen sehr fad ausgefallen. Das Training beschränkt sich auf ein fades Menü, dabei würde ich viel lieber selber in Aktion treten und Boxsack und Co. selber bearbeiten. Wirklich nervig sind aber die extrem langen Lade- und Speicherzeiten.
Trotzdem weiß UFC 2009 Undisputed spielerisch zu überzeigen und für reichlich Langzeitmotivation sorgt nicht nur der Karriere-Modus, sonder auch die Klassikerkämpfe und der Online-Modus werden euch einige Stunden immer wieder an den Controller fesseln.