The Incredible Maze (WiiWare) im Test
Zunächst einmal ganz klar die Vorteile der digitalen Kugelschieberei. Euch werden fürs Geld mehrere Level und Modi geboten. So findet sich neben der Hauptaufgabe, die Kugel mit so wenig Fehlern wie möglich durch die Labyrinthe zu lenken auch ein Modus in dem es darum geht, gegen die Uhr zu bestehen und alle Diamanten zu sammeln. Im Prinzip besteht eure Aufgabe aber immer darin, durch kippen und neigen der Wiimote den Untergrund zu bewegen und so die Kugel ins Ziel kullern lassen. Klingt entspannend, oder?
Doch der Titel lässt eure Hand-Augen-Koordination überkochen. Aufgrund der isometrischen Kameraperspektive ist es bisweilen unheimlich schwer die Neigung des Spielbrettes abschätzen zu können. Des Öfteren habt ihr das Gefühl, dass das Brett grade sein würde, nur um eure Kugel dann plötzlich in den Abgrund oder ein Loch rauschen zu sehen. Vor allem in späteren Levels, die ohne Randbegrenzung auskommen, möchtet ihr euch wirklich in der „Geduld gleich Tugend“ Phrase üben. Hier zieht der Fehlercounter extrem schnell in die Höhe. Wirklich schlimm ist das dann aber auch wieder nicht, da ihr im Normalen Modus unendlich Versuche frei habt. Yoga- und Fitnessfanatikern können übrigens neben der Wiimote auch das Balance Board zum Einsatz bringen. Ob sich damit besser abschätzen lässt in welchem Winkel euer Brett geneigt ist, bleibt aber fraglich. Hier wäre eine visuelle Hilfe keine schlechte Idee gewesen.
Abseits von keinen schlechten Ideen liefert The Incredible Maze aber auch keine wirklich guten. Vor allem die Möglichkeit durch eine schnelle hin und her Bewegung der Wiimote die Kugel springen zu lassen um damit Mauern, Löcher und Abgründe zu überwinden, leitet das Spiel in die Schizophrenie. Statt geduldig die Wiimote zu kippen, schüttle ich das Ding wie ein Irrer in der Hoffnung, dass der Ball einfach über die Mauer ins Ziel spring. Das klappt zuweilen besser als das Kippen und macht Geduld für viele Passagen überflüssig.
Neben den eher fragwürdigen Designentscheidungen erhält die Grafik das Prädikat „Zweckmäßig und Langweilig“ und auch der Sound nervt ziemlich schnell mit seiner Melodie. Legt euch lieber ne CD aus der „Chillout Moods Collection“ ein, vielleicht beruhigt das ja während des Spielens.
Mario meint:
Positiv
- Einfache Steuerung
- 30 Level
- Challenge-Modus sorgt für etwas Motivation
Negativ
- Durch Kameraposition ist Neigung schwer einschätzbar
- Absolut uninspirierte Präsentation
- Wilde Kugelsprünge erlauben legales Cheaten
Userwertung
Ein Geduldsknobelspiel in dem man mit wilden Rumwackeln weiter kommt als mit bedachten Bewegungen sagt eigentlich schon alles. Der Titel ist dennoch keineswegs ganz schlecht - aber dank unspannender, einfallsloser Präsentation und der miesen Kamera wirklich nur Knobelmasochisten zu empfehlen. Da greift dann auch wieder der Enkel zum Holzspielzeug