Wie erwähnt warf man hier die Schneemaschinen an und lässt euch nun die weißen Hügel hinunterrutschen. Und das wahlweise sogar zu viert gleichzeitig mit Freunden und Familie, wobei das TV-Bild dann nach alter Sitte viergeteilt wird. Eine große Bilddiagonale ist hierbei dann durchaus hilfreich, wenn nicht sogar Voraussetzung, um wirklich etwas erkennen zu können.
Doch was verlangt Family Ski euch eigentlich ab? Zunächst landet ihr im Happy Ski Resort, dem Eldorado für alle Fans des Rennens auf zwei Brettern. An dieser Stelle eine traurige Mitteilung für alle Snowboard Fans - euer Sport wird leider nicht simuliert, auch wenn sich das Wii Balance Board eigentlich durchaus dafür eignen sollte. Dafür stehen euch aber mehr als ein Dutzend verschiedener Kurse zur Verfügung, die sich allesamt in Aspekten wie Schwierigkeit, Wetterbedingungen und Erscheinungsbild unterscheiden. Unweigerlich will man sich da zunächst erstmal auf Erkundungstour begeben und dank des "Freestyle" Modus erhaltet ihr auch Gelegenheit dazu, euch im Resort umzusehen.
Selbiges ist recht liebevoll gestaltet und wird von niedlichen Animefiguren mit großen Kulleraugen bevölkert. Bei den gewohnt wuchtigen Köpfen wundert man sich ja immer, wie die Kerle ihr Gleichgewicht halten können :-) aber ganz offensichtlich klappt das ganz gut. Ihr selbst seid hingegen mit eurem persönlichen Mii unterwegs, den ihr mit dem entsprechenden Equipment ausstattet. Auf der ersten Erkundungsfahrt macht ihr dann bereits Bekanntschaft mit den Sub-Quests von Family Ski, die etliche Charaktere (symbolisiert durch ein Icon) zu vergeben haben und z. B. ein Rennen gegen CPU-Pistenkenner beinhalten.
Die Innovation von Family Ski ist und bleibt allerdings die Steuerung. Dabei haltet ihr Wiimote und Nunchuck vor euch wie Skistöcke, sofern vorhanden symbolisiert das Wii Balance Board eure Ski. Übrigens ist es leider nicht möglich, mehrere Balance Boards quasi aneinander zu koppeln, so dass weitere Mitspieler leider auf die Wiimote / Nunchuck Kombination zurückgreifen müssen. Doch zurück zur Steuerung: In der Ski Schule erlernt ihr die basics zur Steuerung, dem ausführen von Tricks & Stunts oder der Wiedererlangung des Gleichgewichts, solltet ihr mal ins schlingern geraten. Meistens wird euch dazu eine oder mehrere Körperbewegungen abverlangt, was Family Ski eindeutig zu keinem Videospiel für Couch-Lümmler werden lässt.
Doch so schön sich Family Ski die ersten Tage spielt - spätestens nach zwei Wochen vermisst man dann doch etwas spielerische Tiefe, die erfahrene Zocker für längere Zeit an den Nintendo Wii fesseln würde. Nicht umsonst wird Family Ski in den USA daher dort für günstige 29 US-Dollar angeboten. In Europa sieht das natürlich wieder anders aus - hier ist wieder der übliche Vollpreis zu berappen.
So ganz überzeugen kann der erste Third-Party Titel für das Wii Balance Board noch nicht. Die Ansätze sind gut und die ersten paar Male rutscht man auch wirklich gern die Pisten hinunter, nach einigen Versuchen verbannt man den Titel aber ins Regal und holt ihn nur noch zu vergnüglichen Multiplayer-Abenden wieder heraus. In diesem Sinne durchaus geeignet, aber eben nur, wenn ihr öfters mit Gästen oder Familie eine Runde Nintendo Wii wagt.